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Ein Gastbeitrag von Susanne aus Hannover.

Mein Mann und ich sind seit fast einem Jahrzehnt zusammen. Im Laufe der Jahre hatten wir einige erstaunlich gute Tage, und einige, bei denen wir ehrlich gesagt nicht sicher waren, ob unsere Ehe weiterhin bestehen bleibt.

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Manchmal sehe ich ihn an und ich weiß, dass es die beste Entscheidung war, ihn zu heiraten. Es gab allerdings auch Zeiten, da fühlte er sich mehr wie ein Mitbewohner als wie mein Partner an.

An manchen Tagen fühlte ich mich ihm näher als jedem anderen Mensch, den ich je kannte, und an manchen Tagen hätten wir auch Fremde sein können, die sich lediglich ein Bett teilten.

Wir haben gemeinsam viel über Höhen und Tiefen der Ehe gelernt, und obwohl wir bei weitem nicht perfekt sind, sind wir an unseren Erlebnissen gewachsen.

Hier kommen unsere neun wichtigsten Dinge, die wir über die Ehe gelernt haben:

1. Intimität ist wichtiger als Sex.
Es wird Zeiten geben, in denen euer Sexualleben völlig brach liegt, besonders dann, wenn ihr kleine Kinder habt. Sex kann warten, Intimität allerdings nicht. Unterschätzt nie die heilsame Kraft eines guten Kusses, einer kleinen Kuscheleinheit, einer dringend benötigten Umarmung oder einer gut getimten Ohrfeige.

2. Beginnt den Tag nicht im Streit. 
Jeder sagt immer: „Geht nicht wütend ins Bett“, aber meiner Erfahrung nach ist es schlimmer, den Tag mit einem Streit zu beginnen. Wenn du dich über deinen Ehepartner ärgerst, dann ärgert dich alles, was derjenige tut. Also beginnt den Tag stattdessen damit, etwas Nettes füreinander zu tun. Mach ihm eine Tasse Kaffee, geh ihm nicht aus dem Weg, sage ein paar nette Worte oder sei einfach kein schrulliges Arschloch am Morgen. ES hilft!

3. Die Liebe zum Partner ist nicht bedingungslos.
Überraschung! Die Liebe, die wir für unserem Ehepartner fühlen, ist überhaupt nicht vergleichbar mit der bedingungslosen Liebe, die wir für unsere Kindern fühlen. Diese Liebe zum Partner muss ständig verdient werden. Wenn wir unseren Ehepartner für selbstverständlich halten, kann die Liebe verblassen. So schwer es manchmal auch ist, es ist wichtig, sich Zeit füreinander zu nehmen und sich stets selbst daran zu erinnern, warum man sich überhaupt in den jeweils anderen verliebt hat.

4. Immer nur „Ich liebe dich“ zu sagen, kann langweilig werden.
Wenn wir die gleichen Dinge immer wieder sagen, verlieren sie irgendwann an Bedeutung. Vielleicht bist du nicht der romantische Typ, aber es gibt Alternativen für den Satz: „Ich liebe dich.“ „Ich bin glücklich, dass wir verheiratet sind“, oder „Ich bin so glücklich, dich in meinem Leben zu haben“, oder „Du bist der beste Ehemann/die beste Ehefrau aller Zeiten“. Die Worte, mit denen du deine Liebe ausdrückst, können einen großen Unterschied machen und die Liebe neu beflügeln.

5. Der Stress ist oft Schuld an deiner Laune, nicht der Ehepartner.
Manchmal lassen wir Dinge an den Menschen aus, die wir am meisten lieben, weil wir darauf vertrauen, dass sie uns trotzdem weiterhin lieben. Es gibt allerdings keine Entschuldigung dafür, seine eigene schlechte Laune am Partner auszulassen, ihn grausam zu behandeln oder unfreundliche Dinge zu sagen. Wenn du verärgert bist, geh raus und mache einen Spaziergang. Schließe dich im Badezimmer ein, wenn es sein muss. Mache deinem Ärger Luft, indem du mit deiner besten Freundin telefonierst oder hole den versteckten Vorrat an Stress-Schokolade raus. Tu das, was du tun musst, um dich zu beruhigen – bevor du etwas sagst, was du nachher mehr nicht zurücknehmen kannst.

6. Zeit getrennt voneinander zu verbringen ist genauso wichtig wie gemeinsame Zeit.
Als introvertierter Mensch geht es mir besser, wenn ich etwas Zeit für mich zum Aufladen meiner Akkus habe. Du musst respektieren, dass dein Ehepartner manchmal auch Zeit allein für sich braucht. Sich die Zeit zu nehmen, um die eigene Gesundheit und Entspannung in den Vordergrund zu stellen, wird eure Wertschätzung füreinander auffrischen. Nehmt euch aber auch Zeit für eure gemeinsamen Dates – auch wenn es nur ein Picknick im Wohnzimmer ist, nachdem die Kinder endlich „ohnmächtig“ ins Bett gefallen sind.

7. Kommunikation ist alles.
Wenn ich alles sage, meine ich alles. Niemand kann deine Gedanken lesen. Du musst lernen, deine Bedürfnisse, Gefühle und Wünsche laut auszusprechen. Findet also einen gemeinsamen Weg, wie ihr offen und ehrlich miteinander reden könnt, auch wenn das bedeutet, gewisse Dinge anders machen zu müssen. Schreibt euch gegenseitig ab und an mal eine SMS. Macht zur Not auch Rauchzeichen, wenn es denn sein muss. Eure Beziehung braucht Kommunikation, um überleben zu können.

8. Helft euch gegenseitig, erwartet aber keine Gegenleistung. 
Keiner der beiden Partner sollte alle Hausarbeiten übernehmen müssen, jede Aktivität im Auge behalten oder sich nur um die Kinder kümmern müssen. Jede Person in der Beziehung sollte die Initiative ergreifen, um dem Partner zu helfen und ihm zuzuhören, wenn er sich danach sehnt. Eine Gegenleistung dürft ihr nicht erwarten, unterstützt euch einfach immer dann, wenn Hilfe nötig ist. Es ist wirklich so einfach (und manchmal auch so schwer).

9. Verliert nie den Sinn für Humor. 
Macht es euch zum Ziel, so viel wie möglich gemeinsam zu lachen. Wenn man in jeder Situation etwas Lustiges finden kann, wird es nahezu unmöglich, das Leben zu ernst zu nehmen.

Ja, es ist ein Klischee, dass jede Ehe Arbeit erfordert, aber es ist auch so wahr. Fairness, Kommunikation und Humor bedeuten harte Arbeit. Du brauchst Zeit, sowohl für dich selbst als auch für deinen Partner. Du solltest dich bemühen, stets offen, unterstützend und freundlich zu sein. Das ist nicht immer einfach.

Jede Ehe hat ihre eigenen Jahreszeiten, und einige dieser Jahreszeiten sind schwieriger als andere. Wir müssen versuchen, stets das beste daraus zu machen.

Zum Glück kann jeder neue, kleiner Versuch, neue Wege bereiten. Trau dich!

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