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Zeit für einen Expertenrat unserer Expertin Kirsten Jessen! Als langjährige Lehrerin weiß sie sehr gut, was Kinder und Eltern im Schulalltag entspannt. Auf Ihrer Facebookseite gibt sie jede Menge Tipps für den manchmal doch stressigen Alltag mit unseren „Wundern“.

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Heute geht es um die innere Haltung, die wir unseren Kindern vorleben:

Letzte Woche kam eine Frau zu mir zum Coaching, die sich als berufstätige Mutter und Ehefrau oft überlastet fühlt. Als sie mir von ihrem Alltag berichtete, war es keine Überraschung, dass ihre Körperhaltung zusammengesunken und ihr Gesicht sehr müde wirkten. Als sie nach dem Coaching von ihrem Mann und ihrer fünfjährigen Tochter abgeholt wurde, erschrak ich: Auch das Mädchen hatte die müde Mimik und schlaffe Körperhaltung. Sie war praktisch das Spiegelbild ihrer Mutter.

Ist das nicht schade?

Wir sind immer ein Vorbild für unsere Kinder – ob wir wollen oder nicht.

Wir geben unseren Kindern ganz bewusst Werte mit, die wir für wichtig halten. Das sind zum Beispiel Toleranz, Offenheit für Neues, Tierliebe usw. Wenn wir unserem Kind Toleranz vorleben, wird es diese automatisch übernehmen. Ich habe zum Beispiel meinen Sinn für britischen Humor eindeutig von meiner Mutter.

Andererseits geben wir viel mehr Verhaltensweisen und Einstellungen unbewusst an unser Kind weiter. Das Unbewusste kann man mit einem Eisberg vergleichen – es liegen ungefähr 9/10 unter Wasser. Lächeln wir viel? Wie reagieren wir auf Stress? Wie lösen wir Probleme? Sind wir eher konservativ oder liberal?

Als besagte Mutter gestern wieder zum Coaching kam, habe ich sie darauf aufmerksam gemacht. Sie hat sich sehr erschrocken: Sie wollte ihre Erschöpfung doch keinesfalls auf ihr Kind übertragen! Also haben wir auf ihren Wunsch hin daran gearbeitet ihre Ausstrahlung ins Positive zu verändern. Sie will ihren Eisberg des Unbewussten bewusst verändern. Sie will ein anderes Vorbild sein.

Liebe Mutter, ich ermuntere dich nun dich einmal vor den Spiegel zu stellen und deine Mimik und Körperhaltung genau zu beobachten. Schau einmal, was dein Eisberg dir zeigen will: Bist du fröhlich oder genervt? Gelassen oder am Rande des Wahnsinns? Stehst du aufrecht oder gebeugt? Hängen deine Schultern locker herunter oder hast du sie zu den Ohren hochgezogen? Auch wenn wir es vielleicht nicht wahrnehmen, unser Kind und alle unsere Mitmenschen nehmen unsere Ausstrahlung wahr und reagieren darauf.

Begrüße dich nun einmal mit einem „Guten Tag, (Dein Name)“. Wie klingen deine Stimme und dein Tonfall? Freundlich oder genervt? Zufrieden? Müde? Hör einmal genau hin.

Na, was hast du über dich erfahren? Wenn du mit deiner Ausstrahlung zufrieden bist, freue ich mich für dich. Du musst nicht weiterlesen. Wenn du etwas ändern willst, kennst du bestimmt die typischen Übungen vor dem Spiegel: Lache dich selbst an, bist du wirklich lachst. Ziehe gerne behämmerte Grimassen. Richte dich auf, atme tief durch und begrüße dich auf fünf unterschiedliche freundliche Arten. Bei mir wirkt die James-Bond-Methode wie ein Wunder. Oder wie wäre es mit der Carmen-Geissen-Stimme? Anstatt „Roooobert“ rufst du deinen Namen. Beobachte dich in den folgenden Tagen, wie deine Ausstrahlung jetzt auf dein Kind und deine ganze Umwelt wirkt. Wir haben alle eine Art Eisberg des Unbewussten in uns, aber wir können ihn uns selbst gestalten. So können wir noch bewusster ein Vorbild sein und die Dinge weitergeben, die uns wirklich wichtig sind.

Ich freue mich auf dein konstruktives Feedback und deine Erfahrungen mit deinem deinem neuen Eisberg.

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2 Kommentare

  1. Und warum geht es den Müttern (vielleicht) so? Sollte man nicht zu aller erst oder zumindest auch das angehen, bevor man sein Spiegelbild therapiert? Das ist ja quasi eine Schönheitsoperation. Nach außen muss alles gut aussehen, aber innen drin ist es egal? Und zur Verbesserung der Situation bedarf es mehr als einer Lehrerin, dafür gibt es Psychologen. Natürlich kann eine Lehrerin gerne darauf hin weisen.

    Im Übrigen finde ich es nicht schlimm wenn Kinder in Ihrer Entwicklung auch „traurige“ Phasen der Eltern erleben. Natürlich darf es vor Ihnen nicht zu Auseinandersetzungen kommen, aber, dass mal jemand traurig oder gekränkt ist, sollte normal sein. Mit anschließender Aussprache und Versöhnung versteht sich. Das nennt sich Sozialisierung.

    Ich habe niemals eine Auseinandersetzung meiner Eltern miterlebt und ich – wie auch meine Geschwister – haben jetzt daran zu knabbern.

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