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Dieser Text wurde von Hannah M. geschrieben

Es tut mir Leid. Ich möchte mich aufrichtig entschuldigen.

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Ich möchte mich bei dem Mann entschuldigen, in den ich mich einst verliebte habe, als mich noch keine Sorgen plagten, bei meinen beiden Kindern, die mein Leben so bereichern, bei meiner Familie, deren Unterstützung uns den Alltag erleichtert und bei meinen Freunden, bei denen ich mich viel zu lange nicht gemeldet habe: Es tut mir leid.

Es tut mir leid, dass ich euch angeschrien habe.

Es tut mir leid, dass ich eingeschnappt und zickig war.

Es tut mir leid, dass ich immer so mürrisch bin.

Es tut mir leid, dass ich so humorlos geworden bin.

Es tut mir leid, dass ich so viel geweint habe.

Es tut mir leid, dass ich mich nicht von einer besseren Seite zeigen konnte.

Es tut mir leid, dass ich so selten lache.

Wenn du als Mama die millionste Windel gewechselt hast und die ganze Nacht wach warst, dann kannst du manchmal einfach nicht mehr. Wenn du dir Sorgen um ein krankes Kind machst, dann bist du oft sehr gestresst. Manchmal vergisst man einen wichtigen Arzttermin und man ärgert sich so sehr darüber, weil es ewig dauern wird, einen neuen Termin zu bekommen. Manchmal ist man als Mutter total verzweifelt, weil man nicht in der Lage ist, das Baby zum Essen zu bewegen. Manchmal liegen die Nerven so blank, weil das Kind den ganzen Tag nur weint. Manchmal ist man durch die immer wieder kehrenden Fragen (1700-Mal am Tag) so genervt, dass man Kopfschmerzen bekommt – manchmal fällt es uns einfach schwer, die positiven Dinge zu sehen und es fällt uns schwer, die Dinge rational zu sehen.

Ich möchte mich gar nicht für all dies rechtfertigen. Ich suche auch keine Ausreden. Anna ist zwei und Elly ist bereits neun Monate alt – Ich gehöre also nicht mal mehr zu den frischgebackenen Müttern. Dennoch bin ich eine Mutter von zwei sehr kleinen Kindern, die sich noch nicht alleine beschäftigen können. Ich bin auch immer noch dabei, diese Mama-Sache zu üben. Ich navigiere mich immer noch durch den Irrgarten der Elternschaft. Ich verstehe es anscheinend immer noch nicht richtig.

Ich möchte mich eigentlich gar nicht entschuldigen. Ich wünsche mir eigentlich nur, dass ihr wisst, dass diese schlaflose, zerstreute, vergessliche, ungeduldige und zickige Frau, die ihr jetzt vor euch seht, nicht die Frau ist, von der ich selber dachte, dass ich sie wäre.

Ich wünschte, ich wäre immer noch die Frau, die dich zum Lächeln gebracht hat, weil sie einfach sehr unterhaltsam war. Ich wünschte, ich wäre immer noch die Frau, die sich nicht um die Konsequenzen scherte – Der Spaß kam immer an erster Stelle. Ich wünschte, ich wäre immer noch die Frau, mit der du über jeden noch so doofen Witz so laut lachen konntest. Ich wünschte, ich wäre immer noch die Frau, die das Selbstvertrauen besaß, stets an sich selbst zu glauben und die einfach so gutgläubig war, dass alles schon irgendwie gut werden würde. Ich wünschte, ich wäre immer noch die Frau, die immer noch genug Energie und Geduld und Kreativität in sich trägt, um das Leben noch lustiger zu machen.

Vielleicht, werde ich diese Frau eines Tages wiederfinden.

Ich habe sie leider in mir verloren. Sie wurde gegen die Mutter eingetauscht, die immer müde und besorgt ist. Sie wurde gegen die Mutter ausgetaucht, die sich nicht sehnlicher wünscht, als mal einen Tag lang Pause zu haben. Sie wurde gegen die Mutter eingetauscht, die immer dann zu müde ist, wenn es darauf ankommt.

Ich bitte dich, mich einfach weiter zu ertragen, lächle mich an, versuche weiterhin, mich zum Lachen zu bringen. Ich weiß nicht, ob ich das alles verdiene, aber bleib einfach noch eine Weile bei mir.

Die andere Frau wird irgendwann zurück kehren.

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