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Anonym

Ich war 23 als ich meinen Mann Andreas heiratete. Ein toller Mann, gut aussehend, gebildet und wirklich ein Hingucker. Ich war vom ersten Moment an süchtig nach ihm.

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Meine Eltern fanden ihn damals einfach toll. Der perfekte Schwiegersohn.

Andreas sah Dinge an mir, die anderen Männern nie aufgefallen waren.

Er war ein zärtlicher Mann, und ich hatte durch ihn immer das Gefühl, “Die einzige Frau“ auf der Welt zu sein.

Mein Gott, dachte ich mir manchmal im Stillen: Mit dem hab ich echt Glück gehabt.

Als ich 25 war, kam unsere Tochter Emma auf die Welt. Unser Leben war einfach nur ein riesiger Sonnenschein. Andreas hatte nun zwei Frauen in seinem Leben, für die er sein letztes Hemd gegeben hätte.

Anders kann man sich einen Mann nicht wünschen. Ich hatte bis dato auch nie hinterfragt, warum Andreas immer sehr gut Bescheid wusste, was mir modetechnisch so stand, dass er meine langen Haare bewunderte oder es ihm auffiel, wenn ich einen anderen Lidschatten trug…Wahnsinn, was für ein aufmerksamer Mann!!

Unser Sexleben allerdings veränderte sich, nachdem Emma zur Welt kam. Klar, sie war noch ein Baby und ich hatte als junge Mama allerhand zu tun, musste oft mehrere Male in der Nacht aufstehen und war dementsprechend auch geschafft. Ist ja normal. Andreas allerdings, hatte viel Verständnis dafür und drängte mich nicht regelmässig Sex mit ihm zu haben.

Dass sich die sogenannte Zweisamkeit nach einem Kind verändert, hatte ich schon oft gehört, allerdings war mir auch wirklich nicht so oft danach und oft schliefen Andreas und ich…wenn denn mal Ruhe und Zeit war, nach etwas kuscheln direkt ein.

Erste Veränderungen realisierte ich erst, als Emma bereits zwei Jahre alt war. Mir fiel vermehrt auf, dass er immer öfter sehr spät nach Hause kam.

Er arbeitete bei einer Versicherung und oft gab es dort Schichtverschiebungen. Was mich oft stutzig machte, war, dass er seine Verspätungen oft schon Morgens oder manchmal Tage vorher ankündigte.

Am Anfang dachte ich mir nichts dabei, aber mich beschlich der Gedanke, dass er etwas geplant hatte und er es von mir „abgesegnet“ haben wollte.

Als ich eines Abends wiedermal alleine zu Bett ging, kam mir der Gedanke, einfach mal nachzuhaken..Nein Nein…Ich bin nicht der Typ der spioniert, aber irgendwie sagte ich mir, ruf doch einfach mal bei der Firma an und frag nach ihm. Dummerweise, hatte er sein Handy auf unserem Wohnzimmertisch liegen lassen…Perfekt….das ist der Grund ihn anzurufen und ihm zu sagen, dass sein Telefon hier ist, nicht, dass er sich verrückt macht und denkt, er hätte es verloren.

Ich kam mir ganz schön gerissen vor und schämte mich gleichzeitig aber auch für die erfundene Geschichte

Wie das so ist, man hat einen blöden Gedanken und schwankt hin und her, ob man den Hörer in die Hand nehmen soll oder nicht. Schliesslich, nach 30 Minuten, tat ich es.

Es war schwierig, an die richtige Abteilung zu kommen, aber schliesslich fragte ich mich durch.

Eine nette Dame sagte dann nur: „Ich habe mal nach geschaut, der Herr Arlem, hat schon vor drei Stunden Feierabend gemacht, darf ich was hinterlassen?“

Da ich meinen Namen nicht gesagt hatte, erwiderte ich gespielt locker: „Och nö, ich melde mich die Tage nochmal.“

Da war dieser Moment…. Er sagte, er würde Spätschicht haben und nun war er gar nicht mehr da! Albtraum!! Hat er mich angelogen? Ist etwas passiert?

