Mein Name ist Sabine, ich bin Mutter einer 3-jährigen Maus und ich lese sehr gerne die Artikel des Müttermagazins. Ich möchte heute meine Geschichte mit euch teilen, weil ich glaube, dass es vielen anderen Frauen so ergeht, wie es mir ergangen ist. Mein Mann hat mich verlassen, als ich im vierten Monat schwanger war. Mittlerweile kann ich über das Geschehene reden und ich hoffe, ich kann anderen Frauen damit Mut machen.
Mein Mann verließ mich, als ich im vierten Monat schwanger mit meinem ersten Kind war. Nachdem ich mich in meinem Kummer gewälzt hatte und eine ganze Menge Langnese Eiscreme vernichtet hatte, raffte ich mich schließlich auf, riss mich gehörig zusammen und reihte mich in das Leben als Single Mama ein. Was blieb mir auch anderes übrig?
Die ersten paar Monate waren verdammt hart, aber ich habe schließlich gelernt, mir meine Haare selbst zurück zu halten, wenn ich unter morgendliche Übelkeit litt und ich massierte mir meine geschwollenen Füße, wenn ich vom Einkaufen zurück kam. Die beste Investition gönnte ich mir auch selber, ich bestellte bei Amazon eine Luftmatratze, die ein Loch in der Mitte hatte. Ich konnte meinen Bauch also in diese Kuhle legen und gemütlich Fernsehen. Ich sage euch, das waren die besten 30 Euro, die ich je investiert hatte!
Natürlich sehnte ich mich manchmal nach einer Partnerschaft – mir fehlte so oft die Kommunikation über gemeinsame Ansichten, die mir letztlich bestätigen würde, dass ich das Leben meines Kindes nicht ruinieren würde, bevor es überhaupt angefangen hat. Allein über kommende Themen, wie Impfungen oder generelle Arztbesuche, die Auswahl der Geburtsklinik, miteinander besprechen zu können, fehlte mir sehr. Das alles musste ich selbst entscheiden und niemand konnte mir dabei helfen. Ich hatte oft die Angst, dass ich mich falsch entscheiden würde und dieses Gefühl tat wirklich weh, denn immerhin entschied ich mich für oder gegen wirklich wichtige Dinge, die das Leben meines Kindes maßgeblich beeinflussen würden.
Trotz all der Ungewissheit und der überwältigenden Verantwortung, habe ich nur eine einzige Sache während meiner Schwangerschaft wirklich bedauert: Ich zog mich total zurück, um die Peinlichkeit zu vermeiden, meine eigene Geschichte mit anderen teilen zu müssen. Mach diesen Fehler bitte nicht. Deine Schwangerschaft ist eine der aufregendsten und schönsten Erfahrungen deines Lebens. Dieser Zustand sollte geschätzt und gefeiert werden. Die Menschen in deinem Leben sind da, um dich zu unterstützen – lehn dich an ihre Schultern an. Trau dich, zuzugeben, dass du dich alleine fühlst.
Aber selbst mit der Unterstützung der Familie und deinen Freunden in deiner Umgebung wirst du dich oft fragen, wie zur Hölle du das alles schaffen wirst. Ohne Wein oder Zigarette oder irgendeine andere Betäubung. Es gibt nur noch das pure Leben. Es gibt nur noch dich und deinen Bauch.
Und dann ist er plötzlich da, dieser magische Moment, wenn du das Gesicht deines schönen Babys zum ersten Mal siehst. Plötzlich ist sie da, diese unfassbare Liebe. Plötzlich bist du reich mit der mächtigsten Währung des Universums – der Liebe zu deinem Kind. Das ist alles, was du brauchst.
Es hält dich in Atem, wenn du bis 3 Uhr morgens das Baby durch die Wohnung tragen musst und du weißt, dass du bereits in wenigen Stunden bei der Arbeit sein musst. Oder wenn du dein Baby bei der Tagesmutter abgeben musst und du mit Fragen, wie „Aha, und wo ist der Vater?“ umgehen musst.
Trotz allem, werden die positiven Momente überwiegen. Das erste Kichern wird das schönste Geräusch sein, welches du jemals gehört hast und das Rufen nach „Mama“ wird dich gleichzeitig so glücklich und ebenso schwach werden lassen, denn du erkennst, dass du die ganze Welt für kleinen Menschen bedeutest. Sein erstes Vorbild, sein erster Freund und seine Superheldin.
Wenn du dich also dementsprechend positiv verhälst, wird das Erstaunliche passieren. Andere Mütter in deiner Umgebung werden dich um einen Rat bitten, wenn es um Entscheidungen bezüglich ihrer eigenen Kinder geht. Die Ungewissheit früherer Vorurteile wird verblassen, während deine Kollegen gleichzeitig deine Diskretion schätzen.
Eine alleinerziehende Mutter zu sein ist zwar herausfordernd, aber ebenso erfüllend. Am Ende des Tages möchte ich, dass mein Kind stolz auf mich ist, und das ist der Maßstab, den ich bei all meinen Entscheidungen zu Grunde lege. So hat mich die Tatsache, eine alleinerziehende Mutter sein zu müssen, nicht nur stärker, sondern auch insgesamt besser gemacht. Also liebe alleinerziehenden Mamas und die, die es noch werden- Ihr habt alle eine wahnsinnig große Chance, nutzt diese, damit euer Kind zu euch aufschauen kann und damit ihr ihnen beweisen könnt, dass Mama die Beste ist.
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