Ein wunderbarer Gastbeitrag von Anna-Leke von www.mamimeckerfrei.de (Vorbeischauen lohnt sich!)
Egal, wie man es macht, es ist verkehrt! Jippiiieee!!
Du musst dein Kind viel loben, das ist wichtig!
Du darfst nicht loben, das schadet!
Bleib bei dir, bleib bei dir, wie fühlst du dich denn dabei, spüüüüüren!
Lass dein Kind sich selbst anziehen, damit es das lernt.
Zieh dein Kind an, damit es sich geliebt fühlt.
Was?Dein Kind zieht sich noch nicht allein an? Da müssen wir jetzt mal konsequent sein.
Ein Kind braucht Struktur, um 19h muss es zu Bett.
Nun lass ihn doch auch mal, er hat ja nur die eine Kindheit.
Er wird es nie lernen, er wird sein Leben lang zu spät zur Arbeit kommen.
Ach, das wird schon, Hauptsache, er schläft im eigenen Bett.
Familienbett, unbedingt bis zur Pubertät PLUS Stillen, bis er 23 ist.
Du bist eine tolle Mutter.
Du bist eine Rabenmutter.
Aus deinem Kind wir nie etwas.
Dein Sohn ist so genial.
Mir klingeln meine Ohren. Von allen Seiten bekomme ich Meinungen zugeworfen. Sie wirken wie harte Basketbälle auf mich, oder vielleicht sogar wie Medizinbälle, diese schweren aus Leder, erinnert ihr euch noch, damals im Sportunterricht? Sie knallen gegen meinen Kopf. Aus jeder Richtung. Ich werde hin und her geworfen. Unangenehmes Gefühl.
Aus allen Ecken komische Blicke. Egal, wie man es macht, man macht es verkehrt. Irgendwer schaut immer schräg, verdreht die Augen, verkneift sich ein Kommentar. Würden sie doch wenigstens etwas sagen, dann wüsste ich zumindest wirklich, was er oder sie denkt.
Kinderturnen, Spielplatz, Schuleingang, KiTa, beim Einkaufen. überall, wo sich Eltern tummeln ist dieses Phänomen zu beobachten.
Was bezwecken Eltern nur damit? Mit diesem, wie nennt man es heute „Mama-Bashing“?
Wollen sie ihr eigenes schlechtes Gewissen beruhigen, das sie haben, weil sie mit ihrem Kind anders umgehen, als sie gern würden? Müssen sie andere Mütter klein reden, um sich selbst zu erheben?
Oder meinen sie es tatsächlich gut, wollen eigentlich helfen, nur finden keine passende Strategie?
Ja, ich gehe in vielen Situationen einen anderen Weg, als die meisten Mütter hier in der Umgebung.
Hier gibt es keine Strafen, keine ausgedachten Konsequenzen. Hier hat das Kind Mitspracherecht. Die Bedürfnisse Aller sind gleich wertvoll. Ja, GLEICH wertvoll, das heißt nicht, dass meine Bedürfnisse weniger wert sind, als die vom Kind. Das heißt, dass wir oft ins Gespräch gehen, wenn wir uns nicht einig sind und dann versuchen, eine Lösung zu finden, die für uns beide passt. Oft klappt das, manchmal nicht.
Vor ein paar Tagen, am Abend, ich wollte dringend noch etwas am Laptop arbeiten, mein Sohn war allerdings hellwach und wollte so gern noch basteln. Im Bett. Alles war voller Schnipsel.
Früher hätte ich ein Panik-P in den Augen bekommen. Dann schaffe ich meine Arbeit nicht mehr, wenn er jetzt nicht ins Bett geht, es wird alles zu spät, und ich bin wieder die Putzfrau, er wird morgen müde und quakig sein, ich werde mein Arbeitspensum nicht schaffen. Was werden die Anderen denken? Und überhaupt…. oh mein Gott!
Und heute: Ich habe dann den Laptop zu mir ins Bett geholt, Justus konnte in Ruhe basteln, ich arbeitete an meinem Online-Kurs weiter. Wow, welch Entspannung. Welch Harmonie. Und das alles, weil ich meine Gedanken überprüft und über den Tellerrand geschaut habe. Ich bin in meinen riesig großen Lösungspool gesprungen. Traumhaft.
Um 22h sind wir dann selig eingeschlafen.
Ja, das ist mein Weg. Ich fühle mich damit wohl. Ich möchte, dass sich jede Person hier im Haushalt wichtig fühlt, egal, wie groß, klein, alt oder jung der/diejenige ist.
Ja, das ist manchmal anstrengender, als einfach ein „Nein“ durchzusetzen. Aber mir ist es das wert. Ich bin selbst anders, sehr autoritär, aufgewachsen, hatte viele Jahre an mehreren Baustellen zu knabbern, kämpfte knapp 14 Jahre mit Depressionen. (Ja ich bin geheilt, ich hatte es nicht für möglich gehalten! Ich bin frei und glücklich!)
Den Anfang meines neuen Weges NACH 5 verschiedenen Therapien, die alle nicht wirklich Erfolg brachten, machte ich damals mit einem Coach, heute coache ich mich selbst.
Natürlich weiß niemand zu 100 Prozent, was nun für das eigene Kind passend, oder unpassend ist. Wenn sie groß sind, werden sie uns so, oder so Vorwürfe machen.
Aber auch das ist ok. Es gehört einfach dazu.
Was wäre möglich, wenn es uns völlig egal wäre, was Andere über uns denken?
Was ich sagen möchte, ist:
Verlass dich auf dein Gefühl und entspanne dich. Überprüfe, ob es wirklich dein Herz ist, nach dem du handelst, oder ob es eigentlich Dinge aus deiner Kindheit sind, die du kennst und einfach übernommen hast. Oder ob da eine Angst in dir sitzt, die dich handeln lässt. Wie fühlt es sich an, wenn ich so zu meinem Kind bin? Wie fühlt es sich an, wenn ich so zu mir selbst bin? Was würde ich mir von einer liebevollen Mutter, von einem liebevollen Partner wünschen? Und… was heißt eigentlich liebevoll?
Wie erleichternd wäre es, wenn wir nur noch nach unserem Gefühl handeln würden, ohne uns Gedanken machen zu müssen, was Andere denken könnten? Das wäre so total „Jippiiieee“
Fragen über Fragen, die sich nun jeder, der mag, stellen und mit in den Alltag nehmen darf.
Wenn du dir auf diesem Weg Begleitung wünschst, wende dich gern an mich. Du findest mich im Web unter: www.mamimeckerfrei.dewww.mamimeckerfrei.de oder auch bei Facebook: https://www.facebook.com/Mamimeckerfrei/
Eure perfekt unperfekte Anna-Leke