Eltern sein heißt Opfer sein, zumindest kommt einem das so vor, wenn man Eltern manchmal zuhört. Ja gewiss, Kinder sind toll und süß und überhaupt, aber ehrlich: Sind manche Sätze, die aus dem Kindermund kommen, nicht auch ganz schön nervig? Betroffene berichten etwa vom häufig verwendeten „Mir schmeckt das niiiicht“, wobei hier schon ein wesentliches Merkmal nerviger Kindersätze zu erkennen ist, nämlich die unverhältnismäßige Betonung eines Vokals, gerne gegen Ende des Satzes. Immer wieder gehört auch: „Ich will niiicht“, oder: „Wann sind wir daaaa!“, wobei hier entscheidend ist, dass bei Fragen das Fragezeichen durch ein Ausrufezeichen ersetzt wird. Ein besonders oft von armen, geplagten Eltern angeführter Satz ist der Ausruf: „Mir ist so laaaaangweilig!“ Es soll sogar Eltern geben, bei denen dieser Satz auf Rang eins der Hitparade des Grauens liegt.
Glücklicherweise gibt es heutzutage Ratgeber für alles, und es gibt Wissenschaftler, die Fragestellungen erforschen, bei denen man als Laie gar nicht ahnen konnte, dass man sie erforschen kann. In Großbritannien etwa haben Wissenschaftler vor einiger Zeit eine Untersuchung durchgeführt, bei der sie Beschäftigte im öffentlichen Dienst befragten, und sie fanden heraus: Das Risiko eines Herzinfarktes war um den Faktor 2,5 erhöht, wenn sich der Befragte im vorangegangenen Monat bei der Arbeit gelangweilt hatte. Stimmt es also, was Kinder ja auch immer sagen: Stimmt es, dass man vor Langeweile sterben kann?
Ein guter Artikel der Süddeutschen.