Viele Familien in Brasilien müssen sich derzeit auf ein Leben mit einem behinderten Kind einstellen. Seit Herbst 2015 wurden mehr als 4000 Babys mit Verdacht auf Mikrozephalie geboren. Das sprunghafte Ansteigen dieser Fehlbildung wird auf die Ausbreitung des Zika-Virus zurückgeführt. Bisher fehlen noch wissenschaftliche Studien, die einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Infektion mit dem Virus und dem Auftreten der Kleinköpfigkeit bestätigen. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es aber ernst zu nehmende Indizien, die zur Folge hatten, dass der globale Gesundheitsnotstand ausgerufen wurde.
Nicht nur bei Zika-Infektion
Mikrozephalie oder Kleinköpfigkeit ist allerdings nicht auf eine Infektion mit dem Zika-Virus beschränkt. „Man kann unterscheiden, ob ein plötzliches Ereignis – z.B. ein Sauerstoffmangel – das Gehirngewebe absterben, aber nicht mehr nachwachsen lässt, oder eine angeborene Störung die Ursache des verminderten Schädelwachstums ist. Die klassische Mikrozephalie beruht darauf, dass zu wenig Gehirnsubstanz da ist – Gehirnwindungen sind unreif oder fehlen“, sagt Univ.-Prof. Susanne Greber-Platzer, Leiterin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der MedUni Wien. Häufig wächst das Gehirn des Kindes im Mutterleib durch zu geringen Druck zu langsam – der Schädel kann sich nicht in normalem Umfang ausdehnen. Australische Wissenschafter konnten zeigen, dass ein bestimmtes mutiertes Gen für dieses gestörte Gehirnwachstum verantwortlich ist.
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