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Mutterschutz ist eine schöne Sache. Du hast dich unter dem Druck eines Vollzeitjobs durch eine Schwangerschaft gekämpft. Du hast dir 6 bis 12 Wochen Bindungszeit mit der wichtigsten Person in Ihrem Leben verdient. Herzlichen Glückwunsch! Genieße es!

Es gibt allerdings auch Dinge in der Zeit, die ganz schön an den nerven zehren können. Du musst erstmal lernen, damit umzugehen. Als ob es nicht an sich schon reicht , Mama zu werden, dann gibt es plötzlich auch noch eine Miniaturperson, die abhängig von dir ist und gleichzeitig die größte Liebe deines Lebens ist. Jeder Frau weiß eigentlich, wie viel Kraft es kostet, sich selbst von der Geburt zu erholen und sich gleichzeitig um ein Neugeborenes zu kümmern.

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Warum um Teufelswillen erwarten die Leute so viel von einer frisch gebackenen Mama?

Ich verstehe es nicht.

Ich fühlte mich während der Schwangerschaft durch unwillkommenes Anfassen meines Bauches (Speichelzoo!!)) und den nie endenden Ansturm veralteter Ratschläge teilweise wirklich müde. Besonders auf der Arbeit war mir das alles zuviel. Ich war hormonell ja auch nicht auf der Höhe. Ich freute mich so auf meinen Mutterschutz.

Ich habe auf jeden Fall einige Leute während meines Mutterschutzes verärgert, aber hier sind ein paar Dinge, für die ich mich nie entschuldigen werde:

Das Baby in andere Hände geben 

Ich kann gar nicht fassen, dass neue Mütter dafür angeklagt werden. Sie. Die Mutter. „Du verwöhnst dein Kind viel zu sehr, gib es mir doch auch mal!“. Mein Baby. Ähm … was ?!

Lass mich das mal klarstellen: Eine Mutter kann ihr Baby nicht verwöhnen. Dein Baby gehört zu Dir. Und eine Mutter im Mutterschaftsurlaub ist nicht dazu verpflichtet, ihr Kind abzugeben. Im Gegenteil, eine enge Bindung ist die Voraussetzung für ein glückliches Leben.

Ich kann verstehen dass alle Freunde und Verwandten das Baby auch mal halten wollen. Das ist auch echt okay aber sobald es weint, werde ich mich dazwischen stellen und MEIN Baby wieder an mich nehmen. Es ist DEINE Zeit!

Vielen Dank!

Mutterschutz wurde aus der Notwendigkeit heraus für Mutter und Kind geschaffen. Sie brauchen einander. Komm damit klar. Das Kind abzugeben ist derzeit NICHT gefragt.

Meine Schwiegermutter hat mir öfter Schuldgefühle einreden wollen. Obwohl sie mehr „Babyzeit“ als alle anderen in der Familie hatte, sagte sie: „Ich bekomme sie gar nicht genug zu Gesicht.“

Ich sagte ihr (ein paar Mal): „Es gibt keine Konkurrenz unter uns, wer das Baby am meisten bekommt. Ich bin die Mutter. Ich habe schon gewonnen.“

Unangekündigte Besuche 

Ein neues Baby ist aufregend. Ich kenne das! Ich habe es erlebt. Aber unerwartete Besucher sind in der Regel nicht erwünscht, und das gilt insbesondere für frisch gebackene Mütter.

Ich habe schamlos alle Freunde und meine Familie darüber informiert, dass ich VOR EINEM ungeplanten Besuch mindestens 15 Minuten vorher einen „Warnruf“ benötige, wenn sie vorhatten, aus heiterem Himmel aufzutauchen. Wenn also ein Regelbrecher vor meiner Haustür auftaucht?

„Tschüss!“

Meine eigene Mutter bricht diese Regel immer noch, sie gibt dann oft folgende Ausrede zu Protokoll: „Mein Handy war nicht aufgeladen!“ OK? Lade es auf, dann sehen wir weiter. Ende der Durchsage.

Das mag ein bisschen hart klingen, aber hört mir zu. Wir haben einen großen (lauten) Hund. Und jeder Besucher bekommt eine ernste Warnung von ihm. Das Mindeste, was ihr also tun könnt, ist, mich wenigstens zu warnen, damit ich ein mögliches Desaster verhindern kann.

Ich rede davon, dass das Baby und die Mama auch gerade sanft eingeschlafen sein könnten. Selbst wenn das Mutter-Kind-Duo wach ist, ist die Mami wahrscheinlich gerade „oben ohne“. Diese Besuche sind lieb gemeint aber sie sind noch viel besser mit einer entsprechenden Warnung.

Schenkt den Müttern keine Puppenkleidung 

Ich weiß, das du dieses klitzekleine Tüllkleid mit den großen Knöpfen am Rücken unfassbar süß findest ABER ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich mein Baby nicht als lebende Puppe verkleide.

Diese 0-3 Monate großen Outfits sind die schlimmsten. Es gibt Jeanshosen in Größe 56 mit passendem Sakko! Für Mädels gibt es eben erwähnte, steife Kleidchen. Ich ziehe meinem Kind so etwas nicht an, sorry.

Wenn dann Verwandte kommen, um das Baby zu sehen, fragten sie mich gleich, warum das Baby nicht das Outfit trug, das sie geschenkt haben. Oh Mann. Entschuldige bitte, dass wir alle hier gerade nicht in Ballkleidung sitzen. Not sorry.

Diese Art von Kleidung ist kein gutes Geschenk für eine frisch gebackene Mutter. Es gibt kaum Anlässe für ein Baby, so etwas Süßes aber Unbrauchbares zu tragen. Jede Mutter weiß mittlerweile, wie sie spontan süße Kleidchen für einen besonderen Anlass bekommt.

Bitte habt Verständnis dafür, wenn ihr uns dennoch ein tolles Kleidchen geschenkt habt, dass ich es nicht schaffen werde, euch ein perfektes Foto davon zu schicken. Unsere Zeit ist so begrenzt.

Eure Arbeitskollegen eifern schon auf eure Rückkehr, vielleicht können sie eure Welt nicht verstehen. Diese 12 (unbezahlten) Wochen werden vorbeifliegen, und du wirst plötzlich von einer zerbrechlichen Mutter zu einer zu dünnen, berufstätigen Mutter ,über Nacht. Alles geht so schnell vorbei, genieß deine Zeit jetzt einfach. Es geht nur um dich und die Liebe deines Lebens.

Bleib bei dir. Es ist eure Zeit.

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