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Ein Gastbeitrag von Helena aus Stuttgart

Wenn du meinen 11-Jährigen treffen würdest, dann würdest du wahrscheinlich schnell merken, dass er ein extrem aufgewecktes, gesprächiges und selbstbewusstes Kind ist. Er geht (relativ) gerne zur Schule, liebt Fußball und hat viele Freunde.

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Oh, und: Er schläft noch immer bei uns im Schlafzimmer. Jede Nacht.

Die Hälfte von euch schüttelt jetzt den Kopf und denkt sich: WTF? Ein Elfjähriger schläft immer noch bei euch im Schlafzimmer? Einige von euch denken sich vielleicht: „Das wäre nichts für mich aber jedem das seine.“ Und dann gibt es eine kleine Gruppe von euch, die still nickt und glücklich ist, dass endlich jemand darüber spricht, wie verdammt normal das alles doch ist.

Ich würde nie sagen, dass alle großen Kinder im Zimmer ihrer Eltern schlafen MÜSSEN. Das ist Quatsch. Ich weiß genau, dass diese Schlafsituation für viele Kinder oder ihre Eltern nicht funktionieren würde. Viele Eltern brauchen ihren Freiraum, und ich verstehe das.

Aber dennoch ist es so, dass es nicht ungewöhnlich ist. Es ist sicher etwas, was nicht oft zugegeben wird, aber es gibt mehr Familien, als man denkt, die ihre großen Kinder in ihren Zimmern bzw. betten schlafen lassen.

In Japan zum Beispiel, schlafen viele große Kinder im Zimmer ihrer Eltern, bis sie Teenager sind. Da ist es ganz normal.

„Japanische Eltern schlafen oft in der Nähe ihrer Kinder, bis sie Teenager sind, und bezeichnen diese Anordnung als Fluss – die Mutter ist das eine Ufer, der Vater das andere, und das Kind, das zwischen ihnen schläft, ist das Wasser“, schreibt Dr. James James J. McKenna, ein Anthropologieprofessor und führender Experte für Kinderschlaf. Ist das nicht ein tolles Bildnis?

In Deutschland wird das Familienbett immer populärer aber dennoch liest man wenig darüber, dass größere Kinder immer noch im Zimmer der Eltern schlafen.

Bei uns kam es so dazu: Wie viele Eltern auch, haben wir mit unserem Baby zusammen im Familienbett geschlafen, einfach weil das Stillen so viel bequemer war. Im Kleinkindalter stellten wir das Kinderbett neben unser Bett und als er in die Vorschule ging, stellten wir ein größeres Bett ins Zimmer. Die Nähe und die Bindung gefiel uns, außerdem mussten wir so nachts nicht dauernd aufstehen, um in sein Zimmer zu gelangen.

Als Leon etwa 6 Jahre alt war, stellen wir ein Bett in sein Zimmer. Wir bekamen nämlich ein Bett von meinem Bruder geschenkt und somit konnten wir ein Bett im Schlafzimmer lassen und ein Bett in sein Zimmer stellen. In seinem Zimmer steht also ein Bett und er schläft dort sogar…. manchmal. Aber er zieht es einfach vor, in unserem Zimmer zu schlafen. Er hatte schon immer Schwierigkeiten beim Einschlafen (im Gegensatz zu seinem kleinen Bruder, der quasi überall schlafen kann) und er braucht extrem viel Nähe.

Kurz vor dem Einschlafen spricht er über das Erlebte und kann endlich mal so richtig „loslassen“, das tut ihm gut und ich finde es wichtig.

Für die, die glauben, dass mein Mann und ich wegen der Schlafsituation nicht zu genug Intimität kämen: Unsere Wohnung hat mehr als einen Raum 🙂

Es macht Leon nichts aus, woanders zu übernachten. Das meistert er ohne Heimweh und er liebt es, bei seinem besten Freund übernachten zu dürfen.

Ich habe ihn gefragt, warum er immer noch gerne in unserem Zimmer schläft, und er sagte, dass ihm diese besonderen Momente in der Nacht mit seinen Eltern einfach sehr wichtig sind. Wenn es einen guten Grund gäbe, warum ich ihm das verwehren sollte – oder wenn er oder ich dadurch in irgendeiner Weise einen Schaden davon tragen würden- dann wäre ich die Erste, die das alles unterbinden würde.

Es ist aber schön und es tut ihm gut und ich bin froh, dass es eine kleine Sache wie diese gibt, die sein Leben ein wenig stabiler macht.

Denn: Er wird nicht für immer in unserem Zimmer schlafen wollen. Die Pubertät steht bereits vor der Tür, und ich habe das Gefühl, dass er schon ganz bald lieber tot überm Zaun hängen würde, als bei Mama oder Papa zu schlafen 🙂

Ich werde ihn an diesem letzten Funken Kindheit festhalten lassen, solange er will.

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