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Anfang des Jahres schaute ich in den Spiegel und sah ein aufgequollenes und rotes Gesicht. Über die Feiertage hatte ich mal wieder gehörig zugelegt. Mein Gewicht lag geschätzt bei 95 Kilogramm. Mein Entschluss: „Ich muss abnehmen“.
Ich fing also mit Bewegung an. Innerhalb des ersten Monats tat sich leider nicht viel beim Gewicht. Wahrscheinlich habe ich etwas Muskelmasse zugelegt und etwas Gewicht verloren, allerdings konnte ich dies nicht wirklich nachvollziehen. Daher startete ich dann am 06.04.2018 meinen Selbstversuch zum Thema Intervallfasten. Damit ich dies auch wirklich durchziehe, eröffnete ich dann einen Kanal auf YouTube mit dem Namen „Selbstversuch“.

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In der ersten Woche nahm ich 800 Gramm ab. Da ernährte ich mich mit allen „Sünden“ und hielt lediglich die beim Intervallfasten vorgeschlagenen Zeiten ein. Auch hier gibt es Unterschiede. Ich hatte mich für die 16 zu 8 Variante entschieden.
Das hieß für mich:
In der Zeit von 11 Uhr vormittags bis 19 Uhr am Abend konnte ich essen was und wieviel ich wollte, ab 19 Uhr gab es dann nur noch Wasser (morgens ungesüßten Kaffee mit Kokosnussöl) bis am nächsten Tag um 11 Uhr. Außerdem achtete ich darauf ausreichend stilles Wasser zu trinken.
Zudem wollte ich nach der ersten Woche vermehrt auf Zucker verzichten merkte aber, dass ich davon Kopfschmerzen bekam. Daher schlich ich die Süßigkeiten aus, wie bei einem Medikament oder einer „Droge“. Kurz vor 19 Uhr aß ich abends dann zwei Süßigkeiten als Belohnung für den durchgestandenen Tag.
4 Wochen lang hatte ich mal mehr mal weniger leichte Kopfschmerzen und oder Verdauungsbeschwerden, war mir aber sicher, dass dies mit der Zeit besser werden würde.
Am 11.05.2018 traute ich mich dann erstmals mit dem Thema vor meine Kamera. In der Zeit hatte ich bereits 6,8 Kg abgenommen:

Für 35 Tage kein schlechtes Ergebnis wie ich fand. Zudem beschäftigte ich mich immer mehr mit dem Thema Zucker. Auf YouTube fand ich einige interessante Videos zum Thema, ganz besonders möchte ich hier den Vortrag von Prof. Dr. Robert Lustig erwähnen (https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Lustig) , Endokrinologe an der University of California, der mir erstmals aufzeigte, was ich meinem Körper jahrelang angetan hatte.
Das entsprechende Video findet man hier

Das mein Körper irgendwann nicht nur Unmengen an Fett zulegte, sondern zudem auch noch ein paar andere Symptome hervorbrachte war nicht erstaunlich.
Ab diesem Zeitpunkt stellte ich meine Ernährung komplett um. Zucker konsumierte ich keinen mehr, Süßigkeiten jedweder Couleur waren für mich nicht Tabu, sondern ich wollte dies meinem Körper nicht mehr antun. Das gleiche gilt auch für Alkohol.
Nach 6 Wochen hatte ich dann 8,7 KG abgenommen.

Natürlich kamen bereits die ersten Nachfragen. „Wie machst du das“ war wohl die am häufigsten gestellte Frage. Und meine Antwort war immer die gleiche:“ Intervallfasten und auf kurzkettige Kohlenhydrate verzichten.“
Dazu zählen nicht nur Süßigkeiten und Alkohol, sondern auch industriel hergestelltes Brot, Reis und leider auch Kartoffeln. Wo ich doch so ein Kartoffelmensch bin ….

Nach 2 Monaten hatte ich 13 KG abgenommen, befasste mich intensiv mit den Themen Blutzucker und Ketone, testete mehrere Blutzuckermessgeräte unterschiedlichster Firmen und bekam den Eindruck, dass es beim Thema „abnehmen“ eigentlich nur um die Frage geht den Blutzuckerspiegel zu senken bzw. niedrig zu halten.

Meine Messreihe dazu, sah am Anfang noch sehr nach Diabetes aus. Selbst nach 4 Wochen Intervallfasten waren meine Nüchternblutzuckerwerte noch erhöht. Nun achtete ich also mehr auf meinen Blutzuckerspiegel, schreib auf was ich gegessen hatte und versuchte dies mit den angelesenen Infos in Einklang zu bringen.
War mein Blutzuckerspiegel niedrig, konnte die Leber nun Fette verbrennen, etwas unwissenschaftlich ausgedrückt. Davon hatte ich zu Beginn reichlich. Meine Körperfettwaage sagte etwas von 32% Körperfettgehalt.
Je niedriger mein Blutzuckerspiegel wurde (und ab und zu wurde mir auch mal schwummrig), desto höher wurde der Ketonspiegel. Diese entstehen beim Abbau der Fette in der Leber um den Körper mit Energie zu versorgen. Die Umstellung auf die Ketonverbrennung dauert ein wenig, denn der Körper muss sich erst einmal daran gewöhnen.
Nach 3 Monaten Intervallfasten hatte ich 15,6 Kg abgenommen.

Meine Blutwerte waren hervorragend, meine Leberwerte, insbesondere der GGT Wert lag bei 13 U/l und somit perfekt. Mein Blutzuckerspiegel war im unteren Normbereich (78 mg/dL), also nix mehr mit Prädiabetes, meine Herzfrequenz bei 69 Schlägen pro Minute und mein Blutdruck war auf 108/68 gesunken.

4 Monate Intervallfasten 
Nun beginn ich wieder einen neuen Selbstversuch. Was würde passieren, wenn ich nun wieder mehr Kohlenhydrate zu mir nehme? Das Ergebnis war wie vermutet. Der Körperfettanteil schnellte in die Höhe und auch mein Blutzuckerspiegel war gleich wieder höher als in den letzten 3 Monaten. Natürlich hatte ich auch gleich wieder ein paar Kilo zugenommen. Einige Zuschauer auf YouTube kommentierten auch gleich: „Das ist der Jo-Jo Effekt“ ….
Nun befinde ich mich wieder in im alten Selbstversuch. Wenig bis gar keine Kohlenhydrate, viel Salat und Gemüse, maximal ein Stück Obst am Tag. Dann, nach Lust und Laune, mal etwas Fisch oder Fleisch, mal ein oder zwei Eier aber nie über den Hunger hinaus, den ich inzwischen wieder richtig spüren kann. Und das ist eigentlich ein sehr angenehmes Gefühl.
Mein nächster Arzttermin steht an und ich bin gespannt was er diesmal sagen wird. Beim letzten Mal hatte er schon sehr seltsam geguckt und mich gefragt wie ich das gemacht habe.
Meine Antwort:“ Intervallfasten und auf kurzkettige Kohlenhydrate verzichten.“

Auf dem YouTube Kanal Selbstversuch berichte ich wöchentlich von meinem Fort – oder Rückschritten, von meinen persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen. Auch in meiner Familie machen nun einige beim Intervallfasten mit, mit teilweise erstaunlichen Ergebnissen.

YouTube: http://www.youtube.com/selbstversuch
Instagram: Tomwardman

Zur Person:

Thomas Wardemann
freier Videojournalist

Jahrgang 1970

Derzeit in Planung: Fortbildung zum Ernährungsberater

Web: http://www.motawa10.com

 

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