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Wir sind eine ganz besondere Sorte Frauen, wir Mütter von Jungs. Man könnte Bücher darüber schreiben, wie es ist, Menschen aufzuzieheÈn, die so viele Dinge anders machen als wir, wie z.B im Stehen pinkeln, sich nahezu ein Jahr lang nicht zu duschen oder dann plötzlich gleich fünfmal am nächsten Tag. Ein durchschnittlicher Tag im Testosteron-Haushalt enthält viele unverständliche Höhlenmenschen-Dinge, zertrümmerte und geprellte Knie, zerbrochene Deko und gefüllte Kühlschränke und Vorratskammern, die schneller leer sind, als sie „Stopp“ sagen können. Sie reiten durch eine wilde Achterbahnfahrten voll von Macho-Allüren, und das letzte, was wir wirklich hören wollen, sind Fragen wie „Sind das alle deine?“ und Kommentare wie „Willst du denn keine Tochter?“

Es ist chaotisch, aber es macht uns nichts aus, denn die Realität, eine Jungs-Mama zu sein, ist das, was wir gewohnt sind.

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Beispielsweise…

1. Die Menschen haben tatsächlich Mitleid mit uns und das ist scheiße.
Dieser schwere, traurige Seufzer und der herabfallende Kiefer, der sich einstellt, wenn wir dir sagen, dass wir nur Jungs haben, gibt uns nicht gerade das Gefühl, etwas Besonderes zu sein oder stärkt gar unser mütterliches Selbstvertrauen. Meistens wird damit unterschwellig gesagt, dass Jungen das weniger lustige Geschlecht sind, welches man da groß zieht und DAS kann ich dir getrost sagen, ist völlig falsch.

2. Ja, manchmal sind wir enttäuscht, dass wir nie zusammen shoppen gehen werden, aber wir sind auch erleichtert.
Ich kann keine Folge von „Sex and the City!“ überstehen, ohne an zwei Dinge zu denken: Ich werde es vermissen, diese besonderen Momente nie mit einer Tochter zu teilen, und ich bin gleichzeitig auch so froh, dass ich diesen Unsinn nie durchmachen muss. Wenn meine zukünftige Schwiegertochter mich mal mit zum Einkaufen mitnehmen wird, verspreche ich hiermit, dass ich sie immer fair beraten werde.

3. Wir sind dazu verpflichtet, tolle Männer zu „erschaffen“ 
Ich sorge dafür, dass meine Söhne einen Reifen wechseln können, ein undichtes Waschbecken reparieren können und den Garten auf Zack bringen können. Ich stelle auch sicher, dass sie wissen, wie man ein Filet richtig brät, Feinwäsche wäscht und einen Säugling badet. An ihre zukünftigen Partner: Gern geschehen.

4. Alles ist unserem Haus ist zerbrochen oder dreckig. Bleib nett.
Selbst neu gebaute Häuser sind unweigerlich verfallen und völlig zerstört. Habt ihr schon einmal einen 2-jährigen Jungen gesehen, der seinen Spielzeugbagger hebt und senkt? Das gleiche machen sie später mit Sofas. Und jedes einzelne Ding in unserem Haus, das länger als 10 cm ist und geschwungen werden kann, wird zu einer Waffe oder einem Gerät, mit dem man in den virtuellen Krieg ziehen kann. Wenn du also zu uns nach Hause kommst, bleib einfach nett, okay?

5. Wir wissen sofort, was genäht werden muss und was nicht.
Ich habe eigentlich null Ahnung von Medizin, aber ich mir bin ziemlich sicher, dass mittlerweile eine echt gute Krankenschwester sein könnte. Ich kann dir innerhalb von Sekunden sagen, was sofortige Aufmerksamkeit benötigt und was man eher gar nicht beachten muss. Mein besonderer Dank gilt den Erfindern von Sprüh-Pflastern und überhaupt Pflastern aller Art, ohne diese Erfindungen hätten wir nicht überlebt!

6. Die Leute der Gift-Notruf-Zentrale sind super hilfsbereit und verständnisvoll.
Hör zu, scheue dich bitte nicht, die Leute von der Gift-Notruf-Zentrale, anzurufen. Gerade als ich dachte, ich hätte bereits alles gesehen – schwups, da trank mein Sohn das Spülmittel leer – ich lag also falsch. Ich bin jetzt gut ausgebildet darin, zu erkennen, was den letzten Knick in deinem unteren Darm leicht passieren kann und was absolut nicht möglich ist. Bonus: Die Leute von der GNZ urteilen nicht, was ein Vorteil ist, wenn du in das Telefon schluchzt, dass dein Sohn eben im Park eine Zigarettenstummel geschluckt hat.

