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Ein Gastbeitrag von Claudia aus Braunschweig

Worte besitzen eine enorme Kraft, das sollten wir Erwachsenen eigentlich wissen. Worte können scharfe Waffen sein. Worte können weh tun und Worte können auch unglaublich gut tun.

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Alle Eltern wünschen sich natürlich nur das beste für ihre Kinder. In meinem heutigen Artikel möchte ich die Erkenntnisse meiner Tätigkeit als Entwicklungspychologin mit euch teilen. Es sind nämlich häufig gar nicht die Dinge, wie wir aktiv TUN, sondern die Worte, die wir wählen, die unsere Kinder tatsächlich oftmals Jahrzehntelang negativ beeinflussen können.

Im Laufe der Jahrzehnte wurden die verschiedenen Modelle der Kindererziehung untersucht und reformiert. Was um 1960 noch als Allheilmittel galt, wurde bereits mindestens 1000 Mal neu strukturiert und umgewandelt. Im Prinzip geht es nur darum, wie ein Kind am ehesten zu einem tollen und liebenswerten Erwachsenen wird. Meiner Meinung nach geht es nur um LIEBE und Geborgenheit und um darum, ein authentisches Vorbild zu sein.

Meistens kommen Eltern erst an ihre richtigen Herausforderungen, wenn die Baby- und Kleinkindjahre vorbei sind. Erst jetzt wird es häufig viel schwieriger, weil Kinder viel mehr Fragen stellen und auch selber ihre Grenzen austesten wollen. Unsere Handlungen als Eltern stehen auf dem Prüfstein und jetzt lernt ein Kind bewusst, wie man in Stresssituationen richtig reagiert.

Im Endeffekt entscheidet jede Mama und jeder Papa für sich, was richtig und was falsch ist ABER einige Erfahrungen innerhalb meiner Arbeit kann ich euch weitergeben.

1. Lügen sind nie gut. 

Es kann sehr ermüdend und auch stressig sein, wenn man als Elternteil dafür sorgen muss, dass das Kind etwas tut, was ihm vielleicht nicht behagt. Ich denke da z.B. an Medikamente, die ein Kind einnehmen muss, obwohl diese nicht schmecken oder ich denke an Arztbesuche, wenn z.B. eine Impfung aufgefrischt werden muss. Sätze, wie „Das tut überhaupt nicht weh“ oder ähnliche Lügen, sollten Kindern oder Jugendlichen nicht gesagt werden. Ehrlichkeit spüren Kinder und sie merken auch, dass sie ihren Eltern vertrauen können, wenn ihnen gesagt wird, dass etwas durchaus weh tun kann. Auch hier müssen wir authentische Vorbilder sein.

2. Ein faires „NEIN“ ist besser als ein nicht ehrliches „JA“

Jede Mama möchte, dass das Kind glücklich ist, ich denke, das ist klar. Ich glaube, dass Kinder sehr wohl die Bedeutung eines „NEINS“ kennenlernen sollten. Allerdings glaube ich auch, dass eine zusätzliche Erklärung, warum es zu einem „NEIN“ kam, sehr wichtig ist. Indem wir ein „NEIN“ aber scheuen und lieber halbherzig JA sagen, sind wir ebenfalls nicht authentisch.

3. Pass auf bei Wörtern wie „Dick“ oder „Zu dünn“ oder „Dämlich“

So wie ein Schwamm das Wasser um sich herum aufsaugt, so absorbieren Kinder jedes Wort, das du sagst. Es rutscht einem schnell mal ein „Pass auf, sonst wirst du zu dick!“ oder „Das war jetzt wirklich dämlich“ raus. Diese Worte haben tatsächlich Einfluss auf das spätere Körpergefühl von Kindern. Wir können auf das Gewicht der Kinder achten, sollten dabei aber immer darauf achten, wie wir etwas sagen. „Schau, das ist viel gesünder“ ist eine bessere Aussage als „Du wirst zu dick!“

4. Vergleiche sind nicht gut 

Vergleiche können schmerzen. Besonders trifft dies auf Geschwistersituationen zu. „Guck mal, dein Bruder kann das schon so toll!“ oder „Als Emma in deinem Alter war, konnte sie das schon!“ kratzen enorm an der kindlichen Seele. Jedes Kind ist anders, es entwickelt sich in seinem individuellen Tempo.


5. Kritik? Ja, aber bitte richtig. 

Ein Leben ohne Kritik birgt wenig Entwicklungspotenzial. Kritik ist wichtig, die Frage ist nur: WIE bringe ich diese an? Indem wir unserem Kind zuerst die positiven Dinge in einer Situation benennen, so wird es leichter, die Dinge, die vielleicht noch nicht so gut gelaufen sind zu erklären.

6. Lautstärke und Fluchen 

Jedem rutscht mal ein Schimpfwort heraus. Wir sind alles nur Menschen. Indem wir in Stresssituationen allerdings lautstark mit Schimpfwörtern um uns werfen, senden wir natürlich völlig falsche Signale ans Kind. Es gibt ein Sprichwort: „Was aus deinem Mund kommt, kann so laut sein, dass das, was du eigentlich sagen möchtest, nicht gehört werden kann.“

7. Schuldzuweisungen 

Das Leben ist kein Ponyhof. Manchmal sind wir so gestresst, dass wir am Ende die Schuldgefühle an unsere Kinder weitergeben. Wenn im Haus ein totales Chaos herrscht, weil dein Kind gewütet hat und du sauer ohne Ende bist, so solltest in dieser Situation trotzdem ohne direkte oder indirekte Vorwürfe auskommen. „Seitdem du da bist, herrscht hier nur noch Chaos!“ ist vielleicht tatsächlich ja wahr aber dieser Satz tut einfach nur weh.

Ich sagte ja bereits, jeder Mensch macht mal Fehler und Eltern sind nicht perfekt. Alles, was wir tun sollte mit dem Satz: „Was würde die Liebe jetzt antworten?“ hinterfragt werden und dann ist Erziehung gar nicht so schwer.

 

Alles Liebe,

Claudi

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