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Ein Gastbeitrag von Kristina aus Bochum

Ich habe drei Jungs zu Hause. Im Prinzip sind sie relativ gechillt, was die Jungen-Energie-Skala angeht und eigentlich sind sie auch ziemlich brav, was die Jungen-Verhaltens-Skala angeht. Ich kann mich nicht beschweren. Sie sind jedoch auch sehr kreativ. Und manchmal frage ich mich wirklich, was da in ihren kleinen Köpfe vor sich geht.

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Bevor ich Mama wurde, hatte ich keine Ahnung, wie es sein wird, wenn man NUR Jungs zu Hause hat. Ich selber hatte nur Schwestern. Jungs waren eher eine genetische Seltenheit in unserer Familie. Irgendwann fing ich also an, ein kleines Buch zu schreiben und zwar über die Dinge, die ich ernsthaft zu meinen Jungs gesagt habe. Zunächst wollte ich sie für meinen Mann aufschreiben und mittlerweile lacht die ganze Familie über das Buch. Jedes Mal, wenn ich also dachte, „Musste ich das jetzt gerade wirklich sagen?“, zückte ich mein Buch und schrieb es auf.

Ich habe heute mal ein paar meiner Favoriten für euch rausgesucht:

1. „Es ist nicht okay, in ein Spielzeugauto zu pinkeln!“ 

Eigentlich selbsterklärend, oder? Nicht für meinen damals dreijährigen Paul. Ich erinnere mich noch sehr lebhaft daran. Es war ein Feuerwehrmann SAM Auto. Eigentlich hätte ich seine Zielsicherheit belohnen sollen. Der kleine Löscheimer war wirklich nicht sehr groß.

2. „Zieh sofort die Unterwäsche deines Bruders aus!“

Man könnte meinen, der Gedanke, freiwillig „gebrauchte“ Unterwäsche einer anderen Person zu tragen, sei abtörnend , oder? Nicht für den eben genannten Dreijährigen.

3. „Der Finger wird niemals in ein Auge gebohrt!“

Niemals. Ich weiß wirklich nicht mehr, welches Kind das getan hat. Wahrscheinlich derselbe Dreijährige von Punkt 1 und 2.

4. „Ohrenschmalz wird nicht gegessen!“

Das muss einer der anderen gewesen sein. Er scheint eine ausgeprägte Allergie gegen Taschentücher zu haben. Ich frage mich immer wieder, wann diese ganze Körper-Absonderungs-Essens-Geschichte jemals aufhören wird. Egal wie hartnäckig ich auf a) wie ekelig das ist, b) wie ungesund es ist, c) das man das einfach nicht macht, hingewiesen habe, diese Phase hört nicht auf, verdammt! Manchmal glaube ich, dass es aus reiner Bequemlichkeit geschieht. Das tröstet mich allerdings auch kein Stück.

5. „Wir werfen keine Bananenschale auf den Boden, um dann darauf herum zu rutschen.“

Ein Highlight, bei dem mein Mann sogar Zeuge war. Ich glaube, es war ein Versuch unseres damals 4-Jährigen (der bereits erwähnte ehemalige 3-Jährige), eine Paw Patrol Szene nachstellen zu wollen. Ich sollte auch erwähnen, dass mein damals  7-Jähriger aufgrund von Paw Patrol kategorisch ablehnte, jemals eine Jeans anzuziehen. Niemals. Warum? Weil es eine Folge bei Paw Patrol gibt, in der genau erklärt wird, warum FELL die beste Bekleidung auf der Welt ist. NICHTS hat ihn davon überzeugt, dass wir Menschen ja nunmal leider nicht so viel Fell an den Beinen haben und uns vielleicht mal kalt wird. DANKE, PAW PATROL!

6. „Ihr sollt eure Zahnbürsten nicht auf dem Boden neben der Toilette liegen lassen, weil sonst einer drauf pinkeln könnte!“

Der „Feuerwehrschlauch“ von kleinen Jungs ist eine sehr gefährliche Sache. So viel von dem, was ich hier hätte aufschreiben können, bezieht sich darauf. Nichts was mit Pipi oder Penissen zu tun hat, überrascht mich noch. Naja, okay, vielleicht Satz Nummer 9.

7. „Popel werden nicht ins Ohr gesteckt!“

Ernsthaft. Hab ich das wirklich gesagt? Ja, hab ich.

8. „Ein durchsichtiger Helm kann deinen Kopf nicht wirklich schützen.“

Das war klug, oder? Man muss die Fantasie eines Vierjährigen einfach lieben. Auch wenn sie von Zeit zu Zeit zu wirklichen Panik-Attacken führt: Dieses Kind geht bei 45 Grad im Schatten im Feuerwehrkostüm an den Strand. Und er trägt es auch die ganze Zeit.

9. „Vergesst nicht, die Tasse mit Pipi mit aus der Badewanne zu nehmen, okay?“

Okay, es war so: Meine Jungs mussten immer dann Pipi, wenn sie gerade ein Bad genommen haben. Problem war: Sie wollte dafür NICHT aus der Wanne steigen. Sie haben sie sich also einen Plan ausgeheckt. Sie dachten ernsthaft, sie würden eine Art wissenschaftliches Experiment durchführen können, damit sie mal LIVE erleben, was passieren wird, wenn sie einen Becher voller Pipi einfach mal stehen lassen. Das Experiment wurde genau zu der Zeit durchgeführt, als mein Mann und ich gerade mit einer fetten Grippe danieder lagen. Ich habe den Müll herausgebracht. Ich habe den Boden um die Toilette herum geschrubbt. Ich habe auch die Toilette geputzt. Ich habe den Badvorleger gewaschen. Ich konnte NICHT herausfinden, warum ich diesen bestialischen Gestank nicht los wurde. Tja, und dann fand ich den stinkenden Höllen-Becher und wir mussten uns unterhalten.

 

10. „Bitte keine Blaubeeren in die Hosentasche stecken!“

Blaubeeren werden hier geliebt. Von allen Dreien. Kürzlich entdeckte Leon, dass er alles mögliche in die kleinen Ausbuchtungen seiner Jeans, auch als Taschen bekannt, stecken kann: Seitdem befüllt er jene auch fleißig. Unter anderem eben auch mit Blaubeeren. Für unterwegs, versteht sich. Kleine zusätzliche Anekdote gefällig? Gerne: Als Leon das erste Mal im Kindergarten zu Mittag aß war er so begeistert von dem Essen, dass er seine Taschen mit all dem Essen vollstopfte, welches er nicht mehr geschafft hatte. Er kam also mit einer Tasche voller Kirschtomaten, Erbsen und Kartoffeln mit Soße nach Hause. Aufgeregt zeigte er uns, was es Schönes zu essen gab.

Ach ja, herrlich. Ich glaube, dass meine Liste noch viel länger werden wird. Die Pubertät hält bestimmt noch einige „Schätze“ parat. Und wenn sie irgendwann richtig MIST bauen, dass lese ich die Liste laut auf ihren jeweiligen 18-Geburtstagen vor. Muahahahah!

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