An Schlafen konnte ich nun gar nicht mehr denken. Es war bereits 3 Uhr morgens..Wo ist der Kerl, fragte ich mich.

Um 5 Uhr hörte ich den Schlüssel in der Tür. Ich stellte mich schlafend. Mein Herz klopfte wie verrückt. Ich hörte wie Andres im Dunkeln die Treppe hoch kam, kurz bei Emma rein schaute und dann zu mir ins Schlafzimmer kam. Er legte sich ganz leise neben mich, drehte sich um und schlief ein.

Ich starrte im Dunkeln an die Wand und wenn Gedanken laut wären, würden selbst unsere Nachbarn nun vor der Tür stehen.

Am nächsten Morgen küsste mich Andreas lieb auf die Wange. Seine Schicht begann erst Nachmittags und er war in Stimmung, mit mir zu schlafen. Komisch, dachte ich mir: Nicht ein Wort von ihm, wegen gestern Nacht.

Ich spielte mit, lächelte ihn an und dachte mir: Sei jetzt bloss nicht eine von diesen Frauen, die furienartig alles kaputt machen, indem sie komische Fragen stellt. Ich fing an ihn zu küssen..Ich hatte ihn ja auch vermisst und war in Stimmung.

Nach einigen Küssen, drehte er mich plötzlich um und wollte von hinten in mich eindringen! ANALsex! Das hat er noch nie gemacht und jede Frau merkt es sofort, wenn im Bett etwas anders läuft.

Ich ließ es aber geschehen. Furchtbar weh getan hat es und gefallen hat es mir gar nicht.

Ihm hatte es sehr gefallen, er war entspannter denn je und fragte auch nicht wie es für mich war.

Als ich dann Emma versorgt hatte und wir gemeinsam frühstückten, fragte ich ihn: „Sag mal, ich wusste gar nicht, dass du auf sowas abfährst. Er erwiderte mit seinem schönen und zufriedenen Lächeln: „Schatz, ich wollte mal was anders ausprobieren. Im gleichen Atemzug erwiderte ich, dass das nicht so „mein Ding“ wäre und ob er mir böse sei?

Ich war an dem Morgen verwirrt genug, also liess ich die noch zu klärende Frage wegen letzter Nacht einfach beiseite.

Die Wochen vergingen und Andreas, hatte mal hier eine Spätschicht, mal dort eine Betriebsfeier und ich hatte das Gefühl, dass sich einiges verändert hatte. Emma zeigte oft auf Photos auf ihren Papa, den wir immer weniger zu Gesicht bekamen und da Andreas öfters versucht hatte, das Gleiche mit mir im Bett zu machen, wie an dem Morgen, lief da auch nicht mehr viel.

Bis zu dem Tag als mir wirklich bewusst wurde, das hier etwas ganz gewaltig aus dem Ruder läuft: Ich fand in einer seiner Hosentasche ein verpacktes Kondom. Komisch, dass ich die letzten Wochen nicht einmal nachgefragt hatte, wo er abends immer ist. Ich wollte auch nicht erzählen, dass ich schon mehrere Male in der Firma angerufen hatte um zu hören, ob er da ist. Es war mir unangenehm.

Ich wusste aber instinktiv, dass da irgendetwas nicht in Ordnung war. Zu mir war er ansonsten wie immer: Wahnsinnig lieb und fürsorglich, auch zu unserer Tochter..Aber er log..Warum, wusste ich immer noch nicht.

Bevor ich schlafende Hunde weckte, entschloss ich mich alles auf eigene Faust herauszubekommen.

Ich gehöre zu den Menschen, die erst etwas ansprechen, wenn sie auch sicher sind.

In meinem jugendlichen Leichtsinn sagte ich mir in“wankenden“ Momenten: „Mein Gott, es kann für alle Dinge eine ganz einfache Erklärung geben..Mach Dich nicht verrückt.“

Es war Donnerstagabend und ich wusste mal wieder, wie der Abend wird, so wie jeder andere auch: Lang und einsam.

