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Die deutschen Böden sind selenarm. Das bedeutet konkret: Viele Menschen nehmen zu wenig Selen auf und haben ein Defizit. Die Deutsche Gesellschaft für Gesundheit und Ernährung rät dazu, 60 bis 70 Mikrogramm des Spurenelements täglich aufzunehmen – viele Menschen nehmen aber nur 40 bis 50 Mikrogramm zu sich. Eine ausreichende Selenzufuhr kann – gerade in der Schwangerschaft – Risiken für Komplikationen verringern.

  • Selen kann das Risiko für eine Präeklampsie verringern (auch unter „Schwangerschaftsvergiftung“ bekannt)
  • Selen kann vor postpartalen Schilddrüsenentzündungen schützen
  • Selen beugt dem Baby-Blues vor

Als unverzichtbarer Bestandteil körpereigener Enzyme spielt Selen bei vielen Stoffwechselprozessen im Körper eine ganz wichtige Rolle – zum Beispiel für die Infektabwehr und beim Schutz der Zellen vor oxidativem Stress. Außerdem ist Selen wichtig für die Aktivierung der Schilddrüsenhormone.

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Selen mindert das Risiko einer Präeklampsie

In der Schwangerschaft ist die Versorgung mit Selen besonders wichtig. Studien zeigen, dass bei einem niedrigen Selenstatus das Risiko für eine Präeklampsie steigt – das ist einer der häufigsten und schwersten Komplikationen während der Schwangerschaft. Sie ist auch als „Schwangerschaftsvergiftung“ bekannt. Die Präeklampsie ist eine Bluthochdruckerkrankung. Schwangere, die daran erkranken, weisen außerdem eine vermehrte Eiweißausscheidung im Urin und Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) auf. Typische Symptome: Benommenheit, Schwindel, Sehstörungen und Augenflimmern, starke Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein durch Übelkeit oder Erbrechen.

Bis zu sieben Prozent der Schwangeren in Westeuropa entwickeln eine Präeklampsie. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kann sie sich zu einer Eklampsie entwickeln. Das sind generalisierte Krampfanfälle, die für Mutter und Kind lebensbedrohlich sein können. Außerdem kann es durch die Erkrankung beim Ungeborenen zu einer Mangelversorgung, Wachstumsverzögerung und einer vorzeitigen Ablösung der Plazenta kommen.

Durch die Einnahme eines Selenpräparats lässt sich das Risiko, an einer Präeklampsie zu erkranken, in Selenmangelgebieten minimieren. Gerade für Vegetarier und Veganer ist es besonders schwer, genug Selen über die Nahrung aufzunehmen.

Selen schützt vor Schilddrüsenerkrankung

Selen ist auch für die Schilddrüse von großer Bedeutung. Denn es wandelt als Teil eines Enzyms das Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4) in seine aktive Form, das T3 (Triiodthyronin) um. Das T3 hat eine bedeutende Funktion während der Schwangerschaft: Es steuert wichtige Stoffwechselvorgänge wie das embryonale Wachstum und die Entwicklung des Gehirns. Die Schilddrüse enthält übrigens selenabhängige antioxidative Enzyme, die das Gewebe vor oxidativen Schäden durch freie Radikale schützen, die wiederum bei der Hormonproduktion ständig entstehen.

Liegt ein Selenmangel vor steigt das Risiko an einer Schilddrüsenentzündung zu erkranken, die zu einer Autoimmunthyreoiditis oder Hashimoto-Erkrankung führen kann. Die hormonelle Umstellung während der Schwangerschaft und ein Selenmangel können zum Ausbruch der Schilddrüsenentzündung führen oder bei bestehender Erkrankung den Verlauf verschlechtern.

Studien zeigen: Eine rechtzeitige Einnahme von 100 Mikrogramm Selen kann bei Schwangeren, die positiv auf den Entzündungsmarker der Schilddrüse (TPO-Antikörper) getestet wurden, das Risiko für eine postpartale Schilddrüsenerkrankung reduzieren.

Selen kann Baby-Blues vorbeugen

Eine plötzlich auftretende Schilddrüsenerkrankung kann übrigens auch Grund einer Wochenbett-Depression sein – auch als Baby-Blues bekannt. Rund zehn bis 20 Prozent der jungen Mütter leiden mehrere Wochen bis Monate an einer postpartalen Depression. Studien beweisen: Die Selen-Einnahme während der Schwangerschaft kann bei einer unzureichenden Selenversorgung vor einem Baby-Blues schützen.

 

 

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