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Von Lisa

Ich kann natürlich nicht für jede Frau sprechen aber bei meinen Geburten war mein Mann immer an meiner Seite und das tat wirklich gut. Ob es die Rückenmassage war, die mir während der Eröffnungswehen so gut taten, oder die Minuten, in denen er mich seine Hand quetschen ließ, während die Wehen stärker wurden.. Seine physische Präsenz reichte aus, um diesen intensiven und schmerzhaften Wehen überhaupt schaffen zu können.

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Nicht nur mir geht das so: Laut einer neuen Studie gibt es nun sogar wissenschaftliche Beweise dafür, dass die Berührung und die Anwesenheit geliebter Menschen erhebliche Auswirkungen auf unser Schmerzempfindung haben können. Die Studie, die in der neuesten Ausgabe von PNAS veröffentlicht wurde, wurde maßgeblich durch die Erfahrung des leitenden Forschers Pavel Goldstein inspiriert, er selbst hielt nämlich während der Geburt seiner Tochter die Hand seiner Frau.

Als Goldstein erkannte, wie sehr seine Berührungen ihr geholfen hatten, ihren Schmerz zu lindern, beschloss er, Nachforschungen anzustellen, um herauszufinden, warum das so war.

„Meine Hand halten zu können, linderte ihren Wehenschmerz“, sagte Goldstein. „Danach habe ich darüber nachgedacht. Was heißt das? Wieso war es hilfreich? Ab diesem Erlebnis begann ich darüber nachzudenken, inwieweit Berührungen im Zusammenhang mit Schmerz zusammenhängen.“

Goldstein, der selber ein Schmerzforscher an der Universität von Colorado Boulder ist, hat sich mit der Universität von Haifa zusammengetan, um diese aktuelle Studie voran zu treiben. Was er und sein Team herausgefunden haben, ist kurz gesagt, Folgendes: Wenn du einem Partner, der Schmerzen hat, liebevolle Berührungen schenkst, dann stimmen eure Atmung und eure Herzfrequenz plötzlich magisch überein. Dies macht dich empathischer gegenüber deinem Partner, wodurch eure Gehirnwellen synchronisiert werden.

Und wenn all dieses Synchronisieren und Mitfühlen und Koppeln geschieht, wird die Wahrnehmung von Schmerz reduziert. Wow!.

„Wir haben viele neue Kommunikationswege in der modernen Welt entwickelt, allerdings haben wir dadurch weniger physische Wechselwirkungen“, sagte Goldstein in einer Pressemitteilung für die Studie. „Dieses Studienergebnis verdeutlicht die Kraft der menschlichen Berührung.“

Obwohl Goldstein und auch andere Wissenschaftler bereits die Zusammenhänge der „zwischenmenschlichen Synchronisation“ studiert haben, bei der Menschen die Emotionen derer, denen sie nahe stehen, „spiegeln“, ist dies die erste Studie, die genau untersucht, wie sich Gehirnwellen bei Paaren synchronisieren können, dass körperlicher Schmerz dadurch reduziert werden kann.

So lief die Studie ab: Die Forscher rekrutierten 22 heterosexuelle Paare im Alter von 23 bis 32 Jahren. Alle Paare waren bereits seit mindestens einem Jahr zusammen. Sie wurden jeweils durch eine Reihe von Zwei-Minuten-Szenarien geführt, in denen ihre Gehirnwellen mittels Elektroenzephalographie (EEG) gemessen wurden.

Die Szenarien, an denen die Paare teilnahmen, beinhalteten das Zusammensitzen ohne Berührung, das Zusammensitzen während sie Händchen hielten und das Sitzen in getrennten Räumen. Nachdem die Paare die verschiedenen Situationen alle gleichermaßen durchlebt hatten, wurde eine Schmerzdimension in Form von milder Hitze hinzugefügt, die jeweils auf dem Arm der Frauen angewendet wurden. Im Nachhinein wurden die Gehirnwellen der Teilnehmer gemessen und miteinander verglichen.

CU Boulder Today erklärte die Ergebnisse der Studie: „Nur mit oder ohne Berührung in der Gegenwart des anderen zu sein, war mit einer Synchronität der Gehirnwellen im Alpha-mu-Band verbunden, einer Wellenlänge, die mit fokussierter Aufmerksamkeit verbunden ist. Wenn sie sich an den Händen hielten, während sie Schmerzen hatte, erhöhte sich die Kopplung am stärksten. “

Einfach gesagt: Als die Frau Schmerzen hatte, ihre Partner sie aber nicht berühren durften, verschwanden all diese schönen Gehirnwellen und Verbindungen, was die Forscher zu dem Schluss brachte, dass gerade die Berührungen die Schmerzen linderte.

„Es scheint, dass der Schmerz diese zwischenmenschliche Synchronisation zwischen Paaren völlig unterbricht und die Berührung sie zurück bringt“, erklärte Goldstein.

Berührungen können den Austausch von Liebe und Mitgefühl zwischen Partnern auf ein tieferes, resonanteres Niveau führen, sagen die Forscher. „Sie können Empathie für den Schmerz eines Partners ausdrücken, aber ohne Berührung wird es möglicherweise nicht vollständig rüber gebracht“, sagte Goldstein.

Diese Studie hat natürlich ihre Grenzen, so beeindruckend sie auch ist und so sehr sie uns auch zum Nachdenken anregt: Sie beinhaltet nur eine kleine Stichprobe an Menschen und konzentrierte sich nur auf heterosexuelle Paare. Dennoch weist es auf eine Tatsache hin, die viele von uns aus erster Hand erleben konnten – sei es bei der Geburt des Kindes oder in anderen Situationen, in denen die liebevolle Berührung eines Partners nicht nur unseren emotionalen Schmerz, sondern auch unseren körperlichen Schmerz erleichterte.

Die Kraft der Berührung ist eine wahrhaftig wunderbare Sache, etwas, was uns zusammen schweißt und glücklich macht. Deshalb: Ab mit den Männern in den Kreißsaal, es ist so schön, dieses Erlebnis gemeinsam durchzustehen.

 

 

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