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Ein Gastartikel von Hannah aus Berlin

Immer dann, wenn ich einen Wunsch nach einer Pause äußere, kriechen plötzlich alle Leute aus ihren Löchern und wissen ganz genau, WAS mir gut tun würde. Ohne mich zu fragen, natürlich.

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„Süße, nimm mal ein Schaumbad!“

„Geh doch mal alleine in die Drogerie… es ist wunderbar.“

„Gönn dir ein großes Glas Wein.“

„Stehe doch vor deinen Kindern auf und nimm dir so etwas Zeit für dich.“

HAHAAAHAAAAA!

Ist das alles, was ich euch wert bin? Ein Bad in der Wanne, ein Solo-Ausflug in die Drogerie, eine billige Flasche Wein und zehn Minuten mit mir selbst am Morgen? Wirklich? Ist das euer Ernst?

Ich verdiene etwas anderes, verdammt. Ich brauche auch definitiv etwas anderes. Ich weiß, dass die Leute dazu neigen, dieses klitzekleine aber dennoch sehr wichtiges Detail zu vergessen: Ich bin tatsächlich auch nur ein Mensch! Und manchmal sehne auch ich mich nach meinem Leben, das ich vor der Geburt von Kindern gelebt habe, zurück.

Ich meine damit, dass ich so gerne einige meiner alten Hobbys noch einmal genießen würde. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mal wieder etwas nähen oder stricken  könnte. Ich brauche dringend eine Auszeit von all den Verpflichtungen. Und ab und an in meinem Leben als Mutter würde ich auch einfach gerne nur mal ICH sein können.

Ich liebe meine Kinder wirklich mit jeder Faser meines Seins, aber ich habe das Gefühl, dass die ständige Hektik des Lebens mit kleinen Kindern mich erschöpft und mir lediglich und ausschließlich den Stempel MAMA verleiht. Hannah gibt es kaum noch.

Ich habe das Gefühl, dass ich deshalb nicht weiß, was ich mit mir selbst anfangen soll, weil der ganze Tag nur um die Kinder herum getaktet ist. Und irgendwann verlassen sie dann das Nest und dann erst kann ich mich wieder um mich kümmern. Das ist kein schöner Gedanke.

Ich brauche also dringend jetzt mal eine Pause, um wieder zu mir selbst finden zu können. Nicht einmalig sondern regelmäßig, damit ich mich ausgeglichen, stabil und erfrischt fühlen kann.

Wenn die Kinder sich morgens fertig machen, wäre es schön, wenn das mal jemand übernehmen würde (*blicktdenEhemannan). Ich will auch mal ausschlafen dürfen und Frühstück ans Bett bekommen. So wie früher.

Ich bin es leid, hier die Einzige zu sein, die weiß, wo sich die Unterhosen und die Strumpfhosen in der Kommode befinden. Die Erschöpfung erschöpft mich, weil es niemanden hier zu kümmern scheint, ob die Mama ihren Verstand verliert. Und an manchen Tagen ist die Mama ganz schön nah dran.

Nimm mir diese Kinder bitte mal ab, die nonstop an meinen Gliedmaßen hängen. Es wäre auch schön, wenn mich jemand mal zu einer Pause zwingen würde, weil es mir schwer fällt, mir einzugestehen, dass ich quasi „urlaubsreif“ bin.

Selbst wenn ich diese Worte nur ausspreche, fühle ich mich schon schuldig. Ich habe das Gefühl, dass Mamas sich grundsätzlich nicht beschweren dürfen, schließlich haben sie sich ja bewusst für ein Leben mit Kindern entschieden. Vielleicht sollte ich mich auch einfach nur besser daran gewöhnen. Aber ist es nicht menschlich, einfach mal eine Auszeit zu brauchen?

Im Falle eines Sauerstoffabfalles im Flugzeug zieht sich eine Mutter doch auch erst selber eine Maske übers Gesicht und dann widmet sie sich den Kindern. Eine ohnmächtige Mutter könnte wohl kaum ihre Kinder versorgen, oder?  Ich weiß, das ist ein drastisches Beispiel, aber so ernst ist es mittlerweile bei mir. Mütter stehen an der Spitze der Versorgungs-Pyramide und wenn ihre Bedürfnisse nicht ernst genommen werden, dann kann das ganze Ding einstürzen.

Die Annahme, dass Mütter keine Zeit für sich selbst brauchen, nur weil sie jetzt Kinder haben, ist völlig falsch. Und das darauf resultierende Schuldgefühl ist ebenso falsch. Danke, liebe Gesellschaft aber Mamas brauchen Pausen.

Ich möchte das Dorf, von dem jeder spricht sehr gerne mal live erleben. Ein Ausflug in die Badewanne und zwei große Gläser Wein werden mir nichts nützen, wenn meine Seele derart erschöpft ist.

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