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Ein Gastbeitrag von Sabine aus Leipzig

In unserer Familie bin ich genauso wichtig, wie mein Mann. Vielleicht biete ich der Familie nicht viel in Bezug auf die Finanzen aber einen Haushalt samt Kindern zu rocken ist mindestens gleich viel Wert. Wisst ihr, es geht mir nicht darum, dass man als Mutter nicht arbeiten gehen soll. Für mich war es die beste Lösung, zum einen, weil ich es immer so wollte und zum anderen glaube ich auch, dass man, wenn man Zuhause bleibt, durchaus Geld sparen kann.

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Wie das geht? Ich sage es euch……

Stillen

Es soll hier bitte nicht um eine Stilldebatte gehen. Jede Mutter entscheidet für sich selbst und ihr Kind, was am besten ist. FÜR MICH war das Stillen eben die beste Lösung.

Ich muss auch dazu sagen, dass ich Gott sei Dank stillen konnte und wollte. Insofern musste ich keine Fläschchen auswaschen und ich habe in zwei Jahren keinen Cent für Pulvermilch ausgegeben, weil ich diese schlichtweg einfach nicht brauchte. Während einige Mütter gar nicht Stillen wollten, ist es für andere Mütter vielleicht sogar sehr wichtig aber die Rückkehr zu Arbeit zwingt sie zum Abpumpen bzw. zum Abstillen. Ich weiß nicht einmal, wie viel ein Paket Pulvermilch kostet, geschweige denn, wie viel ich davon jede Woche kaufen müsste aber es kostet garantiert mehr als die NULL Euro, die ich für das Stillen ausgegeben habe. Ich würde also behaupten, dass die Familie durch meinen Beitrag des Stillens durchaus Geld gespart hat.

Schlafen

Tja, wenn die Kinder da sind, hört der Schlaf meistens auf. Zumindest schläft man mit Sicherheit nicht mehr jede Nacht 8-10 Stunden durch. Meine Lösung für die ersten vier Jahre im Leben meiner Kinder war: Ab ins Familienbett und wenn tagsüber geschlafen wurde, habe ich mich einfach dazu gelegt und auch geschlafen. Wenn man es mal hochrechnet, dann habe ich unserer Familie teure Hotelübernachtungen erspart, die mein Mann definitiv hätte in Anspruch nehmen müssen, wenn ich ihn fünf Jahre lang keine Nacht hätte durchschlafen lassen. Außerdem wäre ich ohne Schlaf auch reif für die Klapse gewesen.

Durchgehende Kinderbetreuung (auch bei Krankheit der Kinder)

Ich könnte es an meinen Fingern abzählen, wie oft wir tatsächlich einen Babysitter gebraucht haben. Meistens haben wir in der Familie jemanden gefunden, der einspringen konnte, wenn wir mal ausgehen wollten. Tagsüber bin ich mit den Kindern zu Hause. Mein Mann kann zur Arbeit gehen, wann immer er es braucht, unabhängig von der Tageszeit. Mal abgesehen von den Zeiten der Schule, können wir unser Leben so gestalten, wie es für uns richtig ist.

Wenn die Kinder krank werden, bin ich eh schon zu Hause bei ihnen. Wir können uns einfach umdrehen und wieder einschlafen, oder wir müssen gar nicht erst früh aufstehen, wenn ich am Vorabend eine Benachrichtigung an die Schule schicke. Und auch wenn wir trotzdem die Gebühren für den Hort bezahlen müssen, auch wenn ein Kind eigentlich krank zu Hause ist, so ist das immer noch viel weniger, als wenn wir einen Babysitter suchen müssten, der sich freiwillig um kranke Kinder kümmert. Es gibt auch keinen bösen Chef, der sich darüber beklagt, dass man nicht zur Arbeit kommen kann (Es sei denn, mein Mann wird auch krank, was natürlich auch schon vorkam)

Schulveranstaltungen

Meine Kinder sind alle erst mit drei Jahren in den Kindergarten gekommen.
Mein Erstgeborener ist dieses Jahr eingeschult worden, es gibt also jede Menge lustige Veranstaltungen, bei denen Eltern freiwillig ihre Hilfe anbieten können. Ich habe auch noch zwei Kleinkinder zu Hause, ich kann mich leider nicht für jede Veranstaltung melden, aber ich nehme an einigen teil. Die Augen meines Sohnes leuchten jedes Mal, wenn er merkt, dass ich ihn z.B. bei einem Zoobesuch begleiten darf. Ich kann so an der Lernerfahrung meines Sohnes teilhaben und die dringend benötigte Hilfe für den Lehrer leisten. Ich würde sagen, dass der Wert der Freiwilligenarbeit in der Schule meines Sohnes gleichbedeutend ist mit dem Betrag, den ich als Assistentin eines Teilzeitlehrers verdienen würde aber der wahre Wert ist, dass ich gemeinsame Erinnerungen schaffe.

Haushalt 

Da mein Mann tagsüber das Auto hat, kann ich nur das erledigen, was ich zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen kann. Mein Mann weiß nicht einmal, wo wir bestimmte Dinge aufbewahren, denn ich bin hier die Innenarchitektin und Organisatorin. Ich sortiere Kleiderschränke aus, sauge hinter der Couch, finde so alle verloren gegangenen Gegenstände, ich sorge dafür, dass saubere Kleidung im Schrank ist, und ich sorge auch dafür, dass wir sauberes Geschirr zum Essen haben. Mein Mann müsste wahrscheinlich einige Leute einstellen, die all diese Dinge tun, wenn ich morgen von einem Bus überfahren werden würde. Da ich nun aber zu Hause bin, darf er diese Dinge seiner kompetenten Partnerin überlassen und darauf vertrauen, dass der tägliche Betrieb des Haushalts am Laufen gehalten wird.

Wenn ich auch noch arbeiten gehen würde, dann müsste definitiv eine Putzfrau oder Haushaltshilfe mich unterstützen, denn ich würde vor lauter Müdigkeit NICHTS hinkriegen. Das Geld wird also auch gespart.

Um es kurz zu machen: Wenn ein Elternteil zu Hause bleibt, dann ist derjenige genauso ein vollwertiges Team-Mitglied wie derjenige, der einen finanziellen Beitrag leistet. Nicht alle Eltern wollen ihre Kinder vor dem dritten Lebensjahr in die Kita geben. Einige Kinder profitieren davon, dass ihre Eltern zu Hause sind, und einige Kinder profitieren von der Kita. Für mich war klar, dass ich zu Hause bleiben will aber ich verurteile niemanden, der gerne wieder zur Arbeit geht.

Wenn wir doch endlich den Wert der unbezahlten Arbeit und die wichtigen Beiträge dieser unbezahlten Arbeit anerkennen würden, anstatt sie zu verurteilen. Ich werde vielleicht nicht dafür bezahlt, mit meinen Kindern zu Hause zu bleiben, aber dennoch habe ich einen wichtigen Beitrag für unsere Familie geleistet.

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1 Kommentar

  1. Nee. Sorry, vieles geht hier für mich schlicht nicht auf.
    Aussagen wie „Mein Mann hätte definitiv ein Hotel gebraucht“ oder „Wenn ich nicht zu Hause putzen könnte, bräuchte ich eine Putzhilfe“ sind in meinen Augen an den Haaren herbeigezogen.
    Mein erstes Kind ist mit 2 in die Fremdbetreuung gegangen, mein zweites Kind wird schon mit 1 in die Betreuung gehen. Nein, wir haben KEIN Geld gespart in den 2 1/2 Jahren Elternzeit. Mein Mann brauchte kein Hotel und ich habe auch keine Putzhilfe, obwohl ich wieder arbeite. Mein Verdienst ist weitaus höher (trotz Halbtagsjob), als alles was wir während der Elternzeit „gespart“ hätten, trotzdem könnte ich mir davon keine Putzhilfe leisten. Dann ist es halt mal chaotisch zu Hause, mein Gott, es gibt schlimmeres.
    Überhaupt … dieser Punkt mit dem Hotel … der regt mich einfach auf. Was ist das für eine Aussage?! Mein Mann steht jede Nacht auf wenn unser fast 3-jähriges Kind wach wird. Damit ich als Schwangere etwas mehr Schlaf bekomme. Er geht trotzdem jeden Tag 8-10 Stunden arbeiten. Er braucht weder ein Hotel noch eine „Klapse“. Verstehe nicht, was sich die Autorin da zusammengereimt hat, um unbedingt beweisen zu können, dass man definitiv Geld spart, wenn man 3 Jahre mit dem Kind zu Hause bleibt.
    Dabei greift sie offenbar auch zu fiktiven Ausgaben wie „Hotelkosten“ und „Putzhilfe“, die keine arbeitenden Eltern, die ich kenne, jemals in Anspruch genommen haben! Woher kommen diese „Ausgaben“?!
    Und dann noch das Stillen … ich konnte mein Kind nicht stillen, obwohl ich 2 1/2 Jahre zu Hause geblieben bin, musste also so oder so die teure Pulvermilch kaufen von Anfang an (mal ganz abgesehen davon, dass mein Kind ab 1 1/2 problemlos am Tisch mitessen konnte). Meine gute Bekannte hat voll gestillt, was auch problemlos klappte „obwohl“ ihr Kind ab dem 1. Geburtstag halbtags fremdbetreut wurde. Stillen bzw. nicht stillen hat eher was mit vielen anderen Umständen zu tun, aber eher nichts mit der Dauer der Betreuung zu Hause, zumal ein 2-jähriges Kind auch keine Pulvermilch mehr braucht, wenn es nicht gestillt wird. Wahrscheinlich werde ich mir sogar das Geld für die Milch komplett sparen können, sollte ich mein 2. Kind stillen können, was mich dann alles in allem günstiger kommt, als beim 1. Kind, obwohl dieses über 1 Jahr länger zu Hause betreut wurde!
    Auch der Punkt mit den Kita Kosten geht für mich nicht auf: wenn das Kind mal krank ist, wird die Zeit für den Kita Platz an diesen Tagen trotzdem bezahlt. Ja … aber – sofern man nicht selbstständig arbeitet – wird man auch selbst fürs zu Hause bleiben mit dem kranken Kind bezahlt! Will heißen: bekomme volles Gehalt für einen Tag mit dem Kind zu Hause und brauche nur einen Bruchteil davon um den „verschwendeten“ Kita Tag zu bezahlen. Wo habe ich da nun eine Ausgabe mehr gehabt?! Ich bekomme im Endeffekt immer noch Geld, mein gesamtes Gehalt an einem Tag geht ja nicht für die Kita drauf. Wäre ich nun noch in Elternzeit, hätte 0 € Einkommen und müsste keine Kita bezahlen wäre ich bei 0. Also weniger als wenn ich arbeite und die Kita bezahle.
    Sorry, für mich ist dieser Artikel 50 % zusammengereimter Quatsch.
    Ich finde es total legitim 3 Jahre mit seinem Kind zu Hause bleiben zu wollen, aber es gibt genug andere gute Gründe für diese Verhaltensweise … SPAREN gehört zumindest nach den oben genannten Argumenten leider nicht dazu.

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