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Ein Gastbeitrag von Lina aus Berlin

Achtung, ich verkünde eine wichtige Regel:

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Liebe kinderlose Menschen, solange ihr keine Kinder habt haltet euch bitte mit euren Ratschlägen rund ums Thema Erziehung zurück. Ja? Danke.

Ich las neulich einen interessanten Artikel über Menschen, die sich bewusst gegen ein Leben mit Kindern entscheiden. Laut des Verfassers müssen diese Menschen aber sehr wohl mit einem Leben mit Kindern in der Umgebung klarkommen, immerhin gibt es überall Kinder, auf die man im Alltag treffen könnte. Witzigerweise lautete der erste Kommentar auf Facebook direkt: „Wenn Kinder sich wie Tyrannen benehmen, dann liegt das IMMER an den Eltern!“

Ich fragte den Kommentator, ob er selber Kinder habe. Darauf kam: „Ich habe gar keine Lust mit dir darüber zu reden, darum geht es doch gar nicht!“ Ähm, oh doch!

Stefan (so sein Name) hat eindeutig keine Kinder.

Du hast ja so Recht, Stefan. Als meine Tochter neulich mitten im Schwimmbad einen filmreifen Wutanfall hatte, geschah dies nicht, weil sie erschöpft war vom vielen toben und planschen oder gar weil sie erst vier Jahre alt ist und ihre Geduld einfach naturgemäß noch nicht die beste ist, OHHHH NEEEEIIIINNNNN……….

……es lag einfach daran, weil ich ne ganz miese Mutter bin, die das Kind nur einfach nicht im Griff hat, stimmt’s? Richtig Stefan, du hast den Durchblick!

Wer eine Person nach einem klitzekleinen Ausschnitt aus dem gemeinsamen Alltag heraus als schlechte Mutter verurteilt, der musste sich offensichtlich noch nie selbst mit einem Kind auseinandersetzen.

Oder der war nie selbst ein Kind.

Als Eltern müssen wir unsere Kinder viele, viele Male in die richtige Richtung lenken, bevor sie selbst herausfinden, was für sie selbst das beste ist.

Ja, das ist teilweise verdammt anstrengend.

Und ja, es gibt absolut schreckliche Eltern auf dieser Welt. Ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass mindestens 95% von uns ihr bestes geben, damit aus unseren Kindern irgendwann liebevolle und wertvolle Mitglieder der Gesellschaft werden.
Die meisten Menschen, die keine Kinder haben, können nicht verstehen, wie schwer es sein kann, überhaupt Kinder großzuziehen, was es umso ärgerlicher macht, denn sie würden mich gar nicht verstehen, wenn ich ihnen sage, dass die Kritik an meinen Kindern mir in der Seele schmerzt.

Diese Leute bekommen vielleicht fünf Minuten unseres Lebens mit, aber sie sehen nicht die anderen 23 Stunden und 55 Minuten des Tages, die das Aufwachen, das Essen des Frühstücks, das Mittagessen, das Verlassen des Hauses, das Gespräch auf der Fahrt zur Kita, der Gang zur Arbeit, die Teilnahme an außerschulischen Sportarten und anderen Aktivitäten, die Rückkehr nach Hause und das Erledigen von Hausaufgaben, das Kochen und Essen des Abendessens und dann das zu Bett bringen, beinhalten.

Die verurteilende, kinderlose Person sieht nicht, wie die Mama oder der Papa sich bemüht, seinem Kind eine richtige Richtung vorzuleben. Vielleicht ist das die Mama, die heimlich unter der Dusche weint, weil ihr Kind extrem willensstark und stur ist. Vielleicht ist das genau die Mama, deren Kind ADHS hat. Vielleicht ist es aber auch die Mama, deren Kind gerade eine Trennung verarbeiten muss und deswegen so ungehalten reagiert.

Die verurteilende Person sieht die aufrichtigen Bemühungen, die Eltern hinter verschlossenen Türen unternehmen, eben nicht.

Also, liebe kinderlose Menschen, die so vorschnell urteilen, das geht an euch:

Wir bringen unseren Kleinkindern sehr wohl bei, wie man sich im Restaurant benimmt, aber manchmal schreien sie dennoch herum und werfen Pommes auf den Boden.

Wir bringen unseren Kindern sehr wohl bei, das teilen Spaß macht und wie man ein guter Freund ist, aber manchmal bringen sie ein anderes Kind trotzdem zum Weinen, weil sie an dem Tag eben keinen Keks abgeben wollen.

Wir erinnern unsere kleinen Kinder auch daran, auf andere Passagiere im Flugzeug Rücksicht zu nehmen, aber manchmal ist der Flug wirklich lang und anstrengend und sie laufen die Gänge hinauf und hinunter oder weinen hysterisch, weil die Ohren einfach furchtbar weh tun.

Wir vermitteln unseren Kindern, dass es wichtig ist, an Orten wie der Bibliothek oder in der Kirche ruhig zu sein, aber manchmal vergessen sie es einfach wieder und quietschen vor Vergnügen oder Aufregung oder Langeweile.

All das ist menschlich.
Ich verspreche dir, dass es nicht daran liegt, dass die Mama oder der Papa ihren Job schlecht machen. Es liegt an der Tatsache, daß das Kind ein Kind ist. So einfach ist das.

Wenn mein Kind also einen Tobsuchtsanfall in deiner Nähe hat, dann sei einfach ein wenig nachsichtig mit mir und mit meinem Kind.

Vor allem dann, wenn man selbst kein Elternteil ist. Denk dran, dass auch du nicht erwachsen auf die Welt gekommen bist.

 

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