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6 Jahre Familienbett. Das sind 72 Monate. Das ist eine ziemlich lange Zeit und ein Ende ist nicht in Sicht. Unsere Familienjuwel schläft dicht an mich gekuschelt ein und sucht sich auch nachts den Weg zurück zu mir. Ich begleite sie in den Schlaf, das tue ich ebenfalls seit 72 Monaten. Als Ruby auf die Welt kam, stand ein schönes Babybett in ihrem Zimmer. Nach vier Jahren hab ich das Babybett wieder verkauft. Ich glaube, sie lag einmal drin. Ich habe sie reingelegt und ein Foto gemacht, das war’s. Die Lösung des Familienbetts war, um ehrlich zu sein, auch meiner Angst geschuldet. So ein kleines Baby ganz allein in einem Zimmer, das kann nicht richtig sein. Was ist, wenn sie sich verschluckt? Was ist, wenn sie weint, ich es aber nicht höre? Was ist, wenn sie sich alleine fühlt? Die beste Lösung war also, sie direkt neben uns zu legen. Ich muss sagen, dass dies die beste Entscheidung meines Lebens war, denn Ruby und ich schliefen herrlich. Ich glaube, dass diese Lösung für uns die beste war, weil ich sehr übervorsichtig war, immerhin ist sie mein erstes Kind und ich konnte mir nicht vorstellen, sie irgendwo alleine zu lassen.

Ruby ist ein sehr selbstsicheres und persönlichkeitsstarkes Mädchen, sie weiß ganz genau, was sie will und auch, was sie nicht will. Ich beobachte das mit stolzem Mama-Herz und erfreue mich über ihren Charakter. Nun ist es aber so, dass dieses Kind schon unheimlich lange Beine hat und auch sonst wirklich groß ist. Der Papa ist 1,96 m und ich bin 1,80 m, es war also zu erwarten, dass sie ein großes Kind wird. Ich überlasse meiner Tochter die Entscheidung, ob und wann sie aus dem Bett ausziehen will. Ganz bewusst tue ich das, den ein Zwang führt nur dazu, dass sie sich ausgestoßen und abgelehnt fühlt und das möchte ich nicht. Sämtliche Lockmittel in Richtung „eigenes Bett“ schlugen bis dato fehl. Ich habe mir große Mühe gegeben und ihr in überschwänglichen Worten Betten beschrieben, die Rutschen haben und auch sonst total „toll“ sind. Es ist nicht so, dass ich sie nicht mehr neben mir haben will aber so langsam aber sicher tun mir ihre Tritte in den Rippen nachts schon weh. Die Antwort meines Kindes ist immer dieselbe: „Ich zieh dann um, wenn du da auch mit schläfst!“ Ende der Geschichte. Es ist schön zu beobachten, dass sie bei Übernachtungspartys eines der Kinder ist, die eigentlich nie Heimweh haben. Sie findet andere Betten auch schön, aber selber alleine in einem schlafen? NO WAY.

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Natürlich gibt es von allen Seiten Kritik. „Tja, da bist du jetzt selber dran Schuld!“ „ICH könnte das nicht!“ bis hin zum Evergreen: „Wie soll sie denn je lernen, alleine zu schlafen, wenn du sie nicht lässt?“ Mein Kind verteidigt ihren Schlafplatz nicht, für sie ist es selbstverständlich. Sie kennt es ja auch nichts anderes. Ich gehe auf diese Kritik mittlerweile nicht mehr ein, es ist mir einfach zu doof. Ich warte einfach ab. Ich warte darauf, dass sie bewusst ausziehen will. OKAAAAY, manchmal frage ich mich, ob das jemals enden wird, denn dieses Kind hat echt lange Gliedmaßen. Ob sie mit 12 noch bei mir schläft? Wer weiß…..

Ich weiß nur, dass ich es falsch finden würde, sie zu etwas zwingen, was sie nicht will oder auch noch nicht kann. Ich respektiere ihre Entscheidung nach Nähe und Geborgenheit. Ich nehme ihr Bedürfnis sehr ernst. Ich möchte jungen Müttern, die sich selber unsicher sind, ob ein Familienbett die richtige Lösung für sie ist nur ermutigen, doch bitte auf ihr Herz zu hören. Ein Kind braucht die Nähe seiner Eltern. Wir sind evolutionär darauf eingestimmt, in Begleitung zu schlafen. DAS ist Geborgenheit, das ist Sicherheit. Und außerdem ist es besonders im ersten Lebensjahr so viel entspannter, nicht ständig aufstehen zu müssen.

Was Ruby angeht, so teile ich euch heute ihre letzte Aussage bzgl. ihrer Gründe immer noch bei mir schlafen zu wollen, mit: „Mama, weißt du, kein Kissen ist so weich wie du!“

Noch Fragen?

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