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Ein Gastbeitrag von Lisa aus Bonn.

Ich freue mich, euch heute freudig mitteilen zu können, dass wir die anstrengende Phase rund um das zweite Lebensjahr hinter uns gebracht haben! Vorbei mit den „Terrible Twos!“ Ich sage das nicht, weil ich angeben will, ich erzähle euch davon, weil ich es überlebt habe! Und ihr werdet das auch schaffen, Ladys! Ich bin Mama von drei Kindern und alle drei Kinder sind durch diese Phase gegangen! Ihr schafft das auch! Glaubt mir!

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Wenn ich auf die ZWEI zurückblicke, muss ich zugeben, dass diese Zeit teilweise wirklich echt anstrengend war. Wenn ich mir allerdings andere Phasen angucke, dann war die ZWEI im Nachhinein tatsächlich gar nicht so tragisch. Sicher, Zweijährige sind chaotische, laute, kleine Menschen mit viel Entwicklung-Potenzial, aber wenn wir uns vor Augen halten, dass das alles dazu gehört und eben ganz „normal“ist, dann wird es erträglicher. Es geht nämlich vorbei…..

Ich weiß, ich weiß…. Vielleicht liest du das gerade, während dein zweijähriges Kind gerade mitten in einem Wutanfall steckt, weil du das Toast falsch durchgeschnitten hast und es schreit als gäbe es kein Morgen mehr aber ich sage dir hiermit: Es wird besser!

Da ich nun, wie gesagt, schon dreimal durch diese Phase musste, kann ich euch berichten, dass ich mich wirklich öfter gefragt habe, WARUM das jeweilige Kind dies oder das wohl getan hat: „Warum hat mein Kind bei Edeka gerade die Socken ausgezogen?“ „Warum hat er gerade einen alten Kaugummi vom Boden abgekratzt und in den Mund gesteckt?“ „Warum kann ich nicht einmal in Ruhe pinkeln gehen?“ „WARUM?“

Schließlich begann ich zu akzeptieren, dass Kinder wirklich durch diese Phase durch müssen, um reifen zu können. Ich hab die Logik über Board geworfen und verstanden, dass ein zweijähriges Kind anscheinend durch dieses teilweise wirklich unverständliche Handeln die Welt und sich selbst entdecken MUSS.

Das Leben mit einem Zweijährigen fühlt sich an wie ein Leben auf der Überholspur, ohne Bremse, dafür mit einem ständigen Fuß auf dem Gaspedal. Sie sausen nahezu sinnbildlich an dir vorbei, ohne Rücksicht auf Verluste. Brummmmmmm! Unsere Aufgabe in dieser Zeit ist es, diesem Fahrer behutsam beizubringen, wie man die Bremse benutzt, damit er nicht in alles hinein brettert. Da dieser Fahrer leider noch nicht richtig gut kommunizieren kann, muss man parallel auch noch am Spracherwerb arbeiten. Und Windeln wechseln.

Ich weiß selber, dass man ab und zu gerne mal die Straße sperren würde, weil man tatsächlich sehr genervt von diesem Kamikaze-Fahrer ist aber leider geht das nicht. Aussteigen ist nicht, da muss die Familie jetzt durch. Ihr müsst euch immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass das zweijährige Kind nicht anders kann, als sich so zu verhalten. Es handelt nicht absichtlich gemein oder hinterhältig. Es ist richtig so, wie es ist, das alles gehört dazu. Und genau in dieser Erkenntnis, wirst du deine Entspannung finden.

Es ist ein langwieriger Prozess, aber irgendwann lernt dein Kind, wie man das Steuer übernimmt. Es lernt auch, wie man die Bremse benutzt. Und ja, irgendwann sind auch die Windeln passe´. Wie heißt es so schön? Das ist alles nur eine Frage der Zeit!

Und hey, es werden noch viel mehr Phasen auf euch zukommen. Wisst ihr noch, wie anstrengend es war, als sie plötzlich laufen konnten? Die Schubladen ausgeräumt haben? Siehst du, das hast du auch überlebt! Die Erkenntnis, dass kein Kind absichtlich etwas tut, was dich evtl. zur Weißglut bringt, hat mir sehr geholfen. Kinder sind grundsätzlich kooperativ aber ihre Kompromissbereitschaft sieht eben anders aus, als die eines Erwachsenen. Verbote und Regeln machen es nicht besser. Kinder lernen durch nachnahmen und ausprobieren. Alles, was du tun kannst ist, sie zu lieben und eine riesen Menge Geduld aufzubringen.

Ich kann mich noch an den Moment erinnern, als meine jüngste Tochter das erste Mal Pipi ins Töpfchen machte. Ich stand direkt neben ihr. Sie saß dort mit ihren kleinen Beinen, die mindestens 3 cm über dem Boden baumelten, ihre Peppa Wutz Unterwäsche hing ihr in ihren speckigen Kniekehlen. Sie sah zu mir auf und sie war so stolz! Ihr Lächeln schien mir DANKE sagen zu wollen und ich war hin und weg! Das war so süß! Ich muss zugeben, dass ich in diesem Moment ein großes Gefühl der Zufriedenheit empfand, es war so, als hätte ich meiner Tochter wirklich etwas Wichtiges beigebracht. Und so war es ja auch! Sprich: Auch ich war stolz auf mich!

Ihr müsst euren Trost aus jeder neu erlernten Lektion schöpfen, jeder kleine Meilenstein ist ein kleines Fest. Jeder kleine Entwicklungsschritt ist ein großes Geschenk. Du leistest Großartiges, liebe Mama, denn du begleitest einen kleinen Menschen auf den Weg durchs Leben. Du bist ein Vorbild für dein Kind.

Und weißt du was? Das ist erst der Anfang. Dies ist der Beginn ihrer langen Reise, und du bist da, um ein solides Fundament zu legen. Wenn man so darüber nachdenkt, fällt einem doch auf, wie wunderbar es ist, ein Kind begleiten zu dürfen, oder? Ich kann dir nur den Tipp geben, ruhig zu bleiben, ein und wieder auszuatmen und die Zeit für sich sprechen zu lassen.

Und eines kann ich dir verraten: Die ZWEI ist im Verhältnis zur FÜNF auch nicht wirklich einfacher 🙂

 

 

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