Werbung

Wisst ihr noch, wie es früher war? In eurer Kindheit? Was es für Spielzeug gab? Wie der erste Gameboy aussah? Unter der Bettdecke TETRIS spielen? My Little Pony sammeln? Ach ja, das war schon schön. Ich mag es eigentlich GAR nicht, wenn es heißt, dass früher „alles besser war“, weil das einfach nicht stimmt. Erstens war nicht ALLES besser und zweitens ist das doch wohl auch sehr subjektiv. Unsere Kinder haben ihr HEUTE im JETZT. Es gibt heute Dinge, die bestimmt nicht unbedingt besser sind, sie sind vielleicht anders. Der eine findet das besser, der andere nicht. Lasst uns darüber bloß nicht streiten, das führt zu nichts. Als Mama betrachtet man das neue HEUTE vielleicht nochmal aus anderen Augen, den schließlich liegt es in unserer Verantwortung, unsere Kinder gesund und munter durchs Leben zu begleiten. Dieser Beitrag schildert lediglich MEINE BEDENKEN zu dem ein oder anderen Thema. Wer es anders macht: Bitteschön!

Kinder sind die Konsumenten von Morgen, das ist klar. Deshalb werden sie auch möglichst früh an das herangeführt, was Begehrlichkeiten wecken soll. Das klappt auch hervorragend, es grinsen dich glückliche Kinder von Plakaten an oder sie singen Loblieder in Werbespots. Verhindern kann man das nicht, ein Umgang mit der Werbeflut schafft eine Balance, hoffentlich. Werbung gab es früher schon, vielleicht nicht ganz so schrill, bunt und laut aber es gab sie. Es soll heute auch eigentlich gar nicht um die Werbung für Kinder gehen, vielmehr hängt es allerdings mit unserer Konsumgesellschaft zusammen. Mir sind Sachen aufgefallen, die es früher um 1985 herum eben noch nicht gab und ehrlich gesagt finde ich, dass diese Ausnahmen wirklich nichts in einem Kinderkopf zu suchen haben. ICH für meinen Teil finde das jedenfalls bedenklich und NICHT kindgerecht.

Werbung
  1. Die Tüten beim Kindergeburtstag, die es zum Schluß immer gibt!

Alter Falter, im Laufe der Jahre habe ich insgesamt fünf Kindergeburtstage selber ausgerichtet und bestimmt an der fünffachen Menge Geburtstage teilgenommen. Man kann die ersten beiden Geburtstage eigentlich knicken, da freuen sich Babys auf dem Boden gegenseitig mit Kuchen vollschmieren zu können und die Mütter trinken Kaffee. Herrlich. Dann kommt der dritte Geburtstag und mit ihm kommen die ersten Tütchen, die es zum Abschluss gibt. Ich sage euch, im Laufe der Jahre wurde den Inhalt dieser Tüten zum regelrechten Wettbewerb unter den Mamas. Flummis, Sticker, kleine Barbies!, Autos für die Jungs, allerlei Süßigkeiten, Springknete, Haarspangen bis hin zu Lilly-Pferchdchen, konnte man darin entdecken. Die Kinder linsen schon beim Hereinkommen in die Ecke, wo die gefüllten Tüten stehen. Ich finde das total übertrieben und ich finde den Inhalt mehr als übertrieben, schließlich hat man doch eine Einladung zu einem schönen Nachmittag unter Freunden bekommen, warum dann noch diese übermäßige Tüten-Eskalation? Ich finde, dass der Geburtstag des Kindes dadurch sehr in den Hintergrund rückt, weil es irgendwie nur noch um die blöde Tüte geht. Das Schlimme für die Mama ist doch, dass wir unserem Kind keinen Nachteil bescheren wollen und so werden auch von allen anderen Mamas die Tüten gefüllt. Oder? Ich weiß nicht, ich finde diese Entwicklung ist falsch. FRÜHER war der Geburtstag an sich das Highlight, der Kuchen und das Spielen.

2. MINI BHS und kleine Unterhöschen. 

Ich gebe zu, wenn ich in der Kinderabteilung bei einigen Shops stehe, dann würgt es mich innerlich gar sehr: Lederjacken, Mini-Röcke und Strumpfhosen in Netz-Optik. DAS ist ekelig! Geht man dann ein Stück weiter, dann findet man klitzekleine Unterwäsche Sets in Größe 122/128 (oder in noch kleineren Größen!). MINIKLEINE Stoffdreiecke formen einen Miniatur BH samt sehr fragwürdiger Unterhose. Ernsthaft, wer zieht das seinem Kind an und WARUM? Ich habe nichts gegen den Minirock mit cooler dickerer Strumpfhose und über die Lederjacke kann man auch streiten aber mein GOTT: MINI BH? Es muss einen Markt dafür geben, denn sonst würden diese Dinge nicht hergestellt werden aber ich finde das mehr als fragwürdig. Wir hatten früher die guten Sanetta Schlüppis, die man sich bis kurz untern Hals ziehen konnte und gut war. Für Teenager sehe ich ja ein, dass es auch mal fraulicher sein darf aber für KLEINE KINDER? Man erkläre mir bitte den Wunsch einer Mutter, ihr zweijähriges Kind in einen BH stecken zu wollen.

3. Hackenschuhe 

Ähm, ja. Siehe letzter Punkt. Kinderfüße sollen eigentlich so lange wie möglich in gar keine Schuhe gestopft werden und dann, wenn sie richtig gut laufen können, dann gibt es tolle Schuhe in super Qualität, weich und laufsicher. Ich sehe mir in Schuhläden öfter diese Lackschuhe MIT Absatz an und denke mir: Schneller kann man Kinderfüße auch nicht zerstören, oder? Klar wünschen Kinder sich mal echte „Elsa-Schuhe“wie im Märchen aber ist es nicht unsere Aufgabe ihnen da zu erklären, dass ihre Füße sie noch ein Leben lang tragen müssen und man entschieden NEIN sagt zu diesem Wunsch? Vielleicht bin ich spießig aber bei mir gibt es keine Hackenschuhe bis das Kind mindestens 13 oder besser noch 14 ist.

 

4. Kinderwurst/Kinderkäse 

Okay, Bärchenwurst gab es früher auch schon. Davon spreche ich nicht. Ich rede von lustiger KINDERWURST. Oder dieser Käse, der doppelt und dreifach verpackt wird und der nach GAR NICHTS schmeckt aber eben lustig aussieht. Kinderwurst ist totaler Käse! Kinder brauchen keine spezielle Wurst oder speziellen Käse. Diese Dinge sind meist VOLLER Geschmacksverstärker, Farbstoffe und überhaupt NICHT für Kindermägen gemacht. Man kann doch eine gute Biowurstscheibe auch mit einer Backform ausstechen und hat zack, eine Kinderwurst. Und einen milden Gauda kann man auch in Streife schneiden, oder?

5. Kindernahrungsergänzungsmittel

Kleine bunte Bärchen mit extra Vitamin C. Und ner Tonne Zucker ABER auch künstlichem Vitamin C. Ehrlich, wer es nicht schafft, seinem Kind durch die Nahrung genügend Vitamine zuzuführen, der kann gerne auf guten Fruchtsaft oder so zurückgreifen aber indem wir als Eltern den Kindern zeigen, dass es dazu gehört, Tabletten einzunehmen, zeigen wir doch den total falschen Weg auf.

Ich wünsche mir in Zukunft, dass Kinder einfach Kinder sein dürfen. So lange, wie möglich. Unsere Kinder wachsen mit Facebook, Instagram und co. auf und wir können sie weder schützen noch können wir sie davon abhalten, ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Aber müssen wir kleinen Kindern schon BHs anziehen und Netzstrumpfhosen kaufen? Für wen tun wir das? Fürs Kind mit Sicherheit nicht……..

 

 

 

 

Werbung

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.