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Ein Gastbeitrag von Elena aus Koblenz

Zwei Wochen. Ich kann nicht glauben, dass es schon zwei Wochen her ist, dass mein zweiter Sohn auf die Welt gekommen ist. Zwei Wochen, seit mein Mann und ich unseren Karl willkommen hießen, unser kleines Puzzlestück, welches uns komplett gemacht hat.

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Aber jetzt kommt der Kracher: Es ist zwei Wochen her, dass ich Mutter eines Kleinkindes und eines Neugeborenen geworden bin. Ich bin nun dafür verantwortlich, mich um zwei winzige Menschen kümmern zu dürfen.

Es hat mich absolut umgehauen, wie sehr sich mein Leben in den letzten zwei Wochen verändert hat. Der Himmel hängt nicht voller Geigen, aber die Dinge hier laufen ziemlich gut. Das ist ein ganz vorsichtig ausgesprochener Optimismus.

In den letzten zwei Wochen habe ich eine Menge über mich selbst, meine Kinder und mein neues Leben gelernt.

Der Clou ist: Der Start ins neue Leben mit einem Neugeborenen ist beim zweiten Mal einfacher.

Eine Million Mal einfacher. Ich wusste nämlich, was auf mich zu kommt. Ich wusste, dass ich nicht bei jedem winzigen Geräusch, das er macht, direkt ausflippen muss. Ich kannte gewissermaßen die Grundlagen der Säuglingspflege. Ich bin auch nicht direkt panisch geworden, als er das erste Mal gespuckt hat. Ich habe mir nicht die ganze Nacht um die Ohren gehauen, als seine Babyakne auftauchte. Ich habe nicht ungefähr achtmal am Tag meine beste Freundin angerufen, weil er keinen Stuhlgang hatte.

Ich bin die Multitasking-Königin

Echt jetzt. Ich kann ein Baby füttern, einem Kleinkind die Schuhe zubinden, eine Wickeltasche packen, beide in ihre Autositze setzen, ohne ins Schwitzen zu kommen und es trotzdem mit nur höchstens fünf Minuten Verspätung zu einem bestimmten Ziel schaffen. Naja, es dauert schon so seine zwei Stunden Vorlaufzeit aber was soll’s. Ich bin sogar meistens geduscht und gekämmt unterwegs: Chaaaaakkkaaaaaaa.

Mein Erstgeborener brauchte seine Zeit, um sich an seinen Bruder zu gewöhnen

Ich wusste, dass das schwierig werden würde, wir haben versucht, ihn darauf vorzubereiten, aber ein Dreijähriger versteht leider noch nicht komplett, was da auf ihn zukommen wird. Er mag seinen Bruder „gar nicht“ aber ich konnte ihn beobachten, als er ihm dann doch ein Küsschen gegeben hat. Die Wutanfälle haben ein neues Niveau erreicht und sein vorgetäuschtes Weinen ist sogar noch schlimmer geworden. An seinen schauspielerischen Fähigkeiten könnte er noch etwas arbeiten. Wir versuchen, so viel Zeit wie möglich EXKLUSIV mit ihm zu verbringen, damit er weiß, dass er noch genauso geliebt wird aber ich sage euch: The Struggle is real!

Erschöpfung ist übrigens auch real

Die Natur lässt uns den kräftezehrenden Part mit einem Neugeborenen schnell wieder vergessen und das ist auch gut so. Das Baby möchte alle drei Stunden gestillt werden. Mein Mann unterstützt mich so gut er kann aber wir beide merken doch, wie krass so ein Schlafentzug im Zusammenspiel mit einem launischen Kleinkind doch sein kann. Ich überlebe quasi nur dank Koffein, Netflix und der Hoffnung, dass das Baby die Nacht durchschlafen wird, bevor ich wieder in meinen Vollzeitjob zurückkehre.

Feuerwehrmann Sam hat mein Leben gerettet

Valentin hat in den letzten zwei Wochen jede Folge von Feuerwehrmann Sam gesehen. Mehrfach. Ein Hoch auf Pontypandy. Ein Hoch auf mich. Ihr könnt mich jetzt ruhig verteufeln aber so lief es hier. Außerdem habe ich die Blockflöte versteckt mit der er gerne spielt, während das Baby schläft. Darauf bin ich ebenfalls verdammt stolz!

Ein Kaiserschnitt tut weh

Als Karl endlich da war konnte ich einen Blick auf den OP-Tisch erhaschen: Ich schwöre euch, auf einem Tisch lagen gefühlt 25 böse aussehende Scheren, Messer und Spritzen. Meine Organe wurden wieder zurück gepflanzt und ich wurde zugenäht. Die Euphorie überwog die Schmerzen genau so lange, bis das Schmerzmittel nach ließ. Dann tat es so weh, heilige………

Mein Körper darf heilen 

Im Moment herrscht noch ein heilloses Chaos in mir. Ich habe das Gefühl, dass meine Organe immer noch rum wandern um herauszufinden, wo sie eigentlich hingehören. Wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich ein Abbild meiner Selbst. Ich sehe eine sehr müde „Version von mir“ mit Tränensäcken unter den Augen und natürlich 25 Kg mehr auf den Rippen. Ich gebe zu, dass fällt mir wirklich schwer. Ich möchte wieder ich sein und mich einigermaßen wohl in meinem Körper fühlen. Aber da dies ja der zweite Durchgang war, weiß ich jetzt, dass es Zeit braucht. Irgendwann bin ich wieder da, wo ich mal war.

Mein Herz quillt über vor Liebe 

Ich weiß, dass was jetzt kommt, klingt irgendwie sehr klischeehaft. Ich hatte wirklich Angst, dass ich nicht in der Lage sein könnte, ein anderes Kind so sehr zu lieben, wie ich Valentin liebe. Ich lag so falsch. Meine Liebe hat sich verdoppelt. Das ist so krass.

Wisst ihr, das Leben mit einem Neugeborenen und einem Kleinkind ist bestimmt nicht einfach, aber es ist machbar und ich liebe es. Manchmal ist es auch verdammt hart und ich weiß, dass ich nicht jeden Tag mit einem Lächeln beenden werde ABER ich würde es immer wieder so machen, es ist einfach so schön.

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