Andreas hatte um 14 Uhr Schichtbeginn, dass hatte ich herausgefunden und auch dass er um 23.00 Feierabend hatte, wurde mir gesagt.

Gott, wie erfinderisch man doch wird, wenn man durch Umwege etwas herausbekommen will.

Ich brachte Emma zu meiner Mama und sagte ihr, dass ich am Abend einen Mädelsabend plante.

Mir war heiß und kalt, ich hatte aber eine sehr gute Freundin eingeweiht und sie darum gebeten, mit mir um 21 Uhr zu Andreas zu fahren um dann zu schauen, wann Andreas Feierabend hat und wo er parkt.

Andreas kannte sie nicht, somit war ich auf der „sicheren“ Seite.

Sie war hübsch und sie versprach mir, etwas anzüglich nach Informationen zu fragen.

Wir fuhren hin und Sandra, meine Freundin, ging hinein und kam nach 15 Minuten wieder zu mir ins Auto. Es waren die längsten 15 Minuten meines Lebens…„Und ?“ fragte ich! Sandra sagte nur, er säße an seinem Schalter und hätte sie kaum angesehen, er wäre sehr professionell gewesen und das war´s…. Okay dachte ich mir. Wir beide beschlossen bis 23 Uhr zu warten, erzählten uns Geschichten und Sandra versuchte, mich zu beruhigen.

23 Uhr….Andreas kam mit seinem Koffer aus der Firma setzte sich in sein Auto und Sandra sagte: „Okay, da ist er…Er hat jetzt Feierabend und müsste jetzt zu Dir fahren. Lass uns hinterher fahren.“

Da ich meinen Mädelsabend angekündigt hatte, war ich mir sicher, das nichts schief gehen würde, falls Andreas jetzt zu uns nach Hause fahren würde.

Wir fuhren dem Golf hinterher und ich fragte mich dich ganze Zeit: „Was machen wir hier eigentlich?“

Was wir hier machten, wurde mir klar, als Andreas Golf plötzlich in eine ganz andere Richtung fuhr.

Es war leer auf den Strassen und Sandra musste sich bemühen, nicht aufzufallen. Die Strecke war lang und irgendwann bog Andreas in einen Feldweg ein, angrenzend an eine Grünanlage und er parkte dort.

Wir hielten dort auch und hatten Andreas Wagen gut im Blick. Mir fiel auf, dass dort mindestens 30 weitere Wagen standen und ich wusste nicht, was er hier wollte.

Sandra sagte zu mir: „Komisch, schau mal, aus der Grünanlage kommen so merkwürdige Männer raus, und einige gehen auch hinein!“

.. auch Andreas.

Wir beiden trauten uns nicht auszusteigen, aber uns wurde schnell klar, dass sich dort Männer zum Sex treffen.

Andreas stand also auch auf Männer, oder nur auf Männer? Ich war völlig verwirrt und fertig und ich bat Sandra, mich nach Hause zu fahren. Auch sie war sprachlos. Keiner hätte das von meinem Mann gedacht. Ganz zu schweigen von den Krankheiten, die er hätte mit anschleppen können.

Natürlich habe ich mit Andreas gesprochen und wir hatten eine wirklich harte Zeit.

Er sagte mir, wie sehr er uns liebte, aber dass er sich schon immer zu Männern hingezogen fühlte. Ich war auf diesem Gebiet nie ganz firm gewesen und wusste nun auch, warum mein doch dem Anschein nach so perfekter Mann..“anders“ war als andere.

Als Emma vier Jahre alt war, trennten wir uns, da ich trotz seiner Liebe, aber auch wegen dieses Doppellebens nicht mehr mit ihm weiterleben konnte und wollte.

Heute lebt Andreas in einer schwulen Beziehung, er sieht seine Tochter regelmässig und ich habe einen neuen Partner. Melanie ist heute 14 Jahre alt und ich bewundere sie, dass sie mit dem Thema ganz anders umgeht , als ich es je getan habe.

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