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Die Gründe für einen handfesten Streit variieren ja bei uns Erwachsenen von eigentlich banal („Du hast die Zahnpasta nicht zugeschraubt!“) bis hin zu sehr ärgerlich ( „Bring DU das schreiende Kind doch auch mal ins Bett!“). Meistens ist eine gute Streitkultur sehr hilfreich. Klappt nicht immer, ich weiß.

Nun stelle man sich doch einfach mal vor, man löst die Situationen ganz einfach so, wie meine Tochter Ruby. Drei Jahre und fünf Monate ist sie nun alt, die kleine Frech-Dächsin! Sie hat einen wahnsinnigen Dickkopf, immer schon. Ich staune über Ihre Entwicklungsschritte, die mich allerdings auch häufig einfach mal sprachlos machen. Meine Mutter sagt dann immer: „Also DU warst nicht so, das kann sie nur von Claas haben!“ Recht hat sie!

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Seit nunmehr mehreren Wochen lernt dieses Kind also, wie man sich erfolgreich gegen meine Attacken wehrt. Wie kann ich es auch WAGEN, das Brötchen morgens an der falschen Ecke abzuschneiden ODER aber gar sie darum zu bitten, sich die Zähne zu putzen!?! Frechheiten von mir, der blöden Rabenmutter!

Bis vor wenigen Wochen wurden meine miesen Anforderungen immer mit einem Schreianfall der Orkanstufe 12 kommentiert. Das ging dann gerne auch mal 45 Minuten lang ohne Pause. Im Supermarkt. An der Kasse. Auf dem Boden.

JETZT hat man gelernt, zu argumentieren. ACH! So sitze ich also eines Abends mit Ihr am Bett und lamentiere über Körperhygiene und das es vielleicht DOCH sinnvoll ist, sich die Keksreste des Tages einmal abzuwaschen. Macht sich im Bett eben nicht so richtig gut. Zumal ICH ja dann auch auf 100 spitzen Waffelresten gebettet schlafen muss. Im Familienbett, welches eigentlich 1,80 m breit ist, wir aber nur 90 cm zu dritt nutzen, weil das Kind grundsätzlich da schläft, wo Mama und Papa eh schon an der Bettkante wie James Bond am Abhang hängen. Zurück zum Thema.

Jedenfalls guckt sie mich aus Ihren blauen Augen an und sagt: „Mama, weißt du, wenn ich mich jetzt waschen muss, darfst du nicht zu meinem Geburtstag kommen UND bist nicht mehr meine Freundin!“ Bähhhm!

Entgeistert schaue ich sie an, wälze im Kopf die gefühlten zehn Erziehungsratgeber, die ich gelesen habe und suche nach der passenden Antwort…Sie guckt mich an und wartet. Ich stammle: „Ja, dann…ähm…..ich….also Ruby!“ Mehr fiel mir spontan nicht ein. Was antwortet man da auch? Soll ich Ihr sagen, dass ICH diejenige bin, die den Geburtstag zahlt und das ich wohl die Person sein werde, die 23 Cupcakes mit Elsa und Olaf drauf, backt?

Papa kommt dazu und herrlich, er hat die Antwort: „Okay, dann kommen wir nicht! Schade…..!“ NUN guckt das Rubykind komisch aus der Wäsche. Nun überlegt sie!  Strike! Sie merkt, sie nähert sich einem ganz heißen Eisen, DEN GESCHENKEN!

“ Dann schenkt Ihr mir auch nichts?“ ……NÖ. „Okay, ich lade Euch wieder ein!“ Hat man da noch TÖNE?

Sie putzt sich brav das Gesicht und befreit sich von dem Kekskrümeln um sich dann sauber und fein zu betten. Situation gelöst. Das ich direkt auch wieder zu Ihren Freunden gehöre, versteht sich von selbst.

Ja, was können wir daraus lernen? Warum machen wir uns das alles nur so schwer? Wir debattieren monatelang, überlegen uns Strategien und Argumente.

„Du darfst sonst einfach nicht zu meinem Geburtstag kommen!“ That´s it! Freut Euch auf die Zeit, wenn Eure Kinder drei werden. Da kann man viiiiel lernen 🙂

Eure Steffi!

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3 Kommentare

  1. Wie witzig!! Unsere Tochter ist heute auch genau drei Jahre und fünf Monate alt. Und genau diesen Satz -wortwörtlich- hören wir jetzt schon seit zwei Wochen, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es sich vorstellt.
    Sehr beruhigend zu wissen, dass es uns da nicht alleine so geht 😉

  2. Unfassbar! Unsere Tochter ist exakt so alt und hat uns heute auch alle „ausgeladen“ sowie die Freundschaft gekündigt. Scheint in einem Dreijährigen-Ratgeber zu stehen… 😉

  3. Diesen Satz hören wir fast täglich von K2 und k3. Meine Antwort ist dann immer die gleiche. “ Gott sei Dank, 5 Minuten ruhe“. Beide schmollen und gehen in ihr Zimmer. Dauert nicht lange und beide stehen vor mir uns sagen, hab dich lieb bist mein Freund.

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