Sie habe den Täter „förmlich zusammengeschrien“, heißt es später vor Gericht. Die 17-jährige Marie Kirmes hat den Missbrauch eines kleinen Kindes verhindert. Hier blickt sie auf die Geschehnisse während eines Hundespaziergangs zurück.
Sie wollte nur schnell mit dem Hund raus, eine kurze Runde nach Schulschluss. Warum sie diesmal den anderen Weg nahm, weiß sie selbst nicht mehr, „das war einfach ein Gefühl“, aber so konnte sie es hören: Ein Kind weinte.
Nein, Marie Kirmes korrigiert sich: Das Kind weinte nicht. Es schrie.
Marie bog nach links ein, Emmy, die Retriever-Hündin, fest an der Leine, und dann sah sie das Kind auch schon, dahinten auf der Holzbank, ein kleines Mädchen, höchstens fünf Jahre alt. Es saß auf dem Schoß eines Mannes, der Mann griff dem Kind unters Kleidchen, er schlug es auf den Kopf. Vor der Bank lag ein Kinderfahrrad im Gras, hatte der Mann das Kind etwa vom Rad gerissen? Marie lief auf die Bank zu.
„Was ist denn los? Kann ich vielleicht helfen?“, fragte Marie, ihr Herz klopfte wie wild.
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