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Medikamente gegen ADHS, Depressionen oder andere psychische Erkrankungen werden häufig auch bei jungen Patienten eingesetzt. Eltern fürchten Nebenwirkungen und Spätfolgen der Psychopillen. Tatsächlich besteht großer Forschungsbedarf.

Sie sind zappelig, niedergeschlagen oder ängstlich, haben aggressive Gedanken oder quälende Tics: Etwa zehn Prozent aller Kinder und Jugendlichen leiden unter einer psychischen Erkrankung. Ob Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Depression oder Schizophrenie, häufig gehören Medikamente zur Therapie dazu – mit steigender Tendenz.

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„Die Verordnungen von Psychopharmaka für Kinder und Jugendliche in Deutschland nehmen zu“, sagt Christian Bachmann, Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Medizinischen Fakultät der Philipps-Universität Marburg und Experte für Psychopharmakoepidemiologie. Zwar vermeldete kürzlich die Krankenkasse DAK einen Rückgang der Verordnungen des ADHS-Medikaments Ritalin um zehn Prozent seit 2011. Doch andere Medikamentengruppen wie Antipsychotika und Antidepressiva kommen stattdessen offensichtlich häufiger zum Einsatz.

Mehr Psychopharmaka für junge Patienten

Das zeigte eine groß angelegte Studie von Christian Bachmann. Gemeinsam mit seinem Team wertete er Daten der Krankenkasse Barmer GEK zu Verordnungen von Antipsychotika bei Kindern und Jugendlichen bis 19 Jahre im Zeitraum von 2005 bis 2012 aus. Antipsychotika sind Medikamente, die ursprünglich zur Behandlung von Schizophrenie oder Schlafstörungen entwickelt wurden, inzwischen aber auch häufig bei ADHS zum Einsatz kommen. Insgesamt waren etwa 1,4 Millionen Versicherte an der Studie beteiligt. Das Ergebnis: Der Anteil von Kindern und Jugendlichen, denen Antipsychotika verordnet wurden, stieg im betrachteten Zeitraum um mehr als 40 Prozent an – insbesondere bei Jugendlichen ab zehn Jahren.

Sehr interessanter Artikel, gefunden bei Spektrum.de

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