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Von Karen aus Hannover

Mein lieber Ehemann,

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erinnerst du dich noch daran, wie wir uns gemeinsam entschieden haben, dass wir Eltern werden möchten? WIR haben das beschlossen. ZUSAMMEN. WIR haben den Sprung ins Abenteuer Familie gewagt und es fühlte sich so an, als würde es vom ersten Tag an ein gemeinsames Unterfangen sein.

Aber danach wurden die Dinge ein wenig, lass es mich so sagen, „einseitig.“

Du hattest jede Menge schönen, ungeschützten Matrazensport. Danach war es aber ich, die den besten Teil des Jahres mit morgendlicher Übelkeit, schmerzenden Brüsten, wahnsinnigen Gelüsten, seltsamen Albträumen, geschwollenen … ähm ja, alles war geschwollen, schmerzenden Hüften und endlosen Verdauungsproblemen verbrachte. Von den ganzen unerwünschten Nebenwirkungen der Hormone ganz zu schweigen… Mir wuchsen Kinnhaare und ich fing direkt an zu weinen, wenn ich das falsche Salatdressing bekam. Ich wurde „klobig“ und trampelig und musste meinen sexy Hüftschwung in ein grobes Watscheln eintauschen.

Und was kam dann? Dieser lange, schmerzhafte Prozess der Geburt, in dem ich vor Fremden kackte und jemand meine Genitalien wieder zusammennähte.

Bei der zweiten Geburt wurde ich wegen eines Notfall Kaiserschnitts ausgeweidet. Meinst du, das war lustig? „Sie haben dir deine Eingeweide rausgeholt und sie auf deine Brust gelegt!“, hast du noch voller Ehrfurcht gesagt.

In beiden Fällen wurde mit diese riesige Netzunterwäsche aufgedrückt, dazu wurde mir eine Binde in der Größe Russlands zwischen die Beine gepackt. Meine Brüste taten weh und waren undicht. Und oh, fast hätte ich es vergessen, erinnern wir uns an diesen besonders heftigen Fall von postnataler Akne! Ich werde jetzt nicht weiter auf die Nachwirkungen der Schwangerschaften eingehen, aber lass uns einfach sagen, dass dieser Körper nicht von alleine so erschlafft ist und die Schwangerschaftsstreifen vorher auch noch nicht da waren…

Ich liebe unsere Kinder und ich bereue keinen einzigen (erschöpfenden, schmerzenden, quälenden, ekelhaften) Moment meiner Schwangerschaften. Das bedeutet aber nicht, dass ich es das Ganze noch mal erleben möchte. Ich denke, wir sind uns einig, dass wir für eine weitere Schwangerschaft und ein weiteres Kind zu sehr damit beschäftigt wären, unser Geld für Schulsachen und Videospiele auszugeben. Wir könnten weitere Windelberge und den Schlafmangel durchs Zahnen nicht gebrauchen. Wir sitzen im selben Boot, wenn es um mehr Kinder geht: Das Boot ist abgesoffen!

Jetzt, wo wir entschieden haben, dass wir mit diesem ganzen „Baby“ -Ding durch sind, müssen wir wirklich einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Aber seien wir ehrlich, in einer festen Beziehung mag niemand Kondome. Allerdings werde ich nicht wieder die Pille nehmen und mich erneut mit Hormonen vollpumpen. Ich würde sagen, dass ich mehr als „nur“ meinen gerechten Anteil an der Arbeit, bei der es um unsere Fortpflanzung ging, erfüllt habe (ich sage nur ein Wort: Schwangerschaftshämorrhoiden!!), sodass ich wirklich keine Verantwortung mehr für die Geburtenkontrolle übernehme werde.

Ich denke, du bist jetzt mal dran. Jetzt kommt das böse V-Wort. Richtig: Vasektomie.

Ich weiß … Der Gedanke, dass jemand an den Familienkronjuwelen schnippelt, ist nicht gerade angenehm. Aber auch kleine Füße und Knie, die einem von innen in die Rippen treten, oder in noch empfindlichere Regionen, sind nicht gerade angenehm. Ich bin mir sicher: Ich habe das überlebet und deshalb wirst du es auch überleben.

Ich sage nicht, dass du dich bei dem Gedanken nicht ein wenig unwohl fühlen darfst, und dass die Vasektomie nicht auch vielleicht etwas weh tun wird (habe ich meine schmerzende, pralle, durch die Schwangerschaft verursachte Krampfader erwähnt?) Und vielleicht bist du sogar ein bisschen peinlich berührt (weil, ich weiß nicht genau, du vielleicht in einem Zimmer voller fremder Leute deinen Intimbereich entblößen musst). Ich weiß, es wird kein Zuckerschlecken werden. Es garantiert uns aber, dass „wir“ nie mehr die Freuden einer Schwangerschaft (Zahnfleischbluten! Rückenschmerzen!) erleben müssen.

Vertrau mir, mein Schatz, ich werde dich dafür belohnen. Ich weiß, dass gesund werden bei dir ein komplizierter Prozess is, denn ich habe dich bereits erkältet erlebt. Ich verspreche dir aber, dass ich bereit bin, es dir so bequem wie möglich zu machen und dich verwöhnen werde. Es gibt so viele flauschigen Kissen, Bierflaschen, Chips und Sportsendungen, wie du möchtest. Ich werde in die besten Hoden-beruhigenden Eisbeutel investieren, die man kaufen kann. Und wenn du Hilfe bei diesen „Test-Ejakulationen“ nach der Vasektomie brauchst, um sicherzustellen, dass keine Schwimmer mehr im Pool sind, bin ich deine helfende Hand.

Ich weiß, dass du immer noch nicht gerade begeistert von diesem Plan bist, also lass mich es dir so sagen: Je älter ich werde und je selbstständiger unsere Kinder werden (keine Popos mehr abwischen!), desto mehr Angst habe ich vor einem schicksalhaftes Kondomversagen, das bedeuten würde, wieder von vorn anfangen zu müssen. Also, wenn du nicht an der sichersten Verhütungsmethode interessiert bist, die sich „Fass mich ja nicht an“ nennt, ist es vielleicht Zeit, den Urologen für eine Vasektomie aufzusuchen.

Denke nur daran: Du müssten dich nie wieder mit einer (zu Recht) schlecht gelaunten (unangenehm) schwangeren Frau auseinandersetzen.

Oder einem Kondom.

in Liebe,

Ich

 

 

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