Unsere heutige Blogentdeckung ist der Blog von Anna. Zauberstaub nennt er sich. Beim Lesen des folgenden Textes hab ich nickend am Rechner gesessen und weil DAS so ist, enthalte ich ihn Euch nicht vor 🙂
Die Putzfrau
Ich gebe es zu: ich putze nicht gerne. Putzen ist für mich eine lästige Pflicht. Sehr wohl aber habe ich meine Wohnung gerne sauber. Und mit sauber meine ich nicht das von Simon üblich als Antwort auf “man müsste mal wieder das Bad/ Klo/ die Küche /die Böden/ die Fenster putzen” geäußerte “ach so dreckig ist es doch gar nicht!” – sondern richtig sauber. Und das wiederum ist auf 120 qm mit zwei Kindern und 2 Katzen eigentlich ein fulltime-Job für sich.
Wie mit einem dreimonatigen Säugling so üblich, befinde ich mich derzeit in Elternzeit. Ich bin also zuhause – den ganzen Tag. Das Einzige, worum ich mich kümmern muss, sind die Kinder. Und der Haushalt. Massig Zeit zum Putzen, Waschen, Bügeln, Wischen, Staubsaugen also. Soweit, so romantisch.
In der Realität sieht das aber so aus, dass Johanna tagsüber grundsätzlich nur auf meinem Arm schläft. Und grundsätzlich eigentlich sowieso kaum schläft. Habe ich es heldenhaft dennoch einmal geschafft, sie auf/in einem körperfremden Gegenstand (= Hängematte, Wippe, maxicosi) zum Schlafen zu bringen, dann habe ich genau 10-20 Minuten maximal, um… zu putzen??? Nicht im Ernst.
Das einzige was in dieser Zeitspanne klappt, ist Wäsche in die Maschine und/oder aufhängen, oder Spülmaschine ein-/ausräumen. Das Ende vom Lied ist, dass ich mit Baby auf dem Arm einhändig staubsauge, mit Baby in der Trage wische, und mit Baby (brüllend) in der Wippe die Küche aufräume. Als mir Johanna dann eines Tages beim Kloputzen mit Bauchtrage fast in selbiges gefallen wäre, musste ich mit schmerzlich eingestehen: Ich brauche eine Putzfrau.
Sofort meldeten sich sämtliche Mütter, Großmütter und Urgroßmütter in meinem Kopf “Wiiiiiieeee bitte? Eine Putzfrau? Obwohl du gar nicht arbeitest? DAS hätte es FRÜHER nicht gegeben. Da hatten wir zusätzlich zur blitzeblanken Wohnung noch ein warmes Mittagessen, Abendessen UND einen Kuchen auf dem Tisch!”
Das tut weh. Sich als Generation-Y-Multitasking-Supermum eingestehen zu müssen: Ich krieg’s nicht hin. Ich brauche Hilfe. Und das dann noch dem Ehemann zu erklären. “Wiiiieee bitte? Eine Putzfrau? So dreckig ist es doch gar nicht.”
Donnerstag war sie zum ersten Mal da. Die Putzfrau. 6 Stunden lang. Denn “unter 4 Stunden brauchen Se bei ‘ner Wohnung über 100 Quadratmetern gar nich’ erst anfangen mit Putzen, da kommen Se nich’ rum!” So nämlich. Von wegen “das bisschen Haushalt macht sich nebenher.”
Und nachdem ich meine Scham überwunden und für mich festgelegt habe, dass es okay ist, eine Putzfrau zu haben, war es einfach nur noch…. Glückseligkeit. Und die paar Euro, die ich ihr voller Dankbarkeit danach in die Hand gedrückt habe, die tun mir nicht weh.
Da verzichte ich lieber auf ein Paar Schuhe und nen halben Friseurbesuch. Und von mir aus auch nen Ganzen. Denn sooo arg sind die Strähnchen noch gar nicht rausgewachsen.
Schaut Euch mal auf Ihrem Blog um, es lohnt sich 🙂
Danke für’s Verlinken 🙂 freut mich!