7. Wir können zwei Pfund Rinderhackfleisch in ein Gourmetessen verwandeln.
Hungrige, männliche Teenager machen ein Theater wie eine Horde wild gewordener Affen, also lernt man recht schnell, wie man große Portionen blitzschnell zubereitet, bevor die Tische durchs Zimmer fliegen. Selbst Inhaber von Imbissbuden ziehen den Hut vor den blitzschnellen Zubereitungskünsten von Müttern von hungrigen Jungs. RESPEKT!

8. Wir haben keine Ahnung davon, wie es ist, zur selben Zeit mit einer anderen Person im Haus unsere Menstruation zu haben. 
Dafür sind wir wirklich dankbar. Ich habe genug Östrogen und PMS für den ganzen Stadtteil während meiner Tage, also ist es wahrscheinlich eine ziemlich gute Sache, dass ich die einzige bin, die hier im Haus betroffen ist.

9. Niemand leiht sich mein Parfums und meine Hautcremes 
Wenn man bedenkt, wie oft ich in die Toilettenartikel meiner Mutter „benutzt“ habe (und auch aufgebraucht habe), dann war hier definitiv Karma im Spiel. Zum Glück, ich muss hier nämlich nie fragen, wer mein nach Mango und Magnolia erfrischendes Körperspray verwendet hat – Alles meins 🙂

10. Sicher, wir fragen uns, wie das Leben mit einer Tochter sein würde …
… genauso wie ich mir sicher bin, dass Mütter aller Mädchen sich fragen, wie das Leben mit Söhnen wäre, oder sich die Leute im Allgemeinen fragen, wie das Leben als das andere Geschlecht oder als eine Berühmtheit oder als Obdachloser sein würde. Es ist nur natürlich, und wir dürfen die gelegentlichen Was-wäre-wenn-Gedanken und Mädchenträume hin und wieder haben. Aber lasst  mich das klarstellen: Es bedeutet nicht, dass wir unsere Söhne weniger lieben oder wir uns irgendwie ohne eine Tochter unerfüllt fühlen. (Und wenn du andeutest, dass wir das bestimmt vermissen, dann gibt es Ärger)

11. Nein, wir wollen keinen Muttersöhnchen züchten 
Wir wollen vielmehr einen starken, unabhängigen Mann erschaffen, der ein guter Ehemann wird – jemand, dessen zukünftiger Ehepartner sie uns quasi aus den Händen reißt, weil sie so toll „gelungen“ sind.. Bitte nimm ihn mit. Und nein, du kannst ihn nicht umtauschen, der gehört jetzt dir. Wir sehen uns wieder, wenn ihr uns die Enkelkinder mitbringt! Tschüüüsssiiii!

12. Jungs sind andere Drama-Queens als Mädchen 
Die Leute sagen uns oft, dass wir Glück haben, weil „Jungs nicht so hysterisch sind“, was überhaupt nicht korrekt ist. Aber was ist das Gute am männlichen Drama? Es ebbt viel schneller ab. Jungs hören sofort zu zicken, sobald du ihnen einen Teller mit Essen vorsetzt oder ihnen die TV-Fernbedienung überlässt. Ja, es klingt vielleicht simpel, aber es ist wahr. Und wir lieben sie dafür.

Wir lieben unsere Jungs und alles, was sie ausmacht, lieben wir auch!  Aber das bedeutet nicht, dass wir keine Zeit für das kleine Mädchen in UNS haben. Denke nicht, dass wir uns nicht für weibliche Aktivitäten interessieren, nur weil wir nicht in einer Umkleidekabine leben. Diese eine Freundin von dir, die nur Jungs hat: Lade sie nochmal ein, einen richtigen Mädelsabend zu machen. Erhelle ihren Tag mit einem Blumenstrauß. Oder vielleicht nimmst du sie einfach mit, um einen neuen Badezimmerteppich zu kaufen, denn die Chancen stehen gut, dass sie einen neuen braucht, um endlich den Uringestank darin loszuwerden 🙂

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