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Vor vier Jahren hat mein Mann unseren Kindern ein einseitiges Versprechen gegeben: Jedes Mal, wenn er oder ich fluchen, stecken wir 50 Cent in ein Sparschwein. Wenn das Sparschwein voll ist, wird das Geld den Kindern gehören. Meine Antwort lautete: Bitte?!? Und zweitens: Willst du mich verarschen?

Ich steckte 10 Euro in das Sparschwein und erklärte, dass ich für den Sommer vorausbezahlen würde. Die Kinder waren verwirrt. Sie verstanden den Wert von einzelnen Geldscheinen noch nicht, und sie dachten direkt, dass alles Papiergeld direkt Million Euro wären, also waren sie dementsprechend aufgeregt.

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Mein Mann hielt sich hingegen an die Abmachung und so waren die 10 Euro immer noch im Sparschwein, als die ersten Blätter im Herbst fielen.

Nachdem wir die Kinder ausgezahlt hatten, haben wir unsere Abmachung doch wieder rückgängig gemacht. Wir wollten endlich wieder das sagen dürfen, was wir fühlten.

Hier sind die fünf Gründe, warum wir uns so entschieden haben:

1. Weil ich erwachsen bin
Okay, erwachsen zu sein hat weniger Vorteile, als mein 11-jähriger es sich vorgestellt (Ich hab als Kind auch immer gedacht, erwachsen zu sein bedeutet 356 Tage im Jahr fette Partys zu feiern). Aber einer der wahren Vorteile des Erwachsenenalters ist, völlig frei entscheiden zu können, zu tun was immer ich will, wann immer ich will, ohne dafür bestraft zu werden. Boom! Vorteil, Baby!!!

2. Weil sie Kinder sind.
Ich verstehe, dass ich ein gutes Vorbild sein muss. Deshalb trage ich lange Hosen, um sie in die Schule zu bringen, obwohl das unter meinem Wintermantel nicht unbedingt notwendig gewesen wäre. Aber solange ich das Ruder noch in der Hand habe und sie noch NICHT erwachsen sind, kann ich immer noch Einfluss auf sie haben und dafür sorgen, dass ich sie vor schlimmen Dinge bewahre. Also dürfen sie nicht lügen; Sie dürfen auch nicht Auto fahren, den Toaster alleine benutzen, die Straße alleine überqueren oder gar Wassermelonen-Martinis trinken. Das sind Regeln! Ich mag es, ihnen etwas zu mitzugeben, auf das sie sich freuen können! Später! 

3. Weil wir mit Kindern eh dauernd alles verniedlichen 
„Lulu machen“, „Stinki sauber machen!“ „Den Popo putzen!“ „Ei Ei machen!“und so weiter. Wir haben alle diese berühmten Redewendungen. Ich meine, wer weiß schon, wovon zum Teufel ich überhaupt die halbe Zeit rede. Ich habe ja selbst den Überblick verloren. Der Vorteil für (strategisches) Fluchen ist, dass es dieses Kauderwelsch durchbricht. Als unser frecher 9-jähriger Sohn seine kleine Schwester bis aufs Blut ärgerte, setzte ich ihn hin, sah ihm in die Augen und sagte ihm geradeheraus: “ Hör sofort auf, deine Schwester wie Scheiße zu behandeln und zwar SOFORT! Ein Blinzeln seinerseits sagte mir, dass er meinen Standpunkt verstanden hatte: So schnell kanns gehen!

4. Weil Elternsein an sich schon voll von WTF-Momenten ist! 
Ich muss meinen Gefühlen Ausdruck verleihen dürfen, während ich den kantigen Lego Batman aus meinem Fuß kratze (AUUUAAAA), die Socke aus der Toilettenschüssel entferne („Aber Mama! Es sah wie ein Papiertuch aus“), nachts 24 Cupcakes für die Klassenparty backe und  ernsthaft versuche, Mathe (Algebra!!!) zu verstehen (geht nicht), oder wenn ich auf der Autobahn die Spuren wechseln muss, während drei Kinder sich darüber streiten, wer der beste Hund bei Paw Patrol ist. Ich bitte dann alle, sofort den Mund zu halten um mich zu beruhigen, damit ich das alles herausfinden kann.

5. Weil ich schon so viel Scheiße aufgegeben habe.
Mit Eintritt in die Mutterrolle habe ich bereits folgende Dinge unweigerlich aufgegeben: Schlaf, geistige Gesundheit, straffe Brüste, mein Wissen über populäre Musik, Karrierechancen, gepflegte Nägel, all unser Geld, Modetrends, ein Verständnis für aktuelle Ereignisse, meine Energie, um jemals einen Film zu Ende schauen zu können , schmal geschnittene Jeans – ich könnte ewig weiter aufzählen….. Muss ich auch meinen Kommunikationsstil und meine bevorzugte Art der Selbstdarstellung aufgeben? Verdammt, FUCK, nein, muss ich nicht! 

Also, wenn es dir, andere Mama, irgendwie gelungen ist, dein süßes Kind in diese Welt zu gebären, ohne dabei jegliche Kraftausdrücke zu benutzen (heulen / keuchen / kreischen) und du dich durch schlaflose Nächte, Töpfchentraining und die jugendlichen Revolten der Grundschule „gechillt“ hast:  Dann „Herzlich-verfickten-Glückwunsch!“ Vielleicht solltet ihr dann euren kleinen Engel daran erinnern, ihre Ohrstöppsel vor einer Verabredung in meinem Haus einzusetzen, weil sie wahrscheinlich ein großes Mädchen fluchen hören wird. 

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