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Ein Gastbeitrag von Katharina Pommer.

Wenn man die Nachricht Trisomie 21 erhält, stehen die meisten Eltern so unter Schock, dass sie kaum noch dazu in der Lage sind, eine klare Entscheidung zu treffen, geschweige denn ihrer Intuition zu vertrauen. Sie beschreiben das Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit. Wenn Menschen sich so fühlen, entscheiden sie oftmals aus Angst. Fakt ist, dass Frauen, die sich für einen Abbruch entscheiden, dies oftmals unter starkem Druck tun und auch deshalb, weil sie nicht ausreichend beraten oder unterstützt werden. Oftmals sind die Partner so überfordert, dass sie sagen: „Entscheide du“ oder sich, aus Angst vor der Zukunft, für eine Abtreibung aussprechen und die Frauen dazu drängen.

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Als meine Mutter schwanger war, kamen die Kinder zur Welt, ohne dass die Eltern die Freiheit und Möglichkeit der Entscheidung hatten. Es gab wenig Möglichkeiten vor Geburt festzustellen, ob eine Erkrankung vorliegt. Einerseits ein Segen, andererseits auch eine große Last, die auf deren Schultern lag. Und auch als ich mit meiner ersten Tochter schwanger wurde – ich war gerade einmal 18 Jahre alt – hatte ich bis dahin weder etwas von Fehlgeburt, noch Missbildungen oder Komplikationen gehört. In meinem damaligen, womöglich auch naiven Verständnis, kam ein Baby gesund zur Welt. Selbst ein Kind mit Down Syndrom galt für mich als gesund, zumal unser Nachbarskind Trisomie 21 hatte und ich sie immer in freudiger Erinnerung behielt. Ich erlebte die vorgeschriebenen 3 Ultraschalluntersuchungen damals entspannt und machte mir niemals Gedanken über einer Behinderung — auch mein Arzt sprach mit mir nicht darüber.

Schwangerschaften verlaufen heute anders als vor 20 Jahren

Heute ist alles anders: Nun, knapp 20 Jahre und vier Schwangerschaften weiter, ist alles anders. Ich bin gerade in der 26 Schwangerschaftswoche und war bisher, dank Pränataldiagnostik, mit drei Hiobsbotschaften konfrontiert, die uns jedes Mal in große Unruhe versetzte. Als ich beim ersten Ultraschall in der 9. Schwangerschaftswoche voller Vorfreude auf das kleine Würmchen in meinem Bauch blickte, sagte der Arzt mit nüchterner Stimme: “Oje, da stimmt aber etwas nicht. Ich hatte heute schon drei Fehlgeburten, das scheint die vierte zu sein.” Keine vier Minuten später, die endlos schienen, entschuldigte er sich bei mir und meinem Lebensgefährten, nachdem ich ihm mitteilte, dass er sich unser Kind bitte nochmal genauer ansehen sollte, und sagte: “Alles in Ordnung soweit, aber garantieren kann ich für nichts.”

Es dauerte keine drei Wochen, da wurden wir zur Nackenfaltenmessung eingeladen. Um festzustellen, ob eine Trisomie 21 vorliegt, wird diese spezielle Sonographie routinemäßig vorgeschlagen. Als wir gefragt wurden, ob wir sie möchten, sagte wir ja. Aufklärung über mögliche Folgen, gab es keine. Es hieß: “Im Falle des Falles können sie innerhalb von 72 Stunden entscheiden, ob sie das Kind trotzdem bekommen oder abtreiben.” Wie beruhigend.
Ich hatte meine letzten drei Kinder zu Hause zur Welt gebracht und wollte das genauso mit unserem 5. Kind machen, diesmal waren wir jedoch umgezogen und leben etwa 35 Minuten vom nächsten Krankenhaus entfernt. Um auf Nummer sicher zu gehen, dass wir unser Baby nicht unüberlegt in Gefahr bringen, wollten wir nachsehen, ob ein Herzfehler vorliegt. Natürlich waren wir uns darüber im Klaren, dass man dabei auch „mehr“ feststellen könnte und unterhielten uns vorab ausführlich über eine mögliche Diagnose, alles in Eigenregie. Eine Woche nach der Untersuchung erfuhr ich am Telefon von einer sehr unangenehmen und forschen Vorzimmerdame: „Ihr Kind ist aller Voraussicht nach schwer behindert, sie müssen morgen wieder zu uns kommen.“ Ich konnte es nicht fassen, mein Herz schlug deutlich schneller, ich berührte meinen Bauch, schloss die Augen und dachte an mein Baby, meine Intuition sagte mir, dass mit der telefonischen Auskunft irgendetwas nicht stimmte, nicht mit meinem Kind.

Unsere Erkenntnis als Familie
Wir haben, nach langer Wartezeit erfahren, dass unser Kind aller Voraussicht nach gesund zur Welt kommen wird. Es dauerte jedoch keine zwei Wochen, da lag ich wieder im Pränatalzentrum, mit der Vermutung, dass die Plazenta sich ablösen könnte. Auch dies stellte sich als Irrtum heraus. Wir sind uns einig, mit allen Konsequenzen, wir bleiben beim „Ja“ unserem Kind gegenüber und zollen allen Eltern, die in einer ähnlichen Situation oder Lage sind oder waren, unseren tiefsten Respekt und Anerkennung zu. Alles in allem habe ich gelernt, dass der wichtigste Anker in der heutigen Zeit ist, bei sich bleiben zu können und auch mal dem eigenen Bauchgefühl wieder mehr Vertrauen schenken zu können.

Zur Autorin:

Katharina ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Mutter von vier Kindern, bald fünf Kindern und erfolgreiche Unternehmerin, die Business und Familie vorbildlich kombiniert – was sie zu einer authentischen Expertin im Bereich Work-Life-Balance macht.
Für viele gilt Katharina als Lösungsquelle. Durch ihre sehr empathische und auch humorvolle Art, ist sie eine bodenständige Persönlichkeit, der sich andere gerne anvertrauen. Ihre Stärke liegt darin, schnell und effektiv Blockaden zu erkennen und zu lösen. Sie arbeitet mit ehemaligen Gefängnisinsassen genauso wie mit Prominenten, Spitzensportlern und Führungskräften. Sie erkennt besonders schnell die Stärken ihres Gegenübers und hilft, diese weiter zu auszubauen. Mithilfe ihrer selbst entwickelten PROCESS Methode fokussiert sie sich nicht auf theoretische Ansätze, sondern auf die praktische Umsetzung. Das garantiert eine effektive Arbeitsweise, mit schneller Lösungsfindung.

Hier könnt ihr ihre Website besuchen: https://www.katharina-pommer.de

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