Little toddler girl with mother on Christmas market. Funny happy kid taking gift from bag of Santa Claus. holidays, christmas, childhood and people concept
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Ihr Lieben, passend zu Weihnachten hat unsere Eltern- und Schulexpertin Kirsten Jessen einen tollen Artikel geschrieben.

Hubschrauberalarm auf dem Weihnachtsbasar

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Gestern fand in unserer Schule der traditionelle Weihnachtsmarkt statt: selbst gebackene Plätzchen, gebastelter Tannenbaumschmuck, duftende Waffeln – und viele begeisterte Kinder, die ihre Werke an den Mann bzw. an die Frau bringen wollten. Meine Klasse hat sich für ein simples, klares Konzept entschieden: Kaffee. Einfach nur Kaffee, auf Wunsch mit Milch und Zucker. Sie haben selbst kalkuliert, wieviele Kunden sie vermutlich haben werden. Dann haben sie ihre Eltern gefragt, wieviel gemahlenen Kaffee, Milch und Zucker sie kaufen sollten. Hatten wir dafür genug Rücklagen in der Klassenkasse? Ja – also haben sie Teams zum Einkaufen, Kochen und Verkaufen eingeteilt. Wer kann von zu Hause alles eine Kaffeemaschine und ein Verlängerungskabel mitbringen? Sie haben mich und ihre Eltern nur gefragt, wenn sie wirklich keine eigene Antwort gefunden haben oder sich unsicher waren. Ich bin sehr stolz auf diese Gruppe von Vierzehnjährigen, die sich voller Enthusiasmus dieser selbst gewählten Aufgabe gestellt hat. Alle haben sich an den selbst erarbeiteten Plan gehalten und sind von ihrem Erfolg noch ganz berauscht. Wir hatten natürlich zu viel Kaffee eingekauft, aber den werden wir an das Lehrerkollegium verkaufen.

Ich habe die Klasse sich selbst organisieren lassen – und darüber haben sie sich sehr gefreut. Ich habe Ihnen gezeigt, dass ich Ihnen die Aufgabe zutraue und ihnen auch vertraue. Meine Hilfe bestand nur darin, Ihnen bei der Zieldefinition zu helfen, wobei es um ihr Ziel ging, nicht um meines. Durch mein Vertrauen konnten sie ihre eigenen Erfahrungen machen und Erfolgserlebnisse gewinnen. Das selbst gewählte Konzept ging auf: Sie könnten gar nicht so schnell Kaffee kochen, wie es Anfragen gab. Jedenfalls wenn sie Strom hatten.

Leider war das Stromnetz durch die Fünftklässler vom Nachbarschaft überlastet. Besser gesagt – von deren Eltern. Nebenan schwirrte ein Bataillon an Hubschraubereltern, die mit mehreren professionellen Punschkochern, wie man sie auf Weihnachtsmärkten am Glühweinstand sieht. Und diese waren nicht zum Spaß hier. Sie hatten alles in Griff: Den Stand, die Kocher, die Preise, die Kunden. Mit forschem Tonfall wurden die Besucher aufgefordert alkoholfreien Punsch zu kaufen. Ihre Kinder standen etwas verloren daneben – sie hatten ja auch nichts zu tun. Und sie hatten auch nichts im Vorfeld organisieren und beitragen können. Ist das nicht schade? Ihnen fehlte das Erlebnis, dass sie selbst ihren Stand und ihre Ware organisieren konnten. Sie konnten auch keine kleinen Fehler machen und daraus für den nächsten Basar lernen. Ebenso könnten sie sich nicht über die Einnahmen freuen, da natürlich die Eltern kassiert haben. Die Helikoptereltern sind über das Ziel hinaus geschossen und haben ihnen das Erfolgserlebnis genommen. War ihr Handeln wirklich nur gut gemeint oder war es doch Egoismus“

Solche Erlebnisse machen mich wirklich traurig. Auch wenn unsere Unterstützung gut gemeint ist, sollten wir uns öfter einmal zurückhalten und unsere Kinder „einfach machen lassen“. Was kann denn schon Schlimmes passieren? Sie benötigen die Erfahrung, wenn sie zum Beispiel ihren Stand auf dem Weihnachtsbasar organisieren. Und wenn etwas schief läuft, lernen die Kinder, worauf sie das nächste Mal achten müssen. Aber eine Sache sollten wir unseren Kindern immer lassen: das Erfolgserlebnis, dass sie etwas allein geschafft haben. Daran wachsen sie und gewinnen Zuversicht für das nächste Projekt.

Liebe Mutter, hast du es auch schon erlebt, dass Helikoptereltern sich zu sehr eingemischt haben? Ich freue mich über dein Feedback hier im Chat.

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