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Ein Gastbeitrag von Linda für ihre Tochter Livia.

Liebe Livia,
Inzwischen bist du schon 4,5 Jahre alt. Die Zeit vergeht im Fluge, so auch bei dir!
Leider kam die Epilepsie letztes Jahr nach einem schlimmen Fieberkrampf wieder zurück und die Anfälle werden immer intensiver. Selbst im Urlaub mussten wir deswegen wieder eine Nacht im Krankenhaus verbringen.
Unser Leben ist seit deiner Ankunft bei uns ein ständiges Improvisieren und hält jederzeit eine neue Überraschung für uns bereit. Aber weißt du was? Wir leben alle gut damit, denn das Wichtigste ist, dass es dir gut geht und somit auch deinen Schwestern und mir.
Dank deiner Lebensfreude und deinen Flausen im Kopf, zauberst du uns oft ein Lächeln ins Gesicht.
Trotz deiner „Baustellen“ lernst du stets Neues dazu, wenngleich deine Schritte langsamer sind und es (aus unserer Sicht) auch manchmal rückwärts geht…

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Letztes Jahr, mit etwas mehr als drei Jahren, hast du plötzlich entschieden, das Gehen für dich zu entdecken und seitdem habe ich das Gefühl, ein Duracell-Häschen lebt in unserer Mitte.
Leider ist das Ganze kombiniert mit Eigengefährdung, da du keinerlei Gefahr kennst und die Energie von etwa gefühlten 10 Kindern hast. Vor allem, wenn wir draußen unterwegs sind. Obwohl du schon viel läufst, merkt man dennoch den Unterschied zu anderen Kindern. Es sieht torkelnd aus und es kann passieren, dass du deshalb hinfällst. Doch du gibst nicht auf und für Spaziergänge und weite Strecken hast du dein pinkes „Brumm Brumm“, deinen Rolli, zur Unterstützung.

Du liebst Fahrzeuge und je lauter diese sind, umso mehr musst du lachen. Generell liebst du Geräusche, die Fahrzeuge oder menschliche Körper so machen…
Mein Klischeedenken hat mich da eines Besseren belehrt: Bei drei Mädchen hatte ich nicht mit so einem Auto-Fan gerechnet. Du bist teils sogar bekannt für deine Vorliebe für Automagazine und dass du im Urlaub auf einem alten Traktor mitfahren durftest, war wohl ein noch größeres Highlight für dich als für deine mittelgroße Schwester. Noch am nächsten Tag strahltest du über beide Ohren, als ich dich beim Frühstück darauf ansprach.

Zwar strahlst du, wenn dir etwas Freude macht, aber sagen kannst du es uns noch nicht. Aufgrund dieser Tatsache, dass deine Möglichkeit zu kommunizieren nicht Gleichaltrigen entspricht und auch dein Spielverhalten, sowie die Reaktion auf manche Situation nicht so ist, wie wir es kennen, wurde dieses Jahr bei dir Autismus diagnostiziert…
Manche Reaktionen sprechen tatsächlich dafür. Wenn du zum Beispiel mit einer Situation überfordert bist – weil ich kurz nicht für dich sichtbar bin oder du etwas nicht darfst – musst du dich mehr spüren – indem du deinen Kopf gegen den Boden, die Wand oder Tür schlägst. Das ist für uns nicht einfach, dies mitzuerleben… zum Glück haben wir es geschafft, solche Situationen gering zu halten.
Dennoch macht die Diagnose keinen Unterschied für mich. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, sich mit Autisten auszutauschen, um auch dich besser verstehen zu können.
Dadurch erweitert sich unser Horizont nur noch mehr und das ist schön!


Meist erlebe ich positive Situationen mit dir und neuerdings gehst du auch auf Kinder zu (und nicht nur auf Erwachsene!) und umarmst sie. Zwar kann deine stürmische Art Kinder erschrecken, doch bislang waren die Eltern verständnisvoll und heute hat bei einem Kontrollbesuch im Krankenhaus sogar ein Kind mit dir gespielt. Das tut so gut!

Ein anderes Mal hast du im Krankenhaus einem Mann auf den Po gehaut…, mir war es peinlich, er hingegen fand dich so entzückend, dass er dir ein Eis spendierte, als er mitbekam, dass du eines möchtest…
Mit dir erlebt man wirklich spannende und lustige Momente…
Bald beginnt nun auch ein ganz neuer Lebensabschnitt: Du fängst mit dem Kindergarten an!!
Letztes Jahr hatte ich bei dem Gedanken noch Bauchweh, doch als ich dich heute spielen sah, war das Bauchweh weg. Lediglich ein kleines Kribbeln ist noch da und ich hoffe, dass auch du mir eines Tages von deinen Erlebnissen dort berichtest..
Auf jeden Fall wirst du auch dort deinen Weg gehen und die Gruppe aufmischen und dies sogar in einer Integrationsgruppe!
Livia, ich bin stolz auf dich!

Deine Mama

 

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