Vor zehn Jahren wurde das Elterngeld eingeführt. Damals hatte es heftige Diskussionen ausgelöst: Eine Mutter habe möglichst lange bei ihrem Kind zu bleiben, ergo müsse der Vater Vollzeit arbeiten, hatten konservative Kritiker behauptet. Heute sprechen Politiker, Wirtschaftswissenschaftler und Eltern von einem Erfolg.
Beim Frühstückstreff des Vätervereins in Hamburg sitzen sieben Väter in Socken auf Matten. Ihre Kleinen krabbeln um sie herum. Es gibt Spielzeug, Kaffee und Käsebrot. Niko Steiner kommt regelmäßig mit seinem fast einjährigen Sohn Erik. Als Selbstständiger organisiert er Outdoor-Aktivitäten. Gerade nimmt er sechs Monate Elternzeit plus. Das heißt, er arbeitet so lange halbtags, seine Frau ebenfalls. Er sagt, sie hätten sich schon immer fast alles aufgeteilt: „Meine Frau ist ebenso arbeitswütig wie ich, aber wir wollen auch beide unser Kind betreuen, von daher ist es die perfekte Mischung gewesen.“