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„Drum prüfe, wer sich ewig bindet“, heißt es bekanntlich bei Friedrich Schiller. Da ist was dran. Eine Verlobung ist allerdings weit mehr als eine Probezeit. Sie ist ein freudiges Ereignis, das zur Stunde wieder total en vogue ist. Manches vom alten Brauchtum hat Bestand, nicht weniges wurde verworfen. Vor allen Dingen unterscheiden sich aber die Gepflogenheiten von Land zu Land grundlegend, mit denen die Heiratsabsicht bekundet wird.

Verlobungsring in Deutschland unerlässlich

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In Deutschland hat sich in Sachen Verlobung einiges getan. Weder springen die Heiratswilligen gemeinsam übers Sommersonnwendfeuer noch ist ihnen das Fensterln ein Begriff. Während der Sprung lediglich etwas Mut verlangt, ist das einst in Bayern übliche Fensterln mit vergleichsweise viel Arbeit verbunden. Immerhin muss der Bräutigam in spe nächtens die Leiter erklimmen und sich am offenen Fenster um die Gunst seiner Angebeteten bemühen. Bei Erfolg folgt der gemeinsame Spaziergang mit ineinander gehakten kleinen Fingern.

Nicht viel besser ist es um den Möchtegernbräutigam bestellt, wenn der Baum der Liebe wieder in Mode kommt. Dann muss er nämlich in der Nacht zum 1. Mai mit einem Tannenbaum aufmarschieren. Das Pflanzen gehört aber mittlerweile der Vergangenheit an. Vorgaben für die Art und Weise der Verlobung gibt es nicht mehr. Sie darf im Stillen zu zweit ebenso über die Bühne gehen wie im Rahmen einer Feier mit Familien und Freunden. Einzig der Verlobungsring wird weiterhin gern gesehen.

Den dicken Klunker an ihrem linken Ringfinger will frau nicht missen. Nicht unüblich ist es aber auch, dass sich beide Partner für passende Verlobungsringe entscheiden. Falls diese gleichzeitig die späteren Eheringe sind, wandern sie bei der Hochzeit vom linken Ringfinger zum rechten. Treten an ihre Stelle indes Eheringe, werden die Verlobungsringe in der Regel abgelegt.

Ein Korb als Maß aller Dinge in Holland

Bei den Niederländern ist es Usus, dass der werbende Mann mit einem Geschenk in einem Korb bei seinem Schatz vorstellig wird. Ist sie an diesem Zeichen seiner Zuneigung nicht interessiert und schickt ihn weg, findet keine Verlobung statt. Spätestens dann weiß der Mann, was es mit dem geflügelten Wort „sich einen Korb holen“ auf sich hat.

Drei Schritte zum erlösenden „Ja“ in Bulgarien

Traditionell gibt es in Bulgarien erst dreimal eine Abfuhr, ehe der Mann als Bräutigam akzeptiert wird. Es folgt die „kleine Verlobung“ bei den Eltern der künftigen Braut, die mit Geschenken für die Gute einhergeht. Die Annahme der Geschenke ist quasi ihr Einverständnis zur Verlobung. Damit ist der Weg frei für die „große Verlobung“. Gemeinsam mit den Familien, Verwandten, Bekannten und Freunden feiert das Paar ausgelassen die bevorstehende Hochzeit. Am Geld sollte diese nicht scheitern, nachdem sich die ganze Festgemeinde an der Finanzierung beteiligt.

Eltern als Wegbereiter in der Türkei

Erst verfügen sich die Eltern des heiratswilligen Sohnes ins Haus der möglichen Schwiegereltern, um die Lage zu sondieren. Bei Tee und Gebäck kommt der Heiratswunsch aufs Tapet. Findet dieser allgemeine Zustimmung, darf sich das künftige Brautpaar zur Runde gesellen und bekommt die Verlobungsringe angesteckt, die über eine rote Seidenschnur miteinander verbunden sind. Die Schnur wird von einem Verwandten durchschnitten, womit das Verlöbnis offiziell ist. Traditionell wird dabei der Braut ein silberner Teller mit Schokolade überreicht. Endlich wiederholt sich das Zeremoniell mit den Verlobungsringen auf der Verlobungsfeier. Einmal mehr kommen sie verbunden daher, werden den Verlobten an die rechten Ringfinger gesteckt und im Anschluss voneinander getrennt.

Fokus auf Hochzeit in Russland

Viel Aufheben von der Verlobung machen die Russen nicht. Es fehlt an Ritualen und Symbolen wie Ringen, ja nicht einmal ein Strauß Blumen ist drin. Umso bunter geht’s dafür auf der Hochzeit zu und gefeiert wird die Verlobung ohnehin. Dabei tritt die Verlobte anders als in anderen Breiten in einem weißen oder hellen schmucken Kleid auf.

Segen des Wahrsagers in China entscheidend

Gibt der Wahrsager sein Okay, ist in China die Sache geritzt. Bleibt damit nur zu hoffen, dass seine Interpretation der „acht Buchstaben“ zufriedenstellend ausfällt. Ebendiese setzen sich aus den Geburtsdaten des Mannes und der Frau zusammen. Aufgesucht wird der Wahrsager vom Paar nach einem formellen Briefwechsel zwischen den Eltern.

Statt romantischer Zweisamkeit Party in Brasilien

„Chá de Panela“ nennt sich der Junggesellinnen-Abschied, „Cha de Bar“ das männliche Pendant. Mit Ritualen und Symbolen haben es die feurigen Brasilianer ebenso wenig wie die Russen. Dafür geht es bei den erwähnten Events hoch her. Gesoffen wird bis zum Abwinken. Während die Verlobte von ihren Freundinnen angehalten wird, die liebevoll verpackten Geschenke zu erraten und bei Misserfolg Kleidung ablegen und trinken muss, ist im Paket ihres künftigen Mannes die Stripperin für gewöhnlich inbegriffen. Der Spaß ist da wie dort garantiert.

Fotoquelle: 

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