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Von Corinna aus Mörs

Ich war mir immer sicher, dass ich irgendwann mal ein kleines Mädchen bekommen werde. Schließlich habe ich ja jahrelange Erfahrung damit, selbst eins zu sein. Aber statt einer Tochter, bekam ich einen Sohn. Und dann noch einen. Dann noch einen. Und noch einen. Ich bekam also vier Jungs und ich hatte keine Ahnung, was man alles dafür braucht, um sie großzuziehen.

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Den richtigen Dreh bekam ich aus einer Kombination aus Instinkt, viel probieren und totalem Versagen raus. Eine Horde von Kerlen aufziehen zu dürfen war unerwartet großartig, besonders weil ich so ein paar wichtige Dinge über das Verhalten von Jungs lernen konnte- Life Hacks, wenn man so will.

Dann habe ich meine Freundinnen nach ihren Erfahrungen mit Jungs befragt. Das Ergebnis ist eine sorgfältig zusammengestellte Liste bewährter und verifizierter Tipps von Jungsmamas.

1. Es spielt keine Rolle, um was für ein Produkt es sich handelt – wenn auf dem Etikett „unkaputtbar“ steht, dann kauf es.
Jungs sind hart im Nehmen. Und sie toben heftig. Ja, sie sind auch in der Lage, bezaubernd sanft und zärtlich zu sein, aber in den meisten Fällen gilt: Ein Etikett  mit „unkaputtbar“ ist dein Freund.

2. Holt euch einen Hund.
Ein Hund wird jede Spur der Krümel aufspüren, die die Jungs immer zurücklassen, und er wird auch ein guter Wrestling-Partner sein (wenn er denn groß genug ist). Das Spazieren gehen und das gemeinsame Spiel hilft deinen Jungs, etwas von dieser grenzenlosen Energie loszuwerden, und die Pflege und das Füttern fördert das Verantwortungsbewusstsein und die Fürsorge.

3. Bring ihnen bei, wie man im Sitzen pinkelt. 

Wessen geniale Idee war es eigentlich, Jungs das Pinkeln im Stehen beizubringen? Wahrscheinlich die eines Kerls. Aber nur weil ihre Anatomie es ihnen ermöglicht theoretisch zielen zu können, heißt das nicht, dass das auch klappt! Ich nehme an, dass sie in 90% der Fälle wie ein unbeaufsichtigter Feuerwehrschlauch „sprühen“ werden. Wenn sie groß genug sind und gelernt haben, wie wichtig es ist, genau zielen zu können, DANN können sie gerne im Stehen pinkeln; Bis dahin wird gesessen!

Und in diesem Sinne….

4. Bring ihnen bei, wie man die Toiletten putzt, und das bitte möglichst frühzeitig!

Sogar die kleinsten Kinder können bereits fehlgeleitete Spritzer aufwischen, und meine Söhne konnten bereits im Alter von acht Jahren die Kloschüssel scheuern. Dies erfüllt gleich einen doppelten Zweck: Erstens musst du nicht immer diese Arbeit verrichten und zweitens mögen sie es selber auch nicht gerne tun und so sie sind auf wundersame Weise vorsichtiger mit dem Zielen, denn sie wissen ja, dass sie diejenigen sind, die es aufwischen müssen. Win-Win.

5. Macht aus Aufgaben einen Wettbewerb.
Jungs lieben Wettbewerbe. Alles ist ein Wettbewerb, indem es darum geht, stets der Beste  sein zu wollen: Der schnellste Müslifresser, der Erste, der aus dem Auto raus und ins Haus kommt, derjenige, der die meisten Einkaufstüten tragen kann. Wenn es also etwas gibt, das sie nur ungern tun, dann frag sie, wer am schnellsten ist. Nichts entzündet ein Feuer in einem Jungen so sehr wie die Aussicht auf einen Gewinn. Auch wenn sie realistisch gesehen, nichts gewinnen, außer die Aufmerksamkeit untereinander.

6. Kategorisiere Socken und Unterwäsche.
Wenn du mehrere Jungs hast, kann es schwierig werden, sich zu merken, wessen Zeug zu welchem Kerl gehört. Aber wenn man nun ganz bestimmte Sachen für einen bestimmten Sohn kauft, wird das Sortieren viel einfacher. Wenn ich also Socken mit einem blauen Streifen entdecke, weiß ich, dass sie meinem mittleren Sohn gehören, denn das sind die Art von Socken, die ich speziell für ihn kaufe; Wenn ich Unterhosen mit einem schwarzen Gummibund sehe, gehören sie automatisch meinem Ältesten. Trick 17!

7. Kauf viele Hosen.
Ob sie nun Jeans oder sportlichere Exemplare bevorzugen, Jungen vernichten Hosen, als würden sie sie essen. Du wirst ständig viele neue Hosen brauchen, also kauf sie, wann immer du ein tolles Angebot findest: Aktuelle Größen, zukünftige Größen, was auch immer gerade zu kriegen ist, kaufe sie für das nächste Mal, wenn du ein weiteres Loch im Knie entdeckest, auf Vorrat.

8. Hab immer genug zu Essen um Haus! 
Apropos Essen: Jungs essen viel. Wenn du noch ein Kleinkind hast, das sich nur von Luft zu ernähren scheint, warte einfach ab – bevor du dich versiehst, wird er eine Mahlzeit in Erwachsenengröße wegputzen und dann bereits verzweifelt einen Nachtisch suchen. Du solltest immer eine Fülle von Snacks parat haben und ihnen frühzeitig beibringen, ihre eigenen Zwischenmahlzeiten zuzubereiten, oder du wirst es etwa alle fünf Minuten selbst tun müssen.

9. Und kaufe bitte auch jede Menge Zahnbürsten.
Manchmal ist es ein Kampf, Jungs zum Zähneputzen zu bringen, und sie haben tonnenweise Ausreden: Sie haben ihre Zahnbürste „verloren“ (wie bitte???), oder sie wollen diese nicht benutzen, weil ihr Bruder sie (angeblich) benutzt hat. Wenn du also einen Vorrat an Zahnbürsten hast, voila! So kannst du ihre Ausreden für schlechte Mundhygiene im Keim ersticken.

10. Und denk dran viele, SEHR viele Batterien zu kaufen.
Ich schwöre, alles, was sie lieben, braucht Batterien. Es ist einfacher, einen Vorrat zu haben, als mit den Wutanfällen fertig zu werden, die entstehen, wenn ihrem geliebten Spielzeug der Saft ausgeht. Aber verstecke den Vorrat gut, sonst ersetzen sie die Batterien ständig- egal, ob sie wirklich ersetzt werden müssen oder nicht. Vertrau mir.

11. Glaub ja nicht, dass sie freiwillig Seife benutzen werden.
Oder dass sie automatisch wissen, wie man ein Deodorant benutzt, wenn die Zeit reif dafür ist. Jungs sauber und frisch duftend zu halten, kann eine schwierige Aufgabe sein, besonders dann, wenn sie alt genug sind, um sich eigentlich eigenständig um die Hygiene zu kümmern. Man kann es kaum glauben, aber man muss stets genau angeben, welche Körperteile sie sich waschen sollen – oder dass sie sich generell waschen sollen – und du wirst überrascht sein, dass viele Jungen denken, dass das Benetzen mit Wasser ausreicht.

12. Investiere dein Geld in einen guten Erste-Hilfe-Kasten.
Du wirst ihn brauchen.

13. Es ist okay, wenn sie keine stereotypen Jungssachen mögen. 
Nicht alle Jungs mögen Sport oder Lastwagen oder Schmutz oder Dinosaurier, und manchmal mögen sie auch das genaue Gegenteil von alledem. Wir leben in einer Kultur, die Jungs ausgrenzt, die nicht ins Muster passen. Wenn sich also die Interessen deines Sohnes von denen seiner Freunde unterscheiden, dann sei sein größter Verbündeter. Unterstütze und ermutige ihn.

14. Ermutige sie dazu, Gefühle offen zu zeigen. 
Leider ist „den Mann stehen“ immer noch ein oft gehörter Satz. Sag deinen Söhnen, dass Weinen eine ganz natürliche Reaktion ist, und es ist absolut nichts falsch daran, also gibt es auch keinen Grund, damit aufzuhören.

15. Kontrolliere immer die Hosentaschen der Hosen, bevor du sie in die Waschmaschine steckst
Immer. Nimm diesen Rat von jemandem an, der leider einen Frosch mitgewaschen hat.

16. Lass sie Dinge bewusst „zerlegen“ 
Einige Jungen sind geborene Tüftler, und wenn du alte Sachen findest, die sie zerlegen dürfen, dann ist das sehr viel besser, als sie etwas zerlegen zu lassen, das du aktuell noch benutzt, nur weil sie denken, dass sie es ja easypeasy wieder zusammensetzen können. Als mein ältester Sohn einen alten Computer erhielt, brachte er sich selbst bei, wie man die Festplatte austauscht und wieder zum Laufen bringt.

17. Unterhaltet euch, während ihr gerade etwas macht.
Meine Söhne erzählen mir quasi dauernd freiwillig von Minecraft oder Roblox oder Fortnite, aber wenn ich sie frage, wie ihr Tag war, bekomme ich gerade mal ein „gut“ – und wenn ich versuche, etwas mehr aus ihnen heraus zu bekommen,- vergiss es einfach. Der Trick besteht darin, sich zu unterhalten, während sie Reifen werfen, Videospiele spielen oder ihr ein Puzzle macht. Sie scheinen sich mehr öffnen zu können, wenn sie etwas dabei tun.

18. Lerne, wie man ihnen die Haare schneidet.
Es gibt viele gute online Tutorials und wenn du ein paar Stunden in das Anschauen einiger davon investierst – und etwas Geld in ein anständiges Paar Haarclips investierst – dann kannst du dir sooooo viel Geld für Haarschnitte sparen, denn die brauchen sie ungefähr jedes Mal, wenn du nur kurz mit den Augen blinzelst.

19. Trage stets eine Liste ihrer aktuellen Größen – insbesondere Schuhgrößen – bei dir und aktualisiere diese regelmässig! 
Auf diese Weise, hast du die Informationen, wenn du unterwegs bist und einen super Schnapper machen kannst, immer griffbereit.

20. Umarme sie. Sehr oft.
Jungs sind äußerst liebevolle Wesen, sie sehnen sich nach körperlicher Berührung und sie umarmen andere Menschen auch sehr gerne. Wie bei jedem Kind auch, gilt hier: Umarmt sie so oft und so doll, wie ihr könnt, sonst verpasst ihr alle etwas.

Da hast du es: Die Liste an Dinge, die wir uns von Anfang an gewünscht hätten. Die Dinge, die das Leben mit Jungs ein wenig einfacher machen (und, okay, ein bisschen besser riechend). Extra für dich.

Gern geschehen.

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