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Ich bin Suse aus Hannover. Ich versuche gerade meinen Blog zu starten und probiere mich hier erstmal aus. Wenn euch mein Text gefällt, dann hinterlasst mir gerne einen Kommentar. Heute schreibe ich davon, wie es ist, Kinder mit großem Altersunterschied zu haben.

Wenn du, genau wie ich, immer davon geträumt hast, mehr als nur zwei Kinder zu bekommen, du dann aber nach einer reichlichen Überlegung gemerkt hast, wie derbe anstrengend zwei Kinder schon sind und du dann eventuell eine kleine schöpferische Pause eingelegt hast – DANN- Ja, dann geht es dir vielleicht genauso wie mir und du bist ein Kandidat für ein Kind mit einem großem Altersunterschied zu seinen Geschwistern.

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Die Gründe, um nach Jahren nochmal von vorne anzufangen sind mannigfach: Es gibt Eltern, die sich einfach nochmal aufraffen, die finanziellen Sorgen einmal zur Seite legen und die sich Hals über Kopf in ein weiteres Abenteuer mit Kind stützen: In meinem Fall tickte die biologische Uhr auf einmal so laut (wie eine Kirchenglocke neben unserem Haus!), weil mir kaum mehr Zeit blieb und weil ich bald einfach schlichtweg zu alt für ein weiteres Kind sein würde. Ich schob PANIK. 

Es ist so, Kinder mit hohem Altersunterschied – meine sind einmal zehn und einmal acht Jahre auseinander – bieten euch völlig neue Herausforderungen, denen ihr nie begegnen wärt, wenn eure Kinder altersmäßig nicht so weit auseinander liegen würden.

1. Sie werden sehr schnell erwachsen.
Kinder, die weit nach der Geburt ihrer Geschwister geboren wurden, haben noch einen langen Weg vor sich, um ihre älteren Brüder und Schwestern einzuholen, und sie machen sich mit Volldampf an die Arbeit. Kinder, die große Geschwister haben, lernen viel schneller als uns lieb ist (Ja, es ist mein Kind, das als Kindergartenkind schon richtig fiese Schimpfwörter benutzte, weil sie ihrem hitzköpfigen 15-jährigen Bruder zuhörte) Die kleinen Mäuse werden viel schneller weise, als andere Kinder, glaub mir. Du wirst einer 3-Jährigen erklären müssen, warum sie keinen BH oder Make-up wie ihre große Schwester tragen darf und das es wirklich nicht okay ist, im zarten Alter von fünf Jahren The Big Bang Theory zu gucken.

2. Es ist, als hätte man wieder Einzelkind 
Wir hatten unsere ganzen Babysachen schon längst weggegeben, also mussten wir uns erneut in die Reihe der frischen Erstlingseltern einreihen und komplett alles neu kaufen und eines unser Zimmer opfern und es zu einem Kinderzimmer umfunktionieren. Dein neu geborenes Kind wird die gleiche Aufmerksamkeit genießen wie dein Erstgeborenes – ein großes Publikum wird stets bei euch Zuhause einfallen, sie warten nur darauf, bei jeder kleinsten Bewegungen zu applaudieren und zu staunen. Du wirst auch viel Zeit allein mit deinem Kleinen verbringen, weil die älteren Kinder viel zu beschäftigt sein werden (oder einfach nicht daran interessiert sind, ständig den Streichelzoo zu besuchen).

3. Dein Kind hat mehr Erziehungsberechtigte als andere Kinder. 
Die älteren Kinder werden dein Baby bewusst und auch unbewusst erziehen. Das hat seine Vor- und Nachteile. Besonders die Anfangszeit ist für die älteren Geschwister höchst amüsant. Sie zeigen dem Baby, wie man badet, versuchen ihm zu zeigen, wie man mit besteck isst und sie versuchen ihm im Laufe der Zeit Manieren beizubringen oder wie man mit Wutausbrüchen oder Misstrauen umgehen kann. Nicht immer sind diese Erziehungsmethoden „wertvoll“, sie dienen häufig der reinen Belustigung. („Emmi, du musst am Tisch immer ganz laut pupsen, das finden alle ganz toll!“) Achtung: Zu viele Menschen, die jeweils unterschiedliche Gesetze für sich beanspruchen, können frustrierte und rebellische Kleinkinder hervorbringen („Aber Paul hat gesagt, dass ich vom Sofa springen darf!“)

4. Du hast weniger Geduld für „Kinderkram“.
Früher haben wir mit unseren Kindern immer gerne Trickfilme geschaut, wir verbrachten unzählige Nachmittage im Park und veranstalteten Spielverabredungen bei uns Zuhause. Außerdem haben wir bestimmt ein Jahrzehnt lang jeden Donnerstag Chicken Nuggets gegessen. Dann tauchte Nummer drei auf. Wir machen all diese eben aufgezählten Dinge immer noch, allerdings nicht mehr ganz so häufig und etwas weniger enthusiastisch.

5. Man muss flexibel sein.
Ausflüge und Ferien mit einem 15-Jährigen, einem 14-Jährigen und einer 4-Jährigen bedeuten, in drei Richtungen gezogen zu werden, besonders, wenn man eine Mischung aus Jungs und Mädels hat. Normalerweise teilen wir uns für altersspezifische Aktivitäten auf und treffen uns dann später wieder, oder wir lassen die Teenager länger schlafen, während wir mit unserer Jüngsten in den Pool gehen, um sie auszupowern.

6. Du machst nicht mehr jeden Scheiß mit.
Weißt du, nach der Erziehung von zwei Kindern habe ich bereits viele Schmerzen und Qualifikationen durchlebt, ich weiß, worauf es in den ersten Jahren ankommt. Diesmal habe Baby-Yoga, PEKIP und Kleinkindsportkurse einfach übersprungen. Unsere Tochter gedeiht aus so ganz prächtig und ich weiß, dass wir das Wichtigste im Griff haben.

7. Du musst die Familie zusammenhalten 
Du wirst erleben, dass deine älteren Kinder nicht genug Geduld aufbringen können, um ein schreiendes Baby, ein weinerliches Kleinkind oder einen lästigen Grundschüler dauerhaft ertragen zu können. Besonders nicht, wenn sie coole Teenager sind. Man kann nicht erwarten, dass sie es alleine schaffen, immer bestens informiert über den Nachwuchs zu sein. Dafür musst du als Mama sorgen. Familienmahlzeiten funktionieren gut, um alle zusammen an einen Tisch zu bringen, Kegeln ist auch immer eine Option und mein kleines Mädchen liebt es, ihre fußballspielenden Brüder anzufeuern.

Ein weiteres Kind nach einer langen Pause bringt eine neue Dynamik in dein Zuhause, die du nie bereuen wirst, hinzu kommen viele neue Erziehungslektionen. Für deine älteren Kinder ist ein neues Kind ebenso lehrreich. Sie lernen, wie sie ihre eigenen Bedürfnisse auch mal hinten an stellen müssen und sie lernen zuzuhören und sie lernen auf andere einzugehen. Es bietet ihnen auch die tolle Chance, wieder selbst ein Kind zu sein, verstecken zu spielen, oder mit ihrem kleinen Bruder oder ihrer kleinen Schwester zu toben und im Gegenzug mit viel Kichern, Liebe und Anbetung belohnt zu werden.

Wenn dir das alles doch zu viel ist, könntest du dir auch einfach einen Hund anschaffen 🙂

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2 Kommentare

  1. Super beschrieben, ich hab neben meinem großen (10 Jahre) noch zwei jüngere (4 Jahre alt und 21 Monate) auch wenn die beiden jüngeren relativ nah bei einander liegen ist der Altersunterschied zum großen doch schon Recht hoch. Das schwierigste dabei find ich, ist Familien Aktivitäten zu finden die allen gleichermaßen Spaß machen. Besonders im Winter, im Sommer haben wir zum Glück den Strand vor der Tür und der macht jedem spaß

  2. Hi, mein Großer ist 16 Jahre, mein kleiner ist 11 Monate. Und ich kann da so mitfühlen. Am einen Tag ist mein Großer so lieb und zuvorkommend und kümmert sich rührend um den Zwerg. Am nächsten Tag geht ihm der kleine auf den Keks und er schiebt ihn nur von sich weg obwohl der kleine nur mit ihm spielen und kuscheln will. Am nächsten Tag bringt er ihm nur Mist bei 😀 . Es ist immer Aktion zu Hause.

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