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Der Junge Mujib ist 13 Jahre alt, als er sich in Afghanistan für die Taliban ins Paradies bomben soll. Um ihn zu retten, gibt seine verzweifelte Mutter ihn in die Hände von Schleusern, die ihn nach Europa bringen sollen. Zwei Jahre ist Mujib auf der Flucht. Im Februar 2014 kommt er schließlich in Hamburg an und fasst Hoffnung: Er wünscht sich einen Freund, möchte Fußball spielen und zur Schule gehen. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus in einer Hafen-Metropole, die so stolz auf ihre Weltoffenheit ist.
Mujib ist nur einer von Tausenden jungen Flüchtlingen, die in Deutschland ein neues Leben beginnen möchten. Sie kommen ohne Eltern oder Verwandte aus Afghanistan, dem Irak, Somalia oder Syrien. In ihrer Heimat haben sie keine Zukunft und fürchten um ihr Leben. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge haben in Deutschland das Recht auf besonderen Schutz und Fürsorge. Doch Städte wie Hamburg sind offenbar überfordert mit dem wachsenden Zustrom. Diese häufig traumatisierten Kinder und Jugendlichen bräuchten dringend Hilfe. Stattdessen werden viele Ankömmlinge leichtfertig für volljährig erklärt, wenn die entsprechenden Papiere fehlen. Dem Jungen Mujib aus Afghanistan glauben die Hamburger Behörden nicht, dass er jünger als 18 Jahre ist. Sein Aussehen und ein kurzes Gespräch genügen den Behördenmitarbeitern, um ihn als sicher volljährig“ einzustufen. Damit ist er keine Ausnahme, berichten Insider aus der Behörde. Für den Jungen Mujib beginnen Monate des Wartens und Hoffens, in denen er manchmal den Mut verliert. Doch Mujib hat auch Helfer, die ihn auf seinem Weg begleiten.
Die Autorin Pia Lenz (ausgezeichnet mit dem Deutschen Fernsehpreis 2013) hat den Jungen Mujib ein Jahr lang mit der Kamera begleitet. Entstanden ist eine sehr persönliche Reportage, die die Ereignisse konsequent aus Mujibs Sicht erzählt. So erlebt der Zuschauer durch die Augen eines hilfsbedürftigen Jugendlichen, wie eine weltoffene Stadt wie Hamburg plötzlich zur Festung wird.

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