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Ein Gastbeitrag von Stine aus Mainz

Jajaaaa, die lieben Kleinen. Alles passiert in Phasen. Die Engländer nennen die Phase rund ums zweite Lebensjahr „The terrible Twos“  und das dritte Lebensjahr wird „Threenager“ genannt. Schade, dass es im Deutschen nur doofe Übersetzungen gibt. Es gibt die Trotzphase und es gibt die Pubertät. Es gibt keinen Begriff für die „Fucking Fours“. Die Vier ist also gemeint. Ich unwissende, gutgläubige, naive Mutter dachte ja, nach der Trotzphase ist erstmal Ruhe. Da hab ich mich wohl zu früh gefreut……

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Kleine Kinder um die drei bis vier Jahre können zeitweise verdammt anstrengend sein. Sie sehen zwar ultra süß aus aber das ist nur ein Trick der Natur, um sicherzustellen, dass wir sie nicht mitten auf der Straße stehen lassen. In dem Alter lernen sie, ihre Bedürfnisse  auszudrücken und das führt häufig zu einer Menge Frustration, Heulattacken, Wut und emotionalen Ausbrüchen mitten im Supermarkt. Beidseitig, versteht sich.

Aber die VIER ist deswegen auch so einzigartig, weil die Kleinen klug sind und schon genau gelernt haben, wie sie dich manipulieren können. Ich weiß, ich weiß, Kinder manipulieren nicht, sie wollen kooperieren. Ich sehe das mittlerweile etwas anders: Die meisten Kinder gehen mit vier Jahren in den Kindergarten und dort greifen sie gewisse Verhaltensmuster von anderen Kindern auf und dort lernen sie auch, was Wutanfälle sind. Sie lernen auch, dass Wutanfälle besonders gut funktionieren, wenn das gegenüber müde und erschöpft ist.

Mein Sohn war immer ein guter Esser. Er hat alles probiert. Und jetzt, wo er vier ist? Er würde lieber in den Hungerstreik gehen, anstatt auch nur eine Gabel von meinen Bratkartoffeln zu probieren. Er verhält sich wie Mini-Gandhi, nur dass er nicht gegen Menschenrechtsverletzungen protestiert, sondern gegen einen Mangel an Kohlenhydraten.

Bis jetzt hat er immer brav seinen Mittagsschlaf gemacht. Mittlerweile ist er nach der Kita total schlecht gelaunt und schläft natürlich nicht mehr. Das wiederum bedeutet, dass er spätestens um 18 Uhr eine riesen Show veranstaltet und wirklich ganz schlecht drauf ist.

Letztes Jahr um diese Zeit war es schon fast trocken. Dieses Jahr aber scheint er sich wieder zurückzuentwickeln. Manchmal glaube ich, dass er aus reiner Boshaftigkeit in die Windel kackt.

Baden fand er immer toll. Wenn du ihn jetzt versuchst in die Badewanne zu stecken, ist das wie der Versuch, eine wilde Katze zu waschen.

Letztes Jahr konnte er schon lauthals seinen Unmut mitteilen, wenn er etwas im Supermarkt haben wollte. Mittlerweile bekommt er einen Anfall, wenn sich etwas im Einkaufswagen befindet, was er nicht haben will. Neulich schrie er mich an, weil ich ihm  neue Socken kaufen wollte.

Unser Junge ist von einem liebenswerten, manchmal schrulligen 3-Jährigen zu einem wahnsinnig störrischen 4-Jährigen mutiert.

Mein Mann sagte neulich, dass jeder von uns mittlerweile einen Job als Geiselhändler bekommen könnte, und damit liegt er nicht ganz falsch. Unser derzeitiges Leben besteht darin, Geschäfte mit einem kleinen Terroristen zu machen, der unseren Haushalt führt.

Meistens kommen dann Kommentare, dass wir ihn zu sehr verwöhnen. Stimmt, das tun wir auch. Wir bleiben ruhig und warten ab. Was bleibt uns sonst auch übrig?

Ich werde ihn weder versohlen noch brechen. Ich habe sogenannte „Auszeiten“ ausprobiert aber das funktioniert nicht. Manchmal bin ich verdammt ratlos, denn alles, was wir bis jetzt versucht haben, hat alles nur noch schlimmer gemacht.

4-Jährige sind pfiffig genug, um genau zu wissen, welche Knöpfe sie drücken müssen, und testen ständig unsere Grenzen aus. Sie sind trotzig, nur um des Trotzens willen. Sie bestehen darauf, alles selbst tun zu wollen, ohne Rücksicht darauf, dass eine einfache Besorgung so ganze 45 Tage statt nur 45 Minuten dauert. Sie heulen auf Knopfdruck, um etwas zu bekommen, um dann erneut zu heulen, weil du ihnen genau das gegeben hast, wonach sie gefragt haben!?!

Die Vier ist verdammt brutal. Wir können nur versuchen, sie halbwegs lebendig zu überstehen und wir können darauf hoffen, dass sich der Sturm beruhigt hat, wenn sie fünf Jahre alt werden.

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1 Kommentar

  1. Du schreibst mir aus der Seele, dieses wunderbare zarte kleine Mädchen wird am Abend zum Mädchenmonster. Komplettes Repertoire…kratzen, beißen, treten, schreien….momentan ist es nicht immer leicht.
    Aber am nächsten Morgen ist der Spuk vorbei und diese kleinen Ärmchen schlagen sich um mich und sie fragt: „Weisst du eigentlich wie liiiiieb ich dich hab“.

    Conny mit Isabell 4 Jahre

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