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„Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als uns bewusst ist.“  Spätestens, als ich mit 18 Jahren den ersten positiven Schwangerschaftstest, trotz zweifacher Verhütung mit Pille und Kondom in den Händen hielt, wurde mir dies bewusster, als je zuvor.

Damals hatte ich weder den Mann an meiner Seite, mit dem ich mir vorstellen konnte, alt zu werden, noch einen abgeschlossenen Schulabschluss, Geld oder eine Ausbildung in der Tasche. Dafür jedoch ein kleines Wunder, das in mir heranwuchs und von dem Trubel des Umfeldes nur wenig mitbekam. Immerhin freute ich mir sehr darauf, Mama zu werden.

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Die Herausforderung war bei der ganzen Sache eher mein Umfeld. Vor allem deren Ablehnung, Bedenken und Vorurteile über frühe Mutterschaft plagten mich so sehr, dass ich die Schwangerschaft nur dann genießen konnte, wenn ich stille Augenblicke mit mir und meinem Baby in mir hatte. Ich ging viel Spazieren und wurde recht still, teilte mich weniger mit, denn niemand schien zu verstehen, dass ich es als das größte Geschenk empfand, einem Kind das Leben zu schenken.

In der Schule wurde ich angestarrt, von einigen Lehrern wunderbar unterstützt, von anderen regelrecht gemobbt. Von meinem Mathelehrer hallen mir die Worte, noch immer im Ohr: „Eine Mutter als Abiturientin? Bei mir nicht.“ Er machte es mir besonders schwer. Bis ich schließlich das Abi in der Hand hatte, vergingen knapp 3 Jahre. Zwei Mal ließ er mich durchfallen, aber ich gab nicht auf und machte weiter. Gott sei Dank!

Es war nicht einfach mit Kind diese Zeit zu durchstehen, aber rückblickend lernte ich, dass es im Leben immer wieder Widerstände gibt, die sich mit einem starken Willen und viel Disziplin überwinden lassen. Ich durfte meine kleine Tochter, bei mir wohlgesonnenen Lehrern, mit denen ich bis heute befreundet bin, sogar sehr viel mit in den Unterricht nehmen und erinnere mich noch gut daran, als ich Italienisch Abschluss schrieb, stehend am Klavier, mit meiner 6 Wochen alten Tochter im Tragetuch.

Dann gab es noch das Gerede der Menschen in dem kleinen Dorf in Österreich. „Wie wird sie das wohl schaffen?“ Oder „Ihr Leben ist jetzt vorbei, dabei war sie immer so intelligent.“ Oder „Sie wird als Putzfrau enden, schade drum.“

Nicht sonderlich aufbauen mag man meinen, aber für mich war es der beste Ansporn um allen zu zeigen: „Nur weil ich jung Mama werde, heißt das noch lange nicht, dass mein Leben vorbei ist, im Gegenteil, jetzt fängt es erst an!“

Wenn ich mich an die Zeit zurückerinnere und mit meiner jetzigen Schwangerschaft, 19 Jahre später vergleiche, dann denke ich: „Früher war es nicht anders, als jetzt.“ Denn jetzt zeigt sich mein ärztliches Umfeld unruhig: „Sie sind eine Risikoschwangere, wir müssen einige Tests machen. Test, die es früher nicht gab.“

Nackenfaltenmessung, Blutuntersuchungen, Fruchtwasseruntersuchung und was es da sonst noch alles gibt. Da ich wieder eine Hausgeburt plane und früher Großteiles die Vorsorgeuntersuchungen mit meiner Hebamme machte, ließ ich mich nun erstmals auf Nackenfaltenmessung ein und prompt erhielt ich ein „stark auffälliges“ Ergebnis. Welches mir noch telefonisch von der Sprechstundenhilfe mit den Worten: „Frau Pommer, Ihr Kind hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Behinderung“ mitgeteilt wurde.

Machte ich mir bei meiner ersten Schwangerschaft Gedanken um meine Ausbildung und finanziellen Möglichkeiten, so mache ich mir nun Gedanken um die Gesundheit meines Babys.

So schnell ändern sich die Zeiten und unterm Strich, wird es einer Schwangeren heutzutage nicht einfach gemacht, entspannt und voller Vertrauen neun angenehme Monate verbringen zu können. Mein Lebenspartner und ich entschieden, uns auf unsere Intuition zu verlassen, die sich sicher ist, dass alles in Ordnung ist. Dennoch, sind wir konfrontiert mit der Frage: „Was tun, wenn eine Behinderung vorliegt.“ Unsere Antwort ist klar: „Unserem Kind so viel Liebe schenken, dass es, wie auch immer, weiß, dass es genauso, wie es ist, richtig ist.“ Von daher ist mein Entschluss von damals, mich auf mein Baby zu freuen und es in Würde und Wertschätzung großzuziehen, heute, wie damals der gleiche geblieben.

Ich würde mir Schwangeren gegenüber mehr Sensibilität für das wachsende Leben und diese kraftvolle und heilsame Zeit wünschen und auch mehr Achtsamkeit und Respekt vor den Eltern, die immerhin am besten wissen, wie sie ihr Leben mit ihrem Kind gestalten werden. Ich glaube, dass jede Mutter, die sich auf ihr Baby und die Schwangerschaft einlassen kann, einen besonderen Draht zu ihrem Baby entwickelt und letzten Endes, wird dieser „mütterliche Draht“ ein Leben lang bestehen. Warum also vom Umfeld irritieren lassen?

Ich habe viel über Pränataldiagnostik und die therapeutischen Auswirkungen einer Schwangerschaft auf das Kind studiert, gelesen, recherchiert, Vorträge gehalten, vor kurzem noch, weil es mein Beruf ist, jetzt, weil es mich privat betrifft. Die Schwangerschaft ist für mich, nach wie vor, eine wunderbare und sehr innige Zeit, egal wie alt oder jung Frau ist.

Autorenkasten:

Katharina ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Mutter von vier, bald fünf Kindern und erfolgreiche Unternehmerin, die Business und Familie vorbildlich kombiniert – was sie zu einer authentischen Expertin im Bereich Work-Life-Balance macht.
Für viele gilt Katharina als Lösungsquelle. Durch ihre sehr empathische und auch humorvolle Art, ist sie eine bodenständige Persönlichkeit, der sich andere gerne anvertrauen. Ihre Stärke liegt darin, schnell und effektiv Blockaden zu erkennen und zu lösen. Sie arbeitet mit ehemaligen Gefängnisinsassen genauso wie mit Prominenten, Spitzensportlern und Führungskräften. Sie erkennt besonders schnell die Stärken ihres Gegenübers und hilft, diese weiter zu auszubauen. Mithilfe ihrer selbst entwickelten PROCESS Methode fokussiert sie sich nicht auf theoretische Ansätze, sondern auf die praktische Umsetzung. Das garantiert eine effektive Arbeitsweise, mit schneller Lösungsfindung